Verkehrsunfälle 2022
Höchststand bei verunglückten Senioren seit 1992

Heuer gibt es bereits deutlich mehr Verkehrstote. Noch nie seit Beginn der digitalen Aufzeichnungen 1992 verunglückten so viele Senior:innen im Straßenverkehr. | Foto: fotokerschi.at/Bayer
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  • Heuer gibt es bereits deutlich mehr Verkehrstote. Noch nie seit Beginn der digitalen Aufzeichnungen 1992 verunglückten so viele Senior:innen im Straßenverkehr.
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Noch nie seit Beginn der digitalen Aufzeichnungen 1992 verunglückten in der ersten Jahreshälfte so viele Senioren und Seniorinnen im Straßenverkehr wie heuer, zeigen die am Freitag präsentierten Zahlen der Statistik Austria. Auch bei Unfällen wegen Alkoholeinfluss gab es einen Höchststand. 

ÖSTERREICH. Im 1. Halbjahr des heurigen Jahres kamen laut Statistik Austria in Österreich 191 Personen bei Verkehrsunfällen ums Leben. Dies entspricht einer Zunahme von jeweils 26 Prozent im Vergleich zu den ersten Jahreshälften 2021 (151 Getötete) und 2020.

Besonders auffällig war die Zahl der Verunglückten ab 65 Jahren. Zwischen Jänner und Juni 2022 verunglückten 2 799 Senioren und Seniorinnen (65 Jahre und älter) auf Österreichs Straßen, ein Plus von 22 Prozent im selben Vergleichszeitraum des letzten Jahres. Die Zahl der getöteten Senioren erhöhte sich um 63 Prozent auf 57 (2021: 35 Getötete). Damit stieg die Zahl der im 1. Halbjahr im Straßenverkehr getöteten und verletzten älteren Menschen auf den höchsten Wert seit Beginn der digitalen Aufzeichnungen im Jahr 1992.

"19 Senior:innen verunglückten als Lenker:innen eines Pkw tödlich, wobei 17 davon die vermutlichen Hauptunfallverursacher:innen des jeweiligen Unfalls (89 Prozent) waren", heißt es in der Mitteilung. Acht Pkw-Lenker kamen bei Alleinunfällen ums Leben. Weitere sechs Senioren verunglückten als Mitfahrer tödlich, zwölf als Fußgänger.

Im ersten Halbjahr 2022 gab es den höchsten Anteil an Alkoholunfällen in den vergangenen 30 Jahren. | Foto: panthermedia/burdun
  • Im ersten Halbjahr 2022 gab es den höchsten Anteil an Alkoholunfällen in den vergangenen 30 Jahren.
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Höchster Anteil an Alkoholunfällen seit 30 Jahren 

Eine weitere Anfälligkeit ist der Anstieg an Alkoholunfällen. Der Anteil daran war seit Beginn der digitalen Erfassung im Jahr 1992 noch nie so hoch. 8 % aller Straßenverkehrsunfälle mit Personenschaden waren im 1. Halbjahr 2022 Alkoholunfälle. Im Burgenland war der höchste Anteil mit 12 %, gefolgt von der Steiermark und Vorarlberg mit je 9 %. Österreichweit starben 15 Personen bei Alkoholunfällen.

Von den insgesamt 191 Verkehrstoten im 1. Halbjahr 2022 waren sechs Kinder (bis 14 Jahre). In den vergangenen sieben Jahren lag dieser Wert nur 2019 mit acht tödlich verunglückten Kindern höher. Vier der sechs Kinder waren zum Zeitpunkt des Unfalls jünger als vier Jahre.

Nur 22 Prozent der tödlich verunglückten Radfahrerin trugen zum Unfallzeitpunkt einen Helm.  | Foto: Marek Skalicka
  • Nur 22 Prozent der tödlich verunglückten Radfahrerin trugen zum Unfallzeitpunkt einen Helm.
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Höchststand bei verunglückten Radfahrenden 

Die Zahl der verunglückter Radfahrer:innen stieg im 1. Halbjahr 2022 um 19 % auf 4 847 Personen an. Im Vergleich zum Jahr 2019 sind es sogar 45 %. Erst letztes Jahr wurde mit 4 079 verunglückten Radfahrer:innen der höchste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen erreicht. Von den 23 gestorbenen Radfahrern, trugen nur fünf zum Unfallzeitpunkt einen Radhelm (22 %). Die Helmquote lag unter den verletzten Radler:innen im Vergleich dazu mit 40 % deutlich höher. Signifikant gestiegen ist die Zahl der mit einem E-Bike Verunglückten. Diese lag mit 1 442 um 45 % über dem Wert des 1. Halbjahres 2021, während die Zahl der verunglückten Radfahrer:innen ohne elektrischen Antrieb in diesem Zeitraum um 10 % zunahm.

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