Oberstufe wegen Corona daheim
"Jugendliche gehen sehr unterschiedlich mit Distance Learning um"

Herausforderung auch für Eltern: Die Aufgaben der SchülerInnen. | Foto: sg
  • Herausforderung auch für Eltern: Die Aufgaben der SchülerInnen.
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  • hochgeladen von Simone Göls

Wer eine Volksschule, Mittelschule oder die Unterstufe des Gymnasiums besucht, ist (noch) im Schulgebäude unter KollegInnen und genießt Unterricht von Angesicht zu Angesicht.
Doch alle Höheren SchülerInnen müssen daheim zurechtkommen, was Lehrkräfte, Schüler und teilweise auch die Eltern fordert.

WAIDHOFEN/ THAYA. "Auch am BG/BRG Waidhofen an der Thaya müssen die Schülerinnen und Schüler der Oberstufe im November daheim sein", informiert Direktor Roland Senk, "in der ersten und zweiten Novemberwoche dürfen die Schüler aber für Schularbeiten in das Schulgebäude kommen. Die Klassen werden dazu in Gruppen geteilt, um die Abstände (2 Meter) zwischen den Schüler/innen einhalten zu können."

Die Sache mit den Schularbeiten

Diese Gruppen schreiben dann gleichzeitig in zwei großen Räumen ihre Schularbeiten. In der zweiten Novemberhälfte dürfen keine Schularbeiten der Oberstufe mehr in der Schule geschrieben werden. Kleingruppen können auch an einzelnen Tagen zu Übungseinheiten in die Schule kommen. Sparsam werden diese Möglichkeiten eingesetzt.

Lehrkräfte zweigeteilt

Die Lehrpersonen arbeiten nun meist sowohl im Präsenzunterricht mit der Unterstufe als auch im distance learning mit den Schüler/innen der Oberstufe. "Im distance learning werden einerseits Arbeitsaufgaben und Informationen auf Lernplattformen gestellt, die dann die Schüler/innen selbständig und mit eigener Zeiteinteilung bearbeiten, andererseits wird aber auch online unterrichtet in Form von Videokonferenzen", erklärt Direktor Senk, "der Aufwand für die Lehrpersonen ist natürlich groß, weil viele Materialien für diese Form des Unterrichts neu erstellt werden müssen. Ebenso müssen Arbeitsaufgaben, die auf Lernplattformen zur Verfügung gestellt werden, individuell korrigiert werden, was meist auch sehr zeitaufwändig ist. Für viele Lehrpersonen ist es eine Herausforderung, die sie aber gerne annehmen und mit viel Engagement aufgreifen."
Trotzdem sei der Wunsch nach „normalem“ Unterricht groß.

Schüler reagieren völlig unterschiedlich

"Was aber bei distance learning klar zu beobachten ist, ist der Umstand, dass die Schüler/innen sehr unterschiedlich damit umgehen", fällt dem Direktor auf, "viele Schüler/innen arbeiten selbständig und können in dieser Zeit ihre Kompetenzen im Umgang mit digitalen Medien deutlich ausbauen." Diese Personen arbeiten viel und machen auch große Fortschritte bei Selbstkompetenz und eigenständigem Lernen. Schüler/innen, die aber nicht strukturiert arbeiten und unselbständig sind, kommen mit dieser Form der Arbeit schlecht zurecht. Der Videounterricht soll diesen Schülerinnen aber eine Struktur geben und sie davor bewahren, zu große Defizite anzusammeln.

Beides ist nötig

Direktor Senk ist überzeugt, dass im Unterricht beides gebraucht werde: Präsenzunterricht, aber auch Formen der selbständigen Arbeit (z. B. distance learning).
"Da zu umfassender Bildung auch soziale Kompetenzen, Umgangsformen und das persönliche Auftreten gehören, ist der Präsenzunterricht unverzichtbar", berichtet Roland Senk, "Zeitweilig kommen wir (Lehrpersonen) und auch die Schüler/innen aber mit Fernunterricht gut zurecht. Sollte es bei einem Monat Fernunterricht bleiben, sehe ich daher keine Probleme mit dem Lernfortschritt. Bei einer längeren Abwesenheit der Schüler/innen wird dies dann nicht mehr möglich sein, wobei Unterschiede beim Bildungserfolg der Schüler/innen immer stärker sichtbar werden."

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