Erweitert und digital
Mutter-Kind-Pass heißt künftig Eltern-Kind-Pass

Der Eltern-Kind-Pass wird um neue Leistungen und eine digitale Variante ergänzt. Dies wurde beim Ministerrat am Mittwoch beschlossen.  | Foto: Unsplash
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Seit 1974 ist der Mutter-Kind-Pass in Österreich fixer Bestandteil jeder Schwangerschaft. Damit man auch künftig Krankheiten bei Müttern und ihren Neugeborenen früh erkennen und behandeln kann, werden dessen Leistungen erweitert und um eine digitale Variante ergänzt. Mit kommendem Jahr wird der Pass zudem in "Eltern-Kind-Pass" umgetauft. 

ÖSTERREICH. Die Schwangerschaft und die ersten Jahre als Familie sei eine der schönsten Phasen im Leben, so Familienministerin Susanne Raab (ÖVP) vor dem Ministerrat am Mittwoch. Gleichzeitig könne diese Zeit aber auch sehr herausfordernd sein, weshalb man Eltern bestmöglich unterstützen müsse. Aus diesem Grund habe die Bundesregierung eine Erweiterung des Vorsorgeprogrammes beschlossen.

Ernährungsberatung und Hörscreening 

Das "Eltern-Kind-Pass-Gesetz" soll nicht nur dafür sorgen, dass der Pass ab Jänner 2024 unter einem neuen Namen läuft, sondern auch zusätzliche Leistung für künftige Eltern gewährleisten. So wird ein Gesundheitsgespräch zu Beginn der Schwangerschaft, ein zweite, freiwillige Hebammenberatung vor der Geburt sowie eine Elternberatung in den Pass aufgenommen. 

Unter anderem werden die Leistungen des Passes künftig auch eine Elternberatung beinhalten. | Foto: stock.adobe.com @ Анастасия Стягайло
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Familienministerin Raab fasste die Vorteile einer solchen Beratung zusammen:

"Mit der Elternberatung, die neben der Ausweitung der Leistungen im Bereich der Gesundheitsvorsorge in den neuen Eltern-Kind-Pass aufgenommen wird, können wir Eltern und vor allem Frauen Informationen für Entscheidungen bieten, wenn es um partnerschaftliche Aufteilung geht und die Väterbeteiligung steigern.“

Zudem können Eltern ein zusätzliches Hörscreening für Neugeborene, einen weiteren Ultraschall und ergänzende Laboruntersuchungen in Anspruch nehmen. Das neue Leistungspaket umfasst außerdem eine Ernährungs- und Gesundheitsberatung für Schwangere, Stillende und Jungeltern. 

Das neue Leistungspaket umfasst dann auch eine Ernährungs- und Gesundheitsberatung für Schwangere, Stillende und Jungeltern.  | Foto: stock.adobe.com @ Demianastur
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Leistungen verhindern "unzählige Todesfälle"

Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) bezeichnet den Pass als "ein Erfolgsmodell, das wir jetzt fortsetzen." Die Vorsorgeuntersuchung für Schwangere und Kinder helfe dabei, dass medizinisch relevante Auffälligkeiten rechtzeitig und rasch erkannt und behandelt werden können. "Wir verhindern so unzählige Tode", so Rauch. Von den Leistungen profitieren vor allem Menschen, die sich solche Untersuchungen eigentlich nicht leisten können. "Die Kinder aus diesen Familien haben bessere Chancen für einen Start ins Leben."

Eltern-Kind-Pass wird digital

Mit dem neuen Gesetz soll das Vorsorgeprogramm zusätzlich digitalisiert werden, was die Dokumentation der Untersuchungsergebnisse deutlich verbessere. Befunde werden dann in der Elektronischen Gesundheitsakte (ELGA) gespeichert und können somit einfach zwischen behandelnden Ärztinnen, Ärzten und Hebammen weitergegeben werden. Zudem sieht das Gesetz vor, dass die Daten in anonymisierter Form von Wissenschaft und Forschung genutzt werden können.

Zusätzlich soll eine digitale Informationsplattform geschaffen werden, auf der Informationen über Familienleistungen, psychische Gesundheit, Gesundheitsförderung und Prävention (z.B. Frühe Hilfen), Familienberatungsstellen oder Elternbildung dargestellt werden.

Mit kommenden Jahr wird der Mutter-Kind-Pass zum "Eltern-Kind-Pass" umgetauft. | Foto: Karina Seidl-Deubner
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Das Sozialministerium verweist in einer Presseaussendung darauf, dass die Digitalisierung die Daten zusätzlich sichere, da "ein Verlust des Passes nicht mehr möglich ist. Die technische Umsetzung soll bereits in wenigen Monaten beginnen und "eine Nutzung der digitalen Variante ab 2026 möglich" machen. 

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