Botschaft „nicht politisch"
Grüne Petrovic mit Grußworten bei Corona-Demo

Madeleine Petrovic in der Funktion als Präsidentin  der Tierschutz- und Umweltschutzorganisation Tierschutz Austria (Archiv). | Foto: Andreas Lepsi / picturedesk.com
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  • Madeleine Petrovic in der Funktion als Präsidentin der Tierschutz- und Umweltschutzorganisation Tierschutz Austria (Archiv).
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Für ordentlich viel Diskussionsstoff sorgte die ehemalige Grünen-Chefin Madeleine Petrovic mit einer Grußbotschaft bei einer Kundgebung der oberösterreichischen Impfskeptiker-Partei MFG-MeinBezirk berichtete. Sie kritisierte die fehlende Transparenz der Corona-Impfung sowie die Pharmalobby. Damit brachten Petrovics Grußworte ihre ehemalige Partei, Die Grünen, in Erklärungsnot. Die grüne Bundespartei und die Tierschutz- und Umweltschutzorganisation Tierschutz Austria, deren Präsidentin Petrovic ist, distanzieren sich von ihren Aussagen. Petrovic selbst steht hinter ihren Aussagen als Privatmeinung.

ÖSTERREICH. In der bei der Demo vorgelesenen Grußbotschaft von Petrovic war die Rede von "fehlenden fundierten öffentlichen Debatten zu den naturwissenschaftlichen Fragen von Resistenzen und langfristigen Gefahren" im Zusammenhang mit Corona". 

"Die Pharmalobby freut es“

Sie kritisierte außerdem, dass die Profite des milliardenschweren Test- und Impfsystems in Österreich privatisiert seien. Darüber hinaus gebe es bei der Haftung für Impfschäden „keine Beweislast-Umkehr und keine adäquaten Entschädigungen. Die Pharmalobby freut es.“

Wenn man sich die Strafen anschaue, die bestimmte Unternehmen "wegen dubioser Machenschaften schon zahlen mussten, dann frage ich, worauf das Vertrauen der Regierenden zu diesen Pharmafirmen und ihren ‚bitteren Pillen‘ beruht", heißt es in dem Text der ehemaligen Grünen-Spitzenpolitikerin. Besonders skurril sind die Äußerungen Petrovics im Hinblick auf den Umstand, dass die dort propagierten Inhalte strikt gegen die Linie der Regierungspartei laufen. 

Petrovic kritisierte die fehlende Haftung für Impfschäden. "Die Pharmalobby freut es", heißt in dem bei der Demo in Wien vorgelesenen Brief. | Foto: privat
  • Petrovic kritisierte die fehlende Haftung für Impfschäden. "Die Pharmalobby freut es", heißt in dem bei der Demo in Wien vorgelesenen Brief.
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Petrovic steht hinter Aussagen als Privatmeinung  

Generell wünsche sich Petrovic eine fundierte Debatte über die Corona-Impfung, sagte sie am Dienstag in einer Stellungnahme gegenüber noe.ORF.at. Seit Monaten habe sie sich kritisch über die diesen Mangel geäußert. Als sie von einem MFG-Sympathisanten gefragt wurde, ob man Teile daraus verlesen dürfe, habe sie zugestimmt. Es gehe ihr um juristische und wirtschaftliche Fragen, die naturwissenschaftlichen könne sie nicht beurteilen. Vor allem vor dem Hintergrund einer Impfpflicht müssten Haftungsfragen eindeutig geklärt sein. Dass sie zugestimmt habe, dass die MFG Teile ihrer bisher veröffentlichen Artikel zum Thema Impfung verliest, sei nicht politisch zu sehen. Es gehe ihr lediglich um die Debatte.

Auch aus dem Grünen Parlamentsklub hieß es dazu, dass Petrovic hier ihre Privatmeinung vertrete. Deshalb gebe es keinen Grund, sich von ihr zu distanzieren, so die aktuelle Grüne Landessprecherin Helga Krismer. 

Tierschutz Austria geht auf Distanz

Die Tierschutz- und Umweltschutzorganisation Tierschutz Austria distanziert sich indes von Petrovic-Aussagen bei der MFG-Demo. "Wir möchten in dieser Causa ausdrücklich festhalten, dass die verlesene Stellungnahme von Madeleine Petrovic bei der MFG-nicht unsere Position widerspiegelt, und möchten uns davon als Organisation klar distanzieren," hieß es am Dienstag in einer Aussendung der NGO, deren Präsidentin Petrovic ist.  Man nehme diese als Privatmeinung zur Kenntnis und entschuldige "sich bei jeder und jedem, der bzw. die „sich von Frau Petrovics Aussagen betroffen fühlt“. 

Petrovic prägte die Grünen lange Zeit mit: 1990 zog sie für sie in den Nationalrat ein, von 1992 bis 1999 war sie Klubchefin und zwei Jahre lang auch Bundessprecherin. Nach ihrer Zeit im Parlament stand sie 13 Jahre lang an der Spitze der Grünen Niederösterreich.

Tausende haben sich versammelt (mit Video)
Rund 5.000 Teilnehmer bei Anti-Corona-Demo in Linz
Madeleine Petrovic in der Funktion als Präsidentin  der Tierschutz- und Umweltschutzorganisation Tierschutz Austria (Archiv). | Foto: Andreas Lepsi / picturedesk.com
Petrovic kritisierte die fehlende Haftung für Impfschäden. "Die Pharmalobby freut es", heißt in dem bei der Demo in Wien vorgelesenen Brief. | Foto: privat

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