Runde der Regionen
Zwang zu Kassenpraxis? Debatte über Ärztemangel

In einer hochkarätig besetzten "Runde der Regionen" diskutieren Gesundheitsexpertinnen und -experten die brennendsten Fragen zum Gesundheitssystem. Von links nach rechts: Andreas Huss, Richard Brodnig, Maria Jelenko, Karin Martin, Katharina Reich, Peter Voitl | Foto: RegionalMedien Austria
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  • In einer hochkarätig besetzten "Runde der Regionen" diskutieren Gesundheitsexpertinnen und -experten die brennendsten Fragen zum Gesundheitssystem. Von links nach rechts: Andreas Huss, Richard Brodnig, Maria Jelenko, Karin Martin, Katharina Reich, Peter Voitl
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Der Vorschlag von Gesundheitsminister Johannes Rauch, Jungärztinnen und Jungärzte nach der Ausbildung für bestimmte Zeit als Kassenärzte zu verpflichten, stieß auf großen Unmut auf Ärzteseite. In einer hochkarätig besetzten „Runde der Regionen“, zu der die RegionalMedien gemeinsam mit der Hausärzt:in laden, diskutieren Gesundheitsexpertinnen und -experten über das Thema.

ÖSTERREICH. Immer mehr Ärztinnen und Ärzte wählen den Weg in den kaum regulierten Privat-/Wahlarzt-Bereich, der immer öfter auch abseits von evidenzbasierter Medizin agiert, weswegen immer mehr Kassenstellen unbesetzt bleiben, wie der Rechnungshof in einer Analyse feststellte.  

Nicht nur der Gesundheitsminister ließ mit seinem Vorschlag, Jungärztinnen und Jungärzte nach der Ausbildung für bestimmte Zeit als Kassenärzte zu verpflichten, aufhorchen. Andreas Huss, Arbeitnehmervertreter und Vizeobmann der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK), würde das System der Wahlärzte abschaffen, um den wachsenden Schwierigkeiten bei der Nachbesetzung offener Kassenstellen gegen zu steuern.

In unserer "Runde der Regionen" stellen Maria Jelenko, Chefredakteurin der RegionalMedien Austria und Karin Martin, "Redaktionsleiterin der RegionalMedien Gesundheit", erfahrenen Medizinerinnen und Medizinern brennende Fragen zum Gesundheitssystem und lassen die ExpertInnen eine Stunde lang zum Thema diskutieren.

Termin: 14. Juni 2022, 16 Uhr

  • Kinderarzt Prim. Dr. Peter Voitl, Erstes Wiener Kindergesundheitszentrum Donaustadt
  • Dr. Richard Brodnig, Allgemeinmediziner, Obmann der Jungen Allgemeinmedizin (JAMÖ)
  • ÖGK-ArbeitnehmerInnen-Obmann Andreas Huss (MBA)
  • Dr Katharina Reich, Sektionsleitung Öffentliche Gesundheit und Gesundheitssystem und "Chief Medical Officer" 

Die Diskussionsrunde findet ohne direkte Publikumsbeteiligung statt, wird aber live auf meinbezirk.at übertragen.

Hintergrund zum Thema:
Für Kassenärztinnen und -ärzte gilt ein Mindestsoll an 20 wöchentlichen Ordinationsstunden, dazu kommen Bereitschaftsdienste an Wochenenden und fixe Honorare, über die Privatärzte nur lächeln können. Damit sich die Arbeit halbwegs lohnt, müssen Kassenärztinnen und -ärzte pro Stunde mindestens sechs PatientInnen betreuen.

Privatärzte können sich hingegen ihre Öffnungszeiten aussuchen, sind in ihrer Honorargestaltung frei, bestimmte Leistungen wie Blutabnahmen oder EKG können extra verrechnet werden. Sie können sich mehr Zeit für ihre PatientInnen nehmen. Doch dieses System der Privatordinationen wird für das Gesundheitssystem zunehmend zum Problem. Denn: Je mehr Ärztinnen und Ärzte ins private System wechseln, desto mehr Belastung für im Kassensystem verbleibende Kolleginnen und Kollegen. In manchen Regionen Österreichs deckt dieser Mangel an Kassenärzten kaum noch das Bedürfnis der Patienten ab.

Wie kann man dieses Problem in den Griff bekommen? Darüber wird heiß diskutiert.
 

Mehr zum Thema:

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