Leo XIV aus den USA
Robert Prevost ist zum neuen Papst gewählt worden
- Robert Francis Prevost ist erste US-Amerikanische Papst.
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Robert Prevost ist der neue Papst. Es wird künftig den Namen Leo XIV tragen.
ÖSTERREICH. Mit Kardinal Robert Francis Prevost wurde ein US-Amerikaner Papst. Der 69-Jährige bewegt sich souverän sowohl in der römischen Kurie als auch im globalen Gefüge der katholischen Kirche – und bringt eine beachtliche internationale Vita mit.
Als Leiter der einflussreichen Bischofskongregation im Vatikan war der Augustiner in den letzten beiden Jahren für die Ernennung von Bischöfen weltweit verantwortlich. Zudem organisierte seine Behörde die Ad-limina-Besuche, bei denen Bischofskonferenzen dem Papst regelmäßig Rechenschaft über den Zustand ihrer Ortskirchen ablegen. Durch diese zentrale Rolle wurde Prevost zu einem vertrauten Gesicht unter den Kardinälen – einem Gremium, das heute globaler aufgestellt ist als je zuvor und dessen Mitglieder sich untereinander oft kaum persönlich kennen.
Verbindung zu Österreich und ein Wahlspruch mit Tiefe
Im November 2024 war Prevost zuletzt in Österreich: In Wien zelebrierte er den Festgottesdienst zum 675-jährigen Bestehen der Augustinerkirche. Sein bischöflicher Wahlspruch – „nos multi in illo uno unum“ – stammt aus einer Predigt des heiligen Augustinus und bedeutet: „In dem Einen [Christus] sind wir Vielen eins.“
Sollten sich die wahlberechtigten Kardinäle im Konklave tatsächlich für ihn entscheiden, würde Prevost nicht nur seinen Orden, sondern die gesamte katholische Kirche mit ihren weltweit 1,4 Milliarden Gläubigen führen. Dabei könnte er den von Papst Franziskus eingeschlagenen Kurs einer inklusiveren Kirche weiterverfolgen. Franziskus selbst hatte kurz vor seinem Tod die nächste kirchliche Generalversammlung für 2028 angesetzt – ein Signal, dass der eingeschlagene Reformweg nicht abrupt enden soll. Prevost, ebenfalls ein Ordensmann mit Bodenhaftung und menschlicher Nähe, scheint prädestiniert, dieses Erbe fortzuführen.
Weltweite Erfahrung und hohe Wertschätzung
Geboren 1955 in Chicago, wird Prevost als diplomatisch und ausgleichend beschrieben – Eigenschaften, die ihm Respekt über kirchenpolitische Lagergrenzen hinweg eingebracht haben. Seine Auslandserfahrung geht weit über seine kuriale Tätigkeit hinaus: Bereits in den späten 1970er-Jahren studierte er in Rom Kirchenrecht und wurde dann vom Augustinerorden als Missionar nach Peru entsandt. Dort wirkte er vor allem in der Ausbildung junger Ordensleute und war über Jahre hinweg zwischen den USA und Peru tätig. Spanisch und Italienisch spricht er fließend, wenn auch mit einem leichten amerikanischen Akzent.
Im Jahr 2002 übernahm Prevost die weltweite Leitung des Augustinerordens und zog dafür erneut nach Rom. Auch nach seiner Amtszeit blieb er eng mit dem Vatikan verbunden. Anfang 2023 kehrte er schließlich dauerhaft in die Ewige Stadt zurück, nachdem er zuvor fast ein Jahrzehnt lang die Diözese Chiclayo in Nordperu geleitet hatte. Dort war er auch stellvertretender Vorsitzender der politisch gespaltenen Bischofskonferenz des Landes – und wurde in dieser Zeit von Papst Franziskus persönlich wahrgenommen, der ihn später nach Rom berief und zum Kardinal ernannte. Als solcher steht Prevost seither auch der Päpstlichen Kommission für Lateinamerika vor.
- Namensvetter Leo XIII.
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Der Namensvorgänger
Sein Namensvorgänger, Leo XIII. (1810–1903), geboren als Vincenzo Gioacchino Pecci, war von 1878 bis 1903 der 256. Papst der römisch-katholischen Kirche. Er gilt als politischer Papst, der die Kirche wieder stärker in gesellschaftliche und politische Entwicklungen einbinden wollte, ohne jedoch auf die Idee des Kirchenstaates zu verzichten. Bekannt wurde er vor allem als „Enzyklikenpapst“, da er 86 Rundschreiben verfasste, darunter die erste Sozialenzyklika, wodurch er als „Arbeiterpapst“ und „der Soziale“ bezeichnet wurde. Er starb mit 93 Jahren und war damit der bislang älteste amtierende Papst. Kardinal Schönborn zeigt sich überzeugt, dass Prevost würdig in die Fußstapfen seines Vorgängers treten wird:
"Ich bin sicher dass Leo IVX im Sinne seines Namensvorgängers das Teamwork fördern wird und ein gutes Miteinander lebt."
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