Sommerliches Gastspiel
Eisheilige mancherorts mit bis zu 30 Grad

Eisheilige? Heuer wohl kaum. | Foto: Pixabay/Mammiya (Symbolbild)
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In den nächsten Tagen stellt sich erstmals der Sommer ein, die Temperaturen erreichen das erste Mal in diesem Jahr die 30-Grad-Marke, und das ausgerechnet zu den Eisheiligen.

ÖSTERREICH. Ein Blick in die Statistik zeigt, die ersten 30 Grad des Jahres gibt es mittlerweile zwei Wochen früher als noch vor ein paar Jahrzehnten. Eine der vielen Auswirkungen der Klimakrise.


Die Eisheiligen finden vom 11. Mai bis zum 15. Mai statt. Sie sind unter dem Namen Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und Sophia von Rom bekannt. Die Tage der „Eisheiligen“ finden jedes Jahr regional unterschiedlich an drei bis fünf Tagen Mitte Mai statt. Die Bezeichnung „Eisheilige“ geht auf Erfahrungen und Wetterbeobachtung von hunderten Jahren zurück. Der Kontinent erwärmt sich zu diesem Zeitpunkt sehr schnell. Da sich das Meer allgemein langsamer erwärmt, kommt es zu Temperaturdifferenzen zwischen Festland und Ozean: Es entstehen Tiefdruckgebiete. Die Luftmassen verschieben sich und die warmen Luftströmungen des Festlands ziehen nach Norden. Dadurch werden wiederum eiskalte Luftströmungen aus den Polargebieten auf das Festland gedrückt. Sind die Nächte sternenklar, kann es auch teils zu Nachtfrost kommen. 

Heuer sieht es aber anders aus: Vorübergehend kommt subtropisch warme Luft nach Europa, dazu baut sich ein Hoch auf, es gilt als Ausläufer des Azorenhochs, welches als Zeichen für Sommerwetter gilt. Die Luftschichtung wird dadurch in den nächsten Tagen deutlich stabiler und die Luft auch trockener. Es gibt viel Sonnenschein, und die Neigung zu Regenschauern und Gewittern geht zurück. 

Donnerstag wieder Gewitter möglich

Bereits der Dienstag wird sich schon frühsommerlich anfühlen, er bringt jede Menge Sonnenschein und bis zu 27 Grad. Mitte der Woche schaut dann so richtig der Sommer vorbei. Der Mittwoch nähert sich der 30-Grad-Marke. Am wärmsten wird es schon in manchen Orten in Tirol, in Niederösterreich und im Burgenland. Am Donnerstag ist die Luftmasse noch eine Spur wärmer, spätestens dann überschreiten einige Stationen in Österreich die klimatologische Grenze für einen Hitzetag. Allerdings dürfte am Donnerstagnachmittag auch schon wieder die Wahrscheinlichkeit für Regenschauer und Gewitter steigen, vor allem über den Bergen. 

Heuer sind wir ähnlich früh wie im Vorjahr mit den heißen Temperaturen: 2021 hatte das Thermometer am 10. Mai in Salzburg diese Schwelle überschritten. Üblicherweise sind im langjährigen Schnitt Mitte Mai Tageshöchstwerte um 20 Grad zu erwarten. Die neue Woche wird damit viel wärmer als normal. 

Warme Karwoche

Die ersten warmen Tage gab es heuer bereits Mitte April: In der Karwoche verzeichnete Innsbruck als einzige Landeshauptstadt gleich an drei Tagen hintereinander schon über 25 Grad. Danach, also seit Ostern, waren die Temperaturen aber in weiten Teilen Österreichs unterdurchschnittlich.

Sommer kommt immer früher

Zwischen Anfang Mai und Anfang Juni treten in Österreich üblicherweise die ersten 30 Grad des Jahres auf, aber der Klimawandel hinterlässt auch hier seine Spuren. Es wird nämlich immer früher heiß. Im Zeitraum von 1961 bis 1990 war es laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik durchschnittlich am 30. Mai mit den ersten 30 Grad so weit.

In der Klimaperiode 1991 bis 2020 wurde es im Schnitt schon am 19. Mai erstmals so heiß, also schon elf Tage früher. Betrachtet man nur die letzten zehn Jahre, dann ist der Zeitpunkt schon auf den 16. Mai vorgerückt. Im Zuge der Klimakrise ist davon auszugehen, dass sich der Zeitpunkt der ersten 30 Grad noch mehr ins Frühjahr verschiebt.

Rekord: 30 Grad schon am 17. April

Oft wird die erste 30-Grad-Marke des Jahres in Österreich in der Stadt Salzburg gemessen. Sehr lange verschont von der Hitze wurde Österreich im Jahr 1989, erst am Beginn der Sommerferien wurden am 2. Juli in Bruckneudorf im Nordburgenland die ersten 30 Grad registriert.

Eisheilige: Vom Gedenktag bis zur Bauernregel

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