17. Juli
Internationaler Tag der Gerechtigkeit und seine Bedeutung

- Am Internationalen Tag der Gerechtigkeit am 17. Juli steht das Thema Gerechtigkeit in verschiedenen Bereichen im Mittelpunkt.
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Am Internationalen Tag der Gerechtigkeit am 17. Juli steht das Thema Gerechtigkeit in verschiedenen Bereichen im Mittelpunkt. Dieser Artikel beleuchtet, wie Gerechtigkeit heute verstanden wird und welche Rolle sie für Gesellschaft und Umwelt spielt.
ÖSTERREICH. Gerechtigkeit ist ein vielschichtiger Begriff, der in gesellschaftlichen, politischen und ethischen Diskussionen eine zentrale Rolle spielt. Doch wie sieht Gerechtigkeit in der heutigen Zeit konkret aus? Zum internationalen Tag der Gerechtigkeit werden zwei bedeutende Dimensionen beleuchtet: soziale Gerechtigkeit und Klimagerechtigkeit.
Tag der Gerechtigkeit
Der Internationale Tag der Gerechtigkeit wurde 2010 von den Vereinten Nationen eingeführt und wird seitdem jährlich am 17. Juli begangen. Dieses Datum wurde bewusst gewählt, da es an den Jahrestag der Verabschiedung des sogenannten Rom-Statuts erinnert, der am 17. Juli 1998 stattfand. Das Rom-Statut ist ein internationales Abkommen, das die Grundlage für die Gründung des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) in Den Haag bildet. Der Strafgerichtshof ist das erste ständige internationale Gericht, das für die Verfolgung von Kriegsverbrechen, Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zuständig ist.
Die UN-Generalversammlung beschloss im Juni 2010 in Kampala, Uganda, den 17. Juli offiziell als Welt- oder Internationalen Tag der Gerechtigkeit zu erklären. Ziel dieses Tages ist es, weltweit auf die Bedeutung eines verbindlichen Völkerstrafrechts aufmerksam zu machen und die Arbeit des Internationalen Strafgerichtshofs zu unterstützen. Seither wird der Tag durch verschiedene Aktionen und Vorträge begangen, um das Bewusstsein für internationale Gerechtigkeit und Rechtsstaatlichkeit zu stärken.
Soziale Gerechtigkeit – Fairness für alle
Soziale Gerechtigkeit basiert auf dem Prinzip, dass alle Menschen – unabhängig von Hautfarbe, Einkommen, Bildung oder anderen Merkmalen – die gleichen Chancen und fairen Lebensbedingungen erhalten sollen. Der Begriff "gerecht" steht dabei für ein Verhalten, das gesetzeskonform und nachvollziehbar fair ist, während "sozial" Empathie und das Interesse am Wohl anderer beschreibt.
Diese Gerechtigkeitsform umfasst verschiedene Dimensionen:
- Anerkennungsgerechtigkeit, die das Recht auf gesellschaftliche Teilhabe sicherstellt
- Verteilungsgerechtigkeit, die eine faire Verteilung lebenswichtiger Ressourcen fordert
- Befähigungsgerechtigkeit, die Menschen durch Bildung und Gesundheitsversorgung zur Selbstentwicklung befähigt
- und Verwirklichungsgerechtigkeit, die Freiheit und Schutz garantiert.

- Der Internationale Tag der Gerechtigkeit wurde 2010 von den Vereinten Nationen eingeführt und wird seitdem jährlich am 17. Juli begangen.
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Darüber hinaus spielen auch Bedarfs-, Leistungs-, Generationen- und Chancen-Gerechtigkeit eine Rolle. Praktische Beispiele sind finanzielle Hilfen für einkommensschwache Familien oder der barrierefreie Zugang zu Bildungseinrichtungen. Trotz aller Bemühungen erschweren soziale Probleme wie Armut, Rassismus und Vorurteile die Verwirklichung sozialer Gerechtigkeit. Doch jeder kann einen Beitrag leisten, indem er Diskriminierung erkennt und aktiv für Fairness eintritt.
Klimagerechtigkeit – Verantwortung für die Zukunft
Eine zunehmend bedeutende Dimension von Gerechtigkeit ist die Klimagerechtigkeit. Sie thematisiert, wie die Lasten und Folgen des Klimawandels fair verteilt werden können. Industrieländer, die historisch am meisten Treibhausgase verursacht haben, tragen die größte Verantwortung. Die Folgen der Erderwärmung treffen jedoch häufig ärmere Länder, die nur wenig zum Klimawandel beigetragen haben, besonders hart.

- Eine zunehmend bedeutende Dimension von Gerechtigkeit ist die Klimagerechtigkeit. Sie thematisiert, wie die Lasten und Folgen des Klimawandels fair verteilt werden können.
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Klimagerechtigkeit verbindet Klimaschutz mit Gleichheit, Menschenrechten und sozialer Gerechtigkeit. Besonders verletzliche Gruppen – darunter indigene Gemeinschaften, Kleinbauern, Frauen, Kinder sowie alte und kranke Menschen – sind am stärksten betroffen. Ziel ist es, die Lasten und Chancen des Klimawandels gerecht zu verteilen – sowohl weltweit als auch über Generationen hinweg.
Hauptverursacher des Klimawandels, darunter Industriestaaten und einige Schwellen- sowie Entwicklungsländer, müssen ihren Ausstoß von Treibhausgasen drastisch reduzieren. Zugleich sind sie gefordert, besonders vulnerable Gruppen bei der Anpassung an die Klimafolgen zu unterstützen, Schäden zu bewältigen und den Wandel zu einer klimaneutralen, nachhaltigen Wirtschafts- und Lebensweise zu ermöglichen.
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