Eurofighter-Piloten
Bundesheer trainiert Abfangmanöver im Überschallbereich

Eurofighter sind für die Luftraumüberwachung im Einsatz. 15 Eurofighter müssen ab 2021 die alten Saab 105 gänzlich ersetzen.  | Foto: Bundesheer/Markus Zinner
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  • Eurofighter sind für die Luftraumüberwachung im Einsatz. 15 Eurofighter müssen ab 2021 die alten Saab 105 gänzlich ersetzen.
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Nicht wundern, wenn es ab Dienstag über deinem Haus plötzlich laut wird: Von 25. Mai bis 4. Juni 2021 trainieren die Eurofighter-Piloten des österreichischen Bundesheeres Abfangmanöver im Überschallbereich. Pro Tag sind jeweils zwei Überschallflüge zwischen 8.00 Uhr und 16.00 Uhr vorgesehen. 

ÖSTERREICH. „Das Überschalltraining ist unverzichtbar für eine funktionierende Luftraumüberwachung. Es dient dazu, den sicheren Flugbetrieb auch bei Einsätzen im Überschallbereich zur Aufrechterhaltung der Souveränität und zum Schutz der österreichischen Bevölkerung zu gewährleisten“, so Verteidigungsministerin Klaudia Tanner.

Nur Tirol und Vorarlberg vom Eurofighter-Lärm verschont

Die Piloten trainieren unter realen körperlichen Belastungen, welche im Simulator nicht dargestellt werden können. Die enge und äußerst zeitkritische Koordinierung zwischen Militärpiloten, Radarleitoffizieren und der militärischen sowie zivilen Flugsicherung ist ebenso wesentlicher Zweck des Trainings.

Geflogen wird beinahe über dem gesamten Bundesgebiet mit Ausnahme von Ballungsräumen sowie den Bundesländern Tirol und Vorarlberg. Die Fluggebiete werden in Zusammenarbeit mit der zivilen Flugsicherung festgelegt. Um den Geräuschpegel möglichst gering zu halten, wird in großen Höhen geflogen.

Piloten müssen Überschallknall vermeiden

Zur Reduzierung der bodennahen Schallausbreitung werden seitens des Bundesheeres folgende Maßnahmen getroffen:

- Die Beschleunigungsphasen der Eurofighter werden so kurz wie möglich gehalten.

- Die Schallverteilung wird laufend dokumentiert, um eine mehrfache Beschallung gleicher Räume auf ein Minimum zu reduzieren.

- Die Ballungsräume um die Landeshauptstädte und die Bundeshauptstadt werden für Überschallflüge ausgespart. Flüge im Unterschallbereich können über diesen Gebieten jedoch jederzeit erfolgen.

- Im Zeitraum zwischen 11:30 Uhr und 13:30 Uhr sowie am Wochenende erfolgen keine Trainingsflüge mit Überschallgeschwindigkeit.

- Die Flüge werden in über 12.500 Metern Höhe absolviert, um einen auftretenden Überschallknall am Boden zu minimieren. Die Überschallgeschwindigkeit beginnt bei ca. 1.200 km/h. Nähert sich ein Eurofighter dieser Geschwindigkeit, kommt es zu Stoßwellen am Flugzeug. Diese Stoßwellen können am Boden als Überschallknall wahrgenommen werden. Die (Laut‑)Stärke des Überschallknalles ist unter anderem abhängig von der Flughöhe, der Geländestruktur und der Wetterlage.

Luftraumüberwachung für Neutralität wichtig

Vor allem für einen neutralen Staat ist die Möglichkeit zur Wahrung der Lufthoheit von entscheidender Bedeutung. Auf der Homepage des Bundesheers heißt es:

"Als permanente Einsatzaufgabe überwacht der Verband Luftraumüberwachung den österreichischen Luftraum rund um die Uhr. Um die Lufthoheit zu wahren ist es notwendig, eindringende Luftfahrzeuge zu orten, zu identifizieren und gegebenfalls abzufangen. Dabei bildet das Luftraumbeobachtungs- und Führungssystem "Goldhaube" die passive Komponente der Überwachung. Als aktive Komponente kommen die Düsenjets des Überwachungsgeschwaders sowie die bodengestützten Systeme der Fliegerabwehrtruppe zum Einsatz."

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