Nazi-Durchsage
ÖBB forschte Verdächtige aus und erstattet Anzeige

Wie meinbezik.at berichtete, kam es am Sonntag zu einem Eklat, als in einem ÖBB-Zug eine Hitler-Rede und Nazi-Parolen aus den Lautsprechern dröhnten. Nach dem die ÖBB den Vorfall zur Anzeige gebracht hat, wurden nun zwei Verdächtige ausgeforscht. Die Angelegenheit könnte ein Fall für den Staatsschutz werden. | Foto: ÖBB/Wegscheider
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Anstatt der üblichen Durchsagen dröhnten am Sonntag eine Hitler-Rede sowie Nazi-Parolen durch die Lautsprecher eines Zugs. Nachdem die ÖBB den Vorfall bereits zur Anzeige gebracht hat, wurden nun zwei Verdächtige ausgeforscht. Die Angelegenheit könnte ein Fall für den Staatsschutz werden.

ÖSTERREICH. Die ÖBB gingen bereits am Montagvormittag davon aus, "dass die Einspielungen von Personen direkt im Zug über Sprechstellen vorgenommen worden sind." Dieser Verdacht dürfte sich nun bestätigt haben. Wie die ÖBB auf Twitter mitteilte, konnte das konzerninterne Team "Öffentliche Sicherheit" mittels Videoauswertung zwei Verdächtige ausforschen. 

Sprechstellen mit Schlüssel geöffnet

Damit bestätigen die ÖBB, dass sie kein Opfer eines Hacker- oder Cyberangriffes geworden sind. Vielmehr dürften die Verdächtigen die Sprechstellen, die in jedem Waggon vorhanden sind, geöffnet haben, um die Aufnahmen abzuspielen. Wie die ÖBB gegenüber der APA bestätigten, werde hierfür ein eigener Schlüssel benötigt, den sämtliche Bahnmitarbeiterinnen und -mitarbeiter besitzen.

Die Verdächtigen dürften die Sprechstellen, die in jedem Waggon vorhanden sind, geöffnet haben. Laut den ÖBB werde hierfür ein eigener Schlüssel benötigt, den jeder Bahnmitarbeiter besitze. | Foto: ÖBB/Harald Eisenberger
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Die ÖBB schließt aktuell aus, dass es sich bei den beiden Verdächtigen – die auf den Videoaufnahmen beim Ausstieg in Wien gut erkennbar seien – um Mitarbeiter der Bahn handle. Ein Sprecher bestätigte in diesem Zusammenhang, dass man nicht wisse, wie das Duo an den Schlüssel gekommen ist, allerdings "handelt sich um einen europaweit eingesetzten Standardschlüssel, von dem wahrscheinlich einige Zehntausend Stück existieren."

Notsprechstellen blockiert 

Auch eine Zugbegleiterin habe die Durchsage nicht stoppen können. Die ÖBB weisen in diesem Zusammenhang darauf hin, dass während dieses Zeitraums keine anderen Durchsagen getätigt werden konnten, da ein solcher Vorgang die Notsprechstellen blockiere. "Selbst Kinderlieder abzuspielen ist kein Kavaliersdelikt", so ein ÖBB-Sprecher. Damit verwies er darauf, dass die Fahrgäste zuvor bereits mit Kinderlieder beschallt wurden.

Nazi-Parolen als Fall für den Staatsschutz

Die ÖBB gaben bekannt, dass sie den Sachverhalt bereits bei der Polizei zur Anzeige gebracht haben. Zudem werden die beiden Verdächtigen im Laufe des Tages ebenfalls angezeigt. Weitere Schritte würden folgen.

Da es sich bei der Verbreitung nationalsozialistischer Inhalte um einen Tatbestand nach dem Verbotsgesetz handelt, könnte sich die Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienste (DSN) dem Fall annehmen. 

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