Windows 10
Microsoft verlängert kostenlose Updates in Europa bis 2026
- Microsoft verlängert in Europa die kostenlosen Sicherheitsupdates für Windows 10 um ein Jahr – ohne die bisher verpflichtende Nutzung von Windows Backup, jedoch nur für Nutzer mit Microsoft-Konto.
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Microsoft verlängert in Europa die kostenlosen Sicherheitsupdates für Windows 10 um ein Jahr – ohne die bisher verpflichtende Nutzung von Windows Backup, jedoch nur für Nutzer mit Microsoft-Konto. Wer kompatible Hardware besitzt, kann aber trotzdem kostenlos und unkompliziert auf Windows 11 umsteigen.
ÖSTERREICH. Microsoft vollzieht eine überraschende Kehrtwende: Entgegen früherer Pläne wird das Unternehmen das Betriebssystem Windows 10 in Europa ein weiteres Jahr mit kostenlosen Sicherheitsupdates versorgen – und das ohne die bisher geforderte Nutzung von "Windows Backup". Möglich wurde dies durch den Druck europäischer Konsumentenschützer, die Microsoft einen Verstoß gegen den Digital Markets Act (DMA) vorgeworfen hatten.
Ursprünglich sollten Nutzerinnen und Nutzer nach dem offiziellen Support-Ende von Windows 10 am 14. Oktober 2025 nur noch über das kostenpflichtige "Extended Security Updates"-Programm (ESU) an sicherheitsrelevante Aktualisierungen kommen. Für Privatpersonen war das Angebot auf ein Jahr begrenzt und kostete 30 US-Dollar – mit einer Ausnahme: Wer den Cloud-Dienst "Windows Backup" nutzte, erhielt die Updates kostenlos.
Der Haken daran: Damit wurden sämtliche persönlichen Daten, Einstellungen, Programme und Dateien automatisch mit Microsofts Cloud-Diensten synchronisiert – ein Zwang, den Konsumentenschützer als unzulässige Kopplung werteten.
- Entgegen früherer Pläne wird das Unternehmen das Betriebssystem Windows 10 in Europa ein weiteres Jahr mit kostenlosen Sicherheitsupdates versorgen – und das ohne die bisher geforderte Nutzung von "Windows Backup".
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Neue Regelung: Keine Cloudpflicht mehr im EWR
Auf Druck von Verbraucherschutzorganisationen – insbesondere Euroconsumers – hat Microsoft nun eingelenkt: In allen Ländern des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR), darunter Österreich und Deutschland, entfällt die Pflicht zur Nutzung von Windows Backup. Damit können Privatnutzer im EWR ein Jahr lang weiterhin kostenlose Sicherheitsupdates für Windows 10 beziehen, ohne ihre Daten zwangsläufig in die Microsoft-Cloud hochladen zu müssen.
Eine Einschränkung bleibt jedoch bestehen: Der Zugang zum kostenlosen ESU-Programm ist weiterhin nur möglich, wenn das System mit einem Microsoft-Konto verbunden ist. Euroconsumers bewertet die Änderung dennoch als "wichtigen Erfolg für die digitale Selbstbestimmung", auch wenn die Kontobindung aus Sicht vieler Nutzer kritisch bleibt.
Windows 10 bleibt populär
Die Entscheidung fällt nicht zuletzt vor dem Hintergrund stagnierender Umstiegszahlen auf Windows 11. Laut den aktuellsten Zahlen von Statcounter lag der Marktanteil von Windows 10 in Europa noch im August 2025 bei über 53 Prozent – trotz intensiver Warnkampagnen seitens Microsoft vor dem Supportende. Ein Hauptgrund: Viele ältere PCs erfüllen die hohen Systemanforderungen von Windows 11 nicht. Für viele Nutzer stellt sich damit die Frage, ob sie in neue Hardware investieren – oder auf Alternativen wie Linux umsteigen, das auf älteren Geräten problemlos läuft.
- Die Entscheidung fällt nicht zuletzt vor dem Hintergrund stagnierender Umstiegszahlen auf Windows 11.
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So erfreulich die Verlängerung für viele Nutzer ist: Sie verschiebt das Problem lediglich. Die kostenlose Verlängerung gilt nur für ein weiteres Jahr, während Firmenkunden das ESU-Programm für bis zu drei Jahre nutzen können – gegen Bezahlung.
Ob Microsoft sich auch hier noch zu einem weiteren Kurswechsel entscheidet, bleibt offen. Angesichts des Widerstands in der Bevölkerung und der nach wie vor hohen Nutzerzahlen von Windows 10 scheint ein weiteres Umdenken nicht ausgeschlossen.
So gelingt der Umstieg auf Windows 11 trotzdem
Microsoft erklärt unterdessen, dass der Umstieg auf Windows 11 für die meisten Nutzer einfach umsetzbar ist – sofern sie ein aktiviertes Windows 10 auf kompatibler Hardware verwenden. Ob ein Gerät geeignet ist, lässt sich leicht feststellen: Wird eine Upgrade-Aufforderung angezeigt, erfüllt der PC die Systemanforderungen. Alternativ kann das kostenlose Tool "PC-Integritätsprüfung" von Microsoft helfen, um die Tauglichkeit des eigenen Computers im Detail zu analysieren. Als Faustregel gilt: Geräte ab Baujahr 2020 sind meist kompatibel, bei älteren Rechnern kann es knapp werden.
- Microsoft erklärt unterdessen, dass der Umstieg auf Windows 11 für die meisten Nutzer einfach umsetzbar ist – sofern sie ein aktiviertes Windows 10 auf kompatibler Hardware verwenden.
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Die Unterschiede zwischen Windows 10 und 11 sind laut Stiftung Warentest im Alltag gering. Wer mit Windows 10 gut zurechtkam, wird sich auch unter Windows 11 schnell zurechtfinden. Die Taskleiste ist standardmäßig zentriert, kann aber wieder linksbündig eingestellt werden. Auch Programme, Daten und angeschlossene Geräte wie Drucker oder Scanner bleiben beim Wechsel in der Regel voll funktionstüchtig. Dennoch wird ein Backup vor dem Upgrade dringend empfohlen – ob über die Cloud, externe Festplatten oder spezialisierte Softwarelösungen. Die Dauer des Umstiegs liegt je nach System zwischen 30 Minuten und zwei Stunden.
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