Müsliriegel im Test
Greenpeace entdeckte bei einem Drittel Glyphosat
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace testete Müsliriegel und liefert beunruhigende Ergebnisse: Ein Drittel der Müsliriegel war mit Glyphosat belastet. "Alles andere als ein rasches Verbot des Pflanzengifts auf EU-Ebene wäre fahrlässig”, schlussfolgert die Umwelt-NGO.
ÖSTERREICH. Zwölf Müsliriegel wurden von einem akkreditierten Labor auf Pestizide getetest. Vier der zwölf Proben waren mit dem Pflanzengift Glyphosat belastet, drei davon auch noch mit weiteren Giftstoffen. Unter den betroffenen Proben war auch ein für Schwangere beworbener Riegel der Marke Milupa. “Gefährliche Pestizide wie Glyphosat haben in unserem Essen nichts verloren. Doch sogar unsere Müsliriegel sind mit Pestizid-Cocktails belastet”, sagt Sebastian Theissing-Matei, Landwirtschaftsexperte bei Greenpeace in Österreich.
Die geltenden gesetzlichen Grenzwerte wurden in keiner Probe überschritten, dennoch stellt gerade die regelmäßige Aufnahme von Pestiziden ein Risiko für unsere Gesundheit dar, klärt Greenpeace in einer Aussendung auf.
Riegel für Schwangere besonders belastet
Drei von den vier belasteten Riegeln waren zusätzlich mit weiteren Pestiziden (Cypermethrin, Pyrimethanil, Pirimiphos-methyl und Piperonylbutoxid) belastet. Im “Milupa Profutura Mama” - speziell für werdende Mütter konzipiert und beworben - fanden sich gleich
drei und somit die meisten Rückstände von Pestiziden. Die nachgewiesenen Mengen waren vergleichsweise klein, allerdings betont dabei Greenpeace, dass bei Schwangeren ein zusätzliches Risiko für das Ungeborene besteht und der Kontakt mit Pestiziden daher möglichst reduziert werden sollte.
Vier belastete Müsliriegel
- Milupa Profutura Mama Müsliriegel für Schwangere Beeren-Mix: Rückstände von drei Pestiziden (Glyphosat, Cypermethrin, Piperonylbutoxid)
- Corny Nussvoll Nuss-Quartett & Traube: Rückstände von zwei Pestiziden (Glyphosat, Pyrimethanil)
- Peeroton Powerpack Berries: Rückstände von zwei Pestiziden (Glyphosat, Piperonylbutoxid)
- Hafervoll Flapjack Chia, Dattel und Pistazie: Rückstände von zwei Pestiziden (Glyphosat, Pirimiphos-methyl)
Verlängerung von Glyphosat steht an
Die nachgewiesenen Giftstoffe werden in der konventionellen Landwirtschaft angewandt etwa um Schädlinge oder Beikräuter abzutöten. Dabei verursachen sie aber häufig auch Schäden in der Natur und finden teils ihren Weg in unsere Lebensmittel. Glyphosat ist etwa laut der internationalen Agentur für Krebsforschung der WHO bei Tieren erwiesenermaßen krebserregend und beim Menschen “wahrscheinlich krebserregend”. Noch dieses Jahr wird auf EU-Ebene über eine Verlängerung der Zulassung von Glyphosat ab 2023 entschieden. Greenpeace fordert von Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger gegen eine EU-weite Neuzulassung des Pflanzengifts zu stimmen und sich auf europäischer Ebene klar gegen Glyphosat zu positionieren.
Um auf Nummer sicher zu gehen, empfiehlt Greenpeace zu Bio-Müsliriegel zu greifen. "Hier kann man sicher sein, dass keine chemisch-synthetischen Pestizide wie Glyphosat eingesetzt werden."
Quelle:
Ergebnisse im Detail
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