Frauenquote beim Heer
Frauen können künftig Grundwehrdienst leisten

Mit der Öffnung des Grundwehrdienstes will Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) mehr Frauen zum österreichischen Bundesheer bringen. | Foto: Florian Schrötter/BKA
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  • Mit der Öffnung des Grundwehrdienstes will Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) mehr Frauen zum österreichischen Bundesheer bringen.
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Ab 1. April 2023 besteht die Möglichkeit eines "freiwilligen Grundwehrdienstes" für Frauen. Mit der Öffnung des Grundwehrdienstes will Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) mehr Frauen zu einer Laufbahn beim österreichischen Bundesheer bewegen.

ÖSTERREICH. 645 Soldatinnen befinden sich derzeit in der Truppe des österreichischen Bundesheeres – das entspricht einem Frauenanteil von rund vier Prozent. Ein Grund für die niedrige Quote: Die Hürden für eine Karriere beim Bundesheer sind für Frauen ungleich höher. Bis dato konnten Soldatinnen nur direkt in eine Kaderlaufbahn samt mehrtägiger Eignungsprüfung einsteigen.

Mit 1. April ändert sich das. Ab dann wird es für Frauen die Möglichkeit einer inhaltlich dem Grundwehrdienst gleichgestellten Orientierungsphase geben, erklärte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) anlässlich des Frauentages. In dieser Orientierungsphase können Frauen dann den Soldatinnenberuf und alle unterschiedlichen Laufbahnvarianten beim Heer kennenlernen.

Monatliche Kündigungsmöglichkeit 

"Wir wollen Frauen auch diesen Zugang ermöglichen", betonte Tanner. Schließlich würden sich 40 Prozent der Männer erst während des Grundwehrdienstes für eine Karriere beim Bundesheer entscheiden. Frauen, denen es beim Heer nicht zusagt, könnten monatlich kündigen, so die Verteidigungsministerin weiter. 

Im Moment ist die Dropout-Quote der Frauen recht hoch. Mit dem freiwilligen Grundwehrdienst hofft man nun darauf, dass künftig mehr Frauen auch längerfristig beim Bundesheer bleiben. Die Bezahlung der Soldatinnen bleibt wie bisher im Ausbildungsdienst und liegt bei 1.250 pro Monat – damit verdienen sie mehr als ihre männlichen Grundwehrdiener-Kollegen.

645 Soldatinnen

Derzeit befinden sich 645 Soldatinnen in der Truppe des österreichischen Bundesheers, der Frauenanteil liegt damit bei 4,3 Prozent, erklärte Tanner. Vor zehn Jahren waren es noch 350 Soldatinnen, was einem Anteil von 2,3 Prozent entsprach. Die meisten der 645 Soldatinnen seien als Unteroffiziere tätig. 

Im Jahr 2023 musterten insgesamt 348 Unteroffiziere mit dem Dienstgrad Wachtmeister beim Bundesheer aus, davon 22 Frauen. Der derzeit höchste Rang bei weiblichen Offizieren ist der Dienstgrad "Brigadier", den aktuell zwei Frauen bekleiden. Die Möglichkeit einer Bundesheer-Laufbahn besteht für Frauen seit 1998.

Personalnot beim Heer

Insgesamt stelle es eine Herausforderung dar, das entsprechende Personal – egal ob weiblich oder männlich – zu gewinnen und halten zu können, räumte Tanner ein. "Wir müssen auf beiden Seiten etwas tun und uns als attraktiver Dienstgeber präsentieren", so die Verteidigungsministerin am Mittwoch gegenüber Ö1. Neben der neuen niederschwelligen Möglichkeit für Frauen will Tanner die Heeres-Karriere künftig auch für Männern attraktiveren. 

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