Nachruf
Fernsehlegende Teddy Podgorski im Alter von 88 Jahren verstorben

Die Fernsehlegende Teddy Podgorski ist in der Nacht von Freitag, 15. März, auf Samstag im Alter von 88 Jahren verstorben.  | Foto: Georg Hochmuth/APA/picturedesk.com
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Die Fernsehlegende Teddy Podgorski ist in der Nacht von Freitag, 15. März, auf Samstag im Alter von 88 Jahren verstorben. Als Journalist, Sendungsmacher und Moderater war er aus der österreichischen Fernsehwelt nicht wegzudenken. 

ÖSTERREICH. Thaddäus – Teddy – Podgorski ist im Alter von 88 Jahren verstorben. Über Jahrzehnte hinweg prägte er das österreichische Fernsehen. Ihm haben die Österreicherinnen und Österreicher einige Sendungsformate zu verdanken. 

Eine Reihe an ORF-Sendungen sind (zum Teil) Podgorski zuzuschreiben. Er gab der "Zeit im Bild" ihren Namen, war für die Einführung der Regionalisierung und des Formats "Bundesland heute" verantwortlich und etablierte Sendungen wie "Heimat, fremde Heimat" oder "Universum". 

Thaddäus Podgorski wurde am 19. Juli 1935 in Wien als Sohn eines adeligen polnischen Ulanenoffiziers, der nach italienischer Kriegsgefangenschaft nach Österreich gekommen war, geboren. Nach der Matura am Stiftsgymnasium Admont in der Steiermark studierte er in Wien sechs Semester Kunstgeschichte und Germanistik.

Anfänge beim Sender Rot-Weiß-Rot

Seine Anfänge in der Medienwelt machte er als Nachrichtensprecher und Reporter beim Sender Rot-Weiß-Rot im Jahr 1953. Zwei Jahre später wechselte er zum neu gegründeten ORF. Schnell wurde er Leitender Redakteur der "Zeit im Bild", deren Name seine Idee war. 

1967 wurde er vom damaligen ORF-Generalintendanten Gerd Bacher zum Chefreporter befördert und rief zahlreiche Erfolgsformate, wie "Sportpanorama" oder "An den Boxen", ins Leben. 1972 wurde er TV-Sportchef des ORF. Er stand regelmäßig für die Sendungen "Seinerzeit" und "Jolly" vor der Kamera.

Teddy Podgorski und Walter Pissecker 1970 während der Produktion von "Panorama". | Foto: ÖNB/ÖNB-Bildarchiv/picturedesk.com
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Diese Position hatte er inne bis zu seiner Bestellung zum ORF-Generalintendanten 1986. In seinen vier Jahren Amtszeit als ORF-Chef trieb Podgorski nicht nur die TV-Regionalisierung und die Formatentwicklung voran, sondern schloss auch erstmals wichtige Verträge mit den Rundfunkanstalten Osteuropas.

Auch im Schauspiel probierte sich Podgorski. Etwa als Gestapo-Agent Pfalzner in "Der Bockerer". Ab 2010 führte er die Talksendung "Im Gespräch mit Teddy Podgorski" bei Servus TV. Eigens dafür wurde das Ambiente des Beisls Gutruf nachgebaut. 

Viele Trophäen 

Sein Tun blieb nicht unbeachtet. 1970 erhielt er die Goldene Kamera für das Magazin "Panorama". Auch ein Bambi, ein Sport-Oscar und der Goldene Ring von Lausanne zählen zu seinen Auszeichnungen. 1985 erhielt er das Große Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik und 1998 das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien.

Ganz Österreich trauert um Podgorski. Auch viele Personen des öffentlichen Lebens taten ihren Kummer kund. | Foto:  Karl Schöndorfer/picturedesk.com
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Ganz Österreich trauert um Podgorski. Auch viele Personen des öffentlichen Lebens taten ihren Kummer kund. "Der Tod von Thaddäus Podgorski macht mich zutiefst betroffen", trauert ORF- Generaldirektor Roland Weißmann. "Thaddäus Podgorski war der erste TV-Praktiker, der den ORF als Generalintendant leitete – er kannte den ORF wie sonst kaum ein anderer."

"Fixbestandteil im Wohnzimmer der Österreicher"

Auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen erwies Podgorski die letzte Ehre. "Was wäre der ORF ohne ZIB, Universum & Seitenblicke? Teddy Podgorski hat die Fernsehlandschaft geprägt wie sonst kaum jemand und im ORF mit Regionalisierung & Minderheitenredaktion wichtige Weichen gestellt", schrieb Van der Bellen auf X (vormals Twitter).

"Teddy Podgorski war mit seiner Arbeit Fixbestandteil im Wohnzimmer der Österreicher und Österreicherinnen. Seine Gabe zu vermitteln wird uns noch lange in Erinnerung bleiben", kam es von Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) auf X.

"Mit dem Tod von Thaddäus Podgorski hat Österreich einen visionären ehemaligen ORF-Generalintendanten verloren", zeigte sich Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) am Samstagnachmittag betroffen vom Tod des „Fernsehpioniers“.

Betroffen über das Ableben von Teddy Podgorski zeigt sich auch SPÖ-Mediensprecherin Muna Duzdar. "Österreich verliert einen leidenschaftlichen Journalisten und wichtigen Fernsehmacher. Wichtige Modernisierungen und Innovationen im ORF tragen seine Handschrift", sagt sie. Eva Blimlinger, Mediensprecherin der Grünen, ist ebenfalls bestürzt: "Er war derjenige, dem es gelungen ist, immer wieder Ideen in neue Formate umzusetzen und das in nahezu allen Bereichen."

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