Einschätzung
Was bisher über die Omikron-Subvariante BA.2 bekannt ist
Während Omikron für Rekord-Neuininfektionen auch in Österreich sorgt, breitet sich in Europa bereits ein neuer Untertyp der Virusvariante aus. "BA.2" unterscheidet sich durch 18 Mutationen beim Spike-Protein und könnte laut dem dem Genetiker Ulrich Elling dem Immunschutz noch besser entkommen. Die Wandelbarkeit des Erregers zeige jedoch, dass nur eine möglichst breit aufgebaute Immunantwort den Weg in die ersehnte Endemie ebnen wird. Was über die Subvariante von Omikron alles bekannt ist.
ÖSTERREICH. Während der Omikron-Untertyp in Dänemark schon der bisherigen Omikron-Variante BA.1 den Rang als dominante Form abgelaufen hat, wurde diese in Österreich zumindest im Abwasser Anfang Jänner nachgewiesen.
Wie mild ist BA2.?
Denkbar sei, dass BA.2 einem aufgebauten Immunschutz noch besser entkommen kann. Das könne bedeuten, dass Menschen, deren Immunität eine Infektion mit BA.1 noch abwehren konnte, vielleicht vor einer BA.2-Infektion weniger gefeit sind. Elling beruhigt: "Omikron verläuft im Schnitt milder, weil es großteils geschützte Personen infiziert." Das werde voraussichtlich bei BA.2 nicht viel anders sein, erwartet der Wissenschafter im APA-Interview. Es ist aber unklar, ob der Subtyp selbst "für Ungeimpfte nicht wieder ein Schritt in die falsche Richtung ist. Wir wissen es bisher nicht".
"Doppelschlag"
Da selbst innerhalb Omikron-Variante ein Verdrängungswettbewerb begonnen hat, sollte man genau ansehen, was der Vorteil von BA.2 ausmacht, betonte Elling. Erste Daten dazu könnte es in der kommenden Woche geben. Wenn sich die neue Untervariante nun in Dänemark oder Großbritannien durchsetzt, könne die Omikron-Welle zu einer Art "Doppelschlag" werden. Wer allerdings die erste Variante abbekommen hat, werde sich eher nicht mit BA.2 infizieren, schätzt der Forscher.
Wann endet die Pandemie?
Weiterhin lässt sich ein Ende der Pandemie aufgrund unterschiedlicher Varianten nicht abschätzen. Damit SARS-CoV-2 letztlich endemisch wird, braucht es vor allem ein Immunsystem, dessen T-Zellen den Erreger in möglichst verschiedenen Erscheinungsformen erkennen. Zur Erklärung: Die T-Zellen sind eine Gruppe der weißen Blutkörperchen, deren Aufgabe es ist, neue Bedrohungen zu erkennen und die erworbene Immunantwort voranzutreiben. Sie können flexibler auf ein Virus reagieren, als die in der Regel spezifischer ausgelegten Antikörper.
"Mit jeder Variante mildere Verläufe"
Noch könne man auch für Menschen mit einer durchgemachten Omikron-Infektion die Pandemie nicht für beendet erklären, so Elling: "Wir wissen einfach noch nicht, welche Varianten noch kommen werden." Mit jeder Konfrontation durch Impfung oder Infektion baut das Immunsystem aber eine breitere Antwort auf und die Wahrscheinlichkeit für immer mildere Verläufe steigt.
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