Daten für die Wissenschaft
Auch Geimpfte sollten weiterhin testen

Bei Geimpften sind symptomlose Krankheitsverläufe nicht unüblich, deshalb sollten alle unabhängig von ihrem Impfstatus regelmäßig testen. | Foto: JC Gellidon/Unsplash
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Um zu wissen, wie wirksam Impfungen und Maßnahmen sind, sollten auch vollständig Geimpfte regelmäßig zu testen, so eine neue Studie. Auch um die von neuen Varianten ausgehende Gefahr besser einschätzen zu können.

ÖSTERREICH. Unabhängig vom Impfstatus, sollten weiterhin alle Personen sich auf das Coronavirus testen lassen. Das bestätigt Vanessa Di Lego vom Institut für Demographie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) zu der nun im Fachmagazin "International Journal of Infectious Diseases" erschienenen Arbeit. Andernfalls verliere man "entscheidende Informationen".

Fallsterblichkeitsrate verzerrt

Man könne dann nämlich nicht annähernd wissen, wie viele Menschen tatsächlich infiziert sind. Besonders die "Fallsterblichkeitsrate" ist dadurch verzerrt. Sie gibt Aufschluss über das Verhältnis von Todesfällen zur Zahl der Krankheitsfälle. Die Todesfälle seien sehr akkurat, da sie gut dokumentiert werden, so die Expertin. Bei den Krankheitsfällen und gerade bei symptomlosen Infektionen gäbe es deutlich weniger verlässliche, verfügbare Daten.

Mit dem Rückgang des Testangebots verschlechtert sich auch die Menge an Daten, die der Wissenschaft zur Verfügung stehen. | Foto: Barbara Schuster/RMW
  • Mit dem Rückgang des Testangebots verschlechtert sich auch die Menge an Daten, die der Wissenschaft zur Verfügung stehen.
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Überblick besonders wichtig

Darum sollte auf jeden Fall quer durch die Bevölkerung getestet werden, um das Infektionsgeschehen etwa von neuartigen Corona-Varianten und die Wirksamkeit gesetzter Maßnahmen beobachten zu können. Für geimpfte Personen gibt es keine Ausnahme, denn sie könnten eine Infektion symptomfrei durchmachen. "Sonst folgt wieder ein Szenario wie am Anfang der Pandemie, als fast nur die Menschen im Spital getestet wurden und dadurch eine exorbitant hohe Sterblichkeit errechnet wurde", sagte Di Lego.

Dies führe zu einem unpräzisen Wissen über die jeweilige Ausbreitung. Außerdem entgehe einem Wissen über die Häufigkeit von Long Covid. Die durch Tests gewonnenen Daten der letzten Monate sind für die Wissenschaft von großem Wert, so die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen.

Reduziertes Testangebot bringt weniger Daten

Aufgrund des guten Covid-19-Impf- und Testangebots in Österreich und vor allem Wien hatte man anfangs eine verlässliche Datenmenge. Durch den starken Rückgang des Testangebots verringerte sich auch die Anzahl der Testungen. "Es ist seitdem viel schwerer, vor allem Personen mit Impfung zu Tests zu bewegen", meint Di Lego. Für die Regierung und Verwaltung hingegen seien die umfassenden Tests recht kostspielig. Aktuell untersuchen die Forscher, welche "Mindestanforderungen" man bei den Teststrategien in Zukunft erfüllen müsste, um an aussagekräftige Ergebnisse zu kommen.

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