Drogenmonitoring 2022
Kokain und Cannabis dominieren im Abwasser

Abwasseranaylsen im Rahmen des Drogenmonitoring zeigen, dass Cannabis und Kokain in Österreich 2022 am meisten konsumiert wurden. | Foto: KK
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Österreichs abwasserbasiertes Drogenmonitoring zeigt: Kokain und Cannabis sind die am häufigsten konsumierten Drogen hierzulande. Unterschiede bei den Stimulanzien und synthetischen Drogen zeigen sich zwischen dem Westen und Osten des Landes. "Mit der schrittweisen Lockerung der Corona-Maßnahmen 2022 hat auch der Konsum von Alkohol und Drogen in der Bevölkerung wieder zugenommen", klärt Chemiker Herbert Oberacher auf.

ÖSTERREICH. An der Med Uni Innsbruck werden jährlich im Rahmen des europäischen Netzwerks SCORE die Daten zu Infektionen, Drogen-, Alkohol- und Zigarettenkonsum erhoben. Seit Jahren nutzt man das Abwassermonitoring um Trends im Drogenkonsum über Landesgrenzen hinaus festzustellen. Im Vergleich zu anderen europäischen Städten befindet sich Österreich im Mittelfeld.

Immer mehr Kläranlagen nehmen teil

Im vergangenen Jahr wurde das Abwasser von 17 heimischen Kläranlagen und einer weiteren in Südtirol untersucht. Vertreten waren dabei alle Bundesländer bis auf das Burgenland. "Damit liefert Österreich fünfzehn Prozent aller europäischen Datensätze. Neu für 2022 ist, dass erstmals Daten aus Wien, Salzburg und Oberösterreich in die Analyse eingeflossen sind. Insgesamt hat sich die Zahl der Kläranlagen, die Proben an unser Labor geliefert haben, im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt, womit sich die Aussagekraft des Lagebilds zusätzlich erhöht", so Oberacher – erfreut über die verbesserte Datenlage.

Cannabis ist österreichweit die am häufigsten konsumierte Droge. | Foto: Adobe Stock/ hanohiki
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Durch die umfangreiche Datensammlung könne man den Drogenkonsum von 3,5 Mio. Menschen in ÖSterreich und Südtirol erschließen. Eine Woche lang wurden dafür jeden Tag Proben vom Zufluss der Kläranlagen entnommen. Diese wurden auf Drogen und ihre Stoffwechselprodukte untersucht: Tetrahydrocannabinol (Wirkstoff in Cannabis), Kokain, Amphetamin (Wirkstoff in Speed), 3,4-Methylendioxy-N-methylamphetamin (MDMA, Wirkstoff in Ecstasy) und Methamphetamin (Wirkstoff in Crystal Meth), Alkohol und Nikotin.

Drogenkonsum nach Corona-Pandemie zugenommen

Der Pro-Kopf-Konsum an Alkohol und Nikotin ist österreichweit relativ ähnlich. Nicht so einheitlich ist das Bild, wenn man sich die Daten zu illegalen Substanzen ansieht. In beinahe allen untersuchten Regionen dominiert Cannabis ganz klar. In den Städten wird davon deutlich mehr geraucht und eingenommen als im ländlichen Raum. Unter den Stimulanzien sticht Kokain klar hervor. Im Westen und in Südtirol wird davon pro Kopf am meisten konsumiert. Kufsteins Abwasserdaten nach ist dort der Kokainverzehr am größten. Bei den synthetischen Drogen Speed und Crystal Meth haben klar die Ostösterreicherinnen und -österreicher die Nase vorn, insbesondere in Wien und Wiener Neustadt. Auch in anderen EU-Ländern ist diese Verteilung von synthetischen Drogen und Stimulanzien in West und Ost bemerkbar.

Mit der Aufhebung der Corona-Schutzmaßnahmen dürften auch illegale Substanzen wieder leichter zugänglich geworden sein. "Im Vergleich zu 2021 waren Steigerungen beim Konsum von Alkohol, Kokain, MDMA und Methamphetamin zu beobachten, die zum Teil auch auf das Auslaufen von behördlichen Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19 Pandemie zurückzuführen sind", betont Oberacher.

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