Schimmel und Bakterien
Fertigsalate und Bowls enttäuschen im VKI-Test

Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) teste 15 Bowls und Fertigsalate. Das Ergebnis machte "nur bedingt Appetit".  | Foto: Unsplash / Luisa Brimble
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  • Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) teste 15 Bowls und Fertigsalate. Das Ergebnis machte "nur bedingt Appetit".
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Wenn die Temperaturen im Sommer steigen und die Tage beinahe unerträglich heiß werden, ist für viele Österreicherinnen und Österreicher an das Essen von schweren Speisen nicht mehr zu denken. In der Sommerhitze sind daher gerade Bowls und Fertigsalate eine beliebte Alternative. Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat nun 15 solcher Produkte von Bäckereien, Supermärkten und einem Biogeschäft getestet, wobei das Ergebnis "nur bedingt Appetit" macht. 

ÖSTERREICH. Die Konsumentenschützerinnen und -schützer stellten sieben Produkten eine "sehr gute" Bewertung aus, drei weitere wurden "durchschnittlich" eingeschätzt. Fünf Salate schnitten hingegen nur "weniger" oder "nicht zufriedenstellend" ab, da deren Testergebnis eine hohe Keimbelastung aufzeigte. Verantwortlich hierfür können etwa eine zu geringe Kühlung der Produkte oder eine mangelhafte Hygiene bei der Herstellung sein. 

Ein Drittel der überprüften Produkte erhielt die Noten "weniger zufriedenstellend oder "nicht zufriedenstellend". | Foto: Unsplash / Anna Pelzer
  • Ein Drittel der überprüften Produkte erhielt die Noten "weniger zufriedenstellend oder "nicht zufriedenstellend".
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Schimmelpilze und Bakterien 

Gerade Fertigsalate seien ein heikles Produkt, wie VKI-Ernährungswissenschafterin Teresa Bauer erläutert: "Sie verderben rasch, wenn sie unzureichend gekühlt werden oder Hygienestandards bei der Herstellung nicht eingehalten werden."

So wiesen die Testungen des "Steirischen Backhendlsalats" von Buddy.at sowie der "Quinoa Salat" von Ströck eine "erhöhte Anzahl an Hefen bzw. Schimmelpilzen" auf. Die beiden Produkte wurden vom VKI daher nur als "weniger zufriedenstellend" eingestuft.

Isst du gerne Salate und Bowls?

Der "Spar Enjoy Salat Melone Prosciutto Rucola" sowie der "Spar Enjoy by Didi Maier Protein Salat" fielen vollständig durch den Test, da sie eine "vergleichsweise hohe Konzentration von Bacillus cereus aufwiesen". Wie der VKI erklärte, könne dieses Bakterium Erbrechen, Durchfall oder Übelkeit verursachen. Am schlechtesten zeichneten die Konsumentenschützerinnen und -schützer aber einen Salat der Marke delitaly’s aus, da die "Teigware mit Thunfisch & grünem Pesto" bereits zum Ende des Mindesthaltbarkeitsdatums verdorben gewesen sei.

Regaltemperatur oft nicht ausreichend

Die schlechten Ergebnisse der betroffenen Produkte müssen jedoch nicht zwingend mit unzureichenden Hygienemaßnahmen in der Produktion zusammenhängen. Wie der VKI erklärte, wurden in den Geschäften zusätzlich überprüft, ob die von den Herstellern empfohlenen Lagertemperaturen eingehalten werden. Dafür sei die Temperatur der Kühlvitrinen abgelesen sowie die Oberflächentemperatur der Proben gemessen worden. 

Bauer fasste die Ergebnisse zusammen:

"Bei unserem aktuellen Test wurde einmal mehr deutlich, dass die Regaltemperatur teils höher eingestellt ist als auf der Verpackung empfohlen. Wir raten deshalb dazu, beim Einkauf auf die angezeigte Kühltemperatur zu achten und das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) keinesfalls ausreizen, sondern das Pro­dukt möglichst rasch zu verzehren."

Häufig werden die Produkte im Supermarkt nicht ausreichend gekühlt. | Foto: Shutterstock / Adisa
  • Häufig werden die Produkte im Supermarkt nicht ausreichend gekühlt.
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Bis zu zwölf Zusatzstoffe

Das MHD könne laut Bauer den Konsumentinnen und Konsumenten auch einen Hinweis darauf geben, ob ein Produkt Zusatzstoffe wie Verdickungsmittel, Aromen oder Süßungsmittel aufweise. Die Werte der überprüften Bowls und Salate variierten stark, weshalb sich ein Blick auf die Produktinformationen lohne, wie der VKI erklärte: "Während drei Salate und Bowls im Test gänzlich ohne Aromen und Zusatzstoffe auskamen, enthielten zwei Fertigsalate insgesamt zwölf unterschiedliche Substanzen – teils im Salat selbst, teils im Dressing." Produkte mit derart vielen Zusatzstoffen können "zurecht als hochverarbeitet" gelten, wie Bauer ausführte. Diese sollten daher nur selten konsumiert werden. 

Salzgehalt über der empfohlenen Tagesmenge

Zwei Produkte hob der VKI besonders hervor, da hier ein hoher Salzgehalt aufgefallen war. Die Bowls von "Rita bringt's" und "Eat Happy" enthielten laut ihren Nährwerttabellen 10,4 bzw. 5,7 Gramm Salz pro Portion. Die Konsumentenschützerinnen und -schützer wiesen in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Empfehlung der WHO für Erwachsene maximal fünf Gramm Salz pro Tag betrage. "Wer eine dieser Bowls zu sich nimmt, hat daher bereits mehr als die empfohlene Tagesmenge konsumiert“, so Bauer abschließend.

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