FPÖ in Bedrängnis
Liederbuchaffäre sorgt weiter für Unruhe

Das Liederbuch der Burschenschaft des Abgeordneten Wolfgang Zanger sorgt weiter für Aufregung.
  • Das Liederbuch der Burschenschaft des Abgeordneten Wolfgang Zanger sorgt weiter für Aufregung.
  • hochgeladen von Adrian Langer

Sowohl FPÖ-Chef Norbert Hofer als auch Abgeordneter Wolfgang Zanger sind seit dem Auftauchen der Liederbuch-Äffäre von allen Seiten mit Rücktrittsauforderungen konfrontiert. 

ÖSTERREICH. Die FPÖ hat ihre liebe Müh mit der neuen Causa. Nachdem bekannt geworden war, dass der blaue Abgeordnete Wolfgang Zanger im Besitz eines Liederbuchs mit neonazistischen und antisemitischen Texten ist, geriet die Partei neuerlich in Erklärungsnot. 

 Hofer zierte sich einige Tage bis er sich zu dem Fall äußerte: Gegenüber der Kronen Zeitung sagte er, dass "der Inhalt des Liederbuchs "vulgärer und gefährlicher Müll" sei aber "man dürfe einen Politiker nicht einfach in eine Nazi-Diskussion verwickeln, nur nur weil er vor 14 Jahren ein Buch geschenkt bekommen hat".  

Zanger rechtfertigt sich ebenfalls auf Facebook damit, dass er die Inhalte einiger Textpassagen ablehne und sich dazu entschlossen habe, "dieses Buch nicht zu verwenden, sondern es als zeithistorisches Dokument zu archivieren".

FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky ortet ein durchsichtiges Manöver, dass nur darauf ausgerichtet sei, "der FPÖ einen politischen Schaden zuzufügen - wissend, dass damit weder die FPÖ noch ihre Politik damit auch nur irgendwas zu tun haben". 

Schaden für Österreich

Am Wochenende sprach sich der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Wien (IKG), Oskar Deutsch, für den Rücktritt Hofers als Nationalratspräsident aus. Er kritisierte, dass den Worten keine Taten folgen würden, es gäbe keine Konsequenzen. Zanger selbst sei wegen fehlender Einsicht "untragbar", Politiker wie der blaue Steirer "schaden der Republik Österreich", so Deutsch.

Auch Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) forderte am Sonntag in der ORF-„Pressestunde“ Konsequenzen. Zanger müsste hier die Konsequenzen ziehen, auch angesichts seiner „mangelnden Distanz zu den Identitären“. Hofer müsse von seinem Durchgriffsrecht Gebrauch machen. „Es muss einen deutlichen Schnitt geben.“

Deutsch wolle Verhältnis zur FPÖ zerstören

Unterdessen reagierten die freiheitlichen Generalsekretäre Harald Vilimsky und Christian Hafenecker auf die Rücktrittsaufforderung des Präsidenten der IKG an FPÖ-Chef Norbert Hofer. Deutsch spreche nur als Einzelperson, und nicht für die gesamte IKG, so die beiden FPÖ-Spitzen in der Aussendung. "Die Freiheitliche Partei hat in den letzten Jahren mehr als jede andere Partei in Österreich klargemacht, wie sehr sie die Verbrechen des Holocaust verurteilt und verabscheut und in Richtung der IKG immer wieder die Hand ausgestreckt. Wenn diese von Präsident Deutsch immer wieder zurückgeschlagen wird, zeigt das einmal mehr, dass es ihm nicht darum geht das Verhältnis zur FPÖ zu normalisieren, sondern sie zu zerstören."

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