Wohlbefinden
Österreichern geht es in der Krise besser als erwartet

Am Donnerstag hat Billa eine Umfrage zum Wohlbefinden der Österreicher vorgestellt. Im Bundesländervergleich liegen Vorarlberg und die Steiermark vorne. Sieben von zehn der glücklichsten Bezirke sind in der Steiermark zu finden. | Foto: BILLA
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  • Am Donnerstag hat Billa eine Umfrage zum Wohlbefinden der Österreicher vorgestellt. Im Bundesländervergleich liegen Vorarlberg und die Steiermark vorne. Sieben von zehn der glücklichsten Bezirke sind in der Steiermark zu finden.
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Die Österreicher lassen sich von Corona nicht unterkriegen. Sie sorgen sich aktuell mehr um die Gesundheit anderer, als um die eigene. Mehr Sorgen als um die Gesundheit machen sich viele aber um die Wirtschaft, wie eine Umfrage zeigt. 

ÖSTERREICH. Den Menschen geht es hierzulande trotz der Corona-Krise besser als erwartet, wenn auch das Wohlbefinden insgesamt leicht zurückgegangen ist. Das zeigt der aktuelle Billa Österreich Report, der am Mittwoch präsentiert wurde. In der repräsentativen Umfrage wurden 3.000 Frauen und Männern im Alter zwischen 18 und 65 Jahren zu ihrem Wohlbefinden befragt. 

West-Ost-Gefälle beim Wohlbefinden

Österreich kommt 2020 auf 60,7 von 100 Wohlfühl-Punkten (2019: 64,4 Punkte). Demnach hat der Lebenssinn – dazu zählen Ziele, Glaube und Werte – den stärksten Einfluss (17 Prozent) auf unser Wohlfühlen. Aber auch Alltagstätigkeiten, der Job sowie Liebe und Familie prägen diesen Wert. Freizeit und Hobbys (-2,8 Punkte) sowie körperliche Fitness und Gesundheit (-2,6 Punkte) haben hingegen an Bedeutung verloren. Am meisten an Einfluss gewonnen hat der Bereich Ernährung (+2,5 Punkte). 

Der Bundesländervergleich zeigt, dass sich der Westen wohler fühlt als der Osten, auch wenn die Abstände heuer kleiner geworden seien, erklärt Stefan Schiel, Managing Director bei marketmind bei der Pressekonferenz am Mittwoch. 2020 fühlen sich die Menschen in Vorarlberg und in der Steiermark am wohlsten – die beiden Bundesländer teilen sich den ersten Stockerlplatz. Vorjahressieger Tirol rutscht auf Platz 5 ab – hier hat das Wohlbefinden deutlich abgenommen. Oberösterreich fällt ebenfalls auf den 7. Platz zurück.  2019: Platz 5).

Gründe für diese Rückgänge sind laut Wohlfühl-Index unter anderem ein geringeres Wohlbefinden in den Bereichen Freizeit, Freundeskreis und Alltag. Die Schlusslichter bilden Wien (Platz 8) und das Burgenland (Platz 9), die im Jahresvergleich die Plätze getauscht haben. Die Burgenländer fühlen sich im Vergleich zu Gesamtösterreich in den Bereichen Freizeit, Arbeit und Liebe am wenigsten wohl.

Glücklichsten Bezirke liegen in der Steiermark

Sieben von zehn der glücklichsten Bezirke sind in der Steiermark zu finden. Erfolgreich in den Top 10 halten konnten sich Liezen, Sankt Johann im Pongau und Leoben. Zu den Durchstartern gehören die Bezirke Deutschlandsberg (+43 Ränge), Weiz (+35 Ränge) und Bludenz (+30 Ränge). Die zehn Bezirke, die im Wohlfühl-Ranking am schlechtesten abschneiden, liegen weitgehend in Ostösterreich: Der Bezirk Eisenstadt-Stadt hat 27 Ränge verloren und befindet sich nun an letzter Stelle, nach Eisenstadt-Umgebung und Mattersburg. 

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Die Wohlfühl-Landeshauptstadt ist Bregenz, gefolgt von Graz, Klagenfurt und Salzburg. St.Pölten hat seine rote Laterne an Eisenstadt verloren. Vorjahressieger Innsbruck rutscht auf Platz 5. 

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„Die Gefühlslage hat sich hierzulande trotz Corona nicht radikal zum Schlechteren verändert – wir alle sind resilienter als man annehmen möchte“, fasst Glückstrainerin und Mentalcoach Katharina Mühl die Ergebnisse zusammen. Insgesamt zeige das Umfragergebnis, dass das Wohlbefinden in allen Bundesländer den Umständen entsprechend sehr hoch sei.

Jungen macht Corona zu schaffen

Am wohlsten in ihrem Leben fühlen sich Personen zwischen 50 und 65 Jahren. Sie erreichen einen Wohlfühl-Index von 64,6 Punkten (-2,7 Punkte) und liegen damit deutlich über dem Österreich-Schnitt. Während die Lebenszufriedenheit mit dem Alter steigt, finden sich die 18- bis 29-Jährigen mit 56,5 Punkten (-6 Punkte) am untersten Ende der Skala wieder. Diese Gruppe spürt die Corona Maßnahmen am meisten, was sich im Rückgang des Wohlbefindens in den Bereichen Freizeit (-13 Punkte), Alltagstätigkeiten (-9 Punkte) und Freundeskreis (-8 Punkte) deutlich zeigt.

Herausfordernde Zeiten sind es auch für Auszubildende. Sie liegen bei 56 Punkten (-6,4 Punkte) und fühlen sich verstärkt gestresst, demotiviert, angespannt und voller Sorgen.

Sorge um die Gesundheit anderer groß

Auffällig ist, dass die Sorge um andere Menschen deutlich gestiegen (39 Prozent) und vor der Sorge um die eigene Gesundheit liegt. Um die eigene Gesundheit sind die Österreicher vergleichsweise wenig besorgt (33 Prozent). Das hat sich auch im Jahresvergleich nicht verändert. Am meisten beunruhigt die Österreicher die wirtschaftliche Lage im Land (2020: 57 Prozent vs. 2019: 22 Prozent). Dahinter folgt die Sorge um Konflikte in der Welt sowie um Geld und Finanzen.

Essen macht uns glücklicher

In der Krise an Bedeutung gewonnen hat eine ausgewogene Ernährung. Laut Umfrage achten mehr als die Hälfte der Österreicher auf ausgewogene Mahlzeiten. Zwei Drittel halten gemeinsame Mahlzeiten mit der Familie für wichtig. Immerhin für 56 Prozent ist es selbstverständlich, regionale Produkte zu kaufen. Viele haben in der Krise ihre Leidenschaft für Selbstgekochtes neu entdeckt: 59 Prozent kochen sehr gerne mit regionalen Produkten und bereiten typische Spezialitäten aus der Heimat zu, mehr als die Hälfte tun das beinahe jeden Tag.

Regionale Produkte gewinnen an Bedeutung

Insgeasmt hat im vergangenen Jahr jeder Zweite Österreich mehr schätzen gelernt. Auf dem Weg hin zu einem nachhaltigeren Lebensstil möchte über die Hälfte der Befragten in Zukunft (mehr) regionale Produkte kaufen (54 Prozent), Müll vermeiden und möglichst alle Lebensmittelreste verwerten (53 Prozent). „Die Ergebnisse der Studie sind für uns ein klarer Auftrag weiterhin auf die Themen Regionalität und Nachhaltigkeit zu setzen. Auch wenn wir schon jetzt in vielen Bereichen 100 Prozent Österreich bieten, haben wir noch viel vor und freuen uns, diesen Weg gemeinsam mit unseren Kundinnen und Kunden gehen zu dürfen“, so Elke Wilgmann, Vorstand Consumer bei Billa Merkur Österreich abschließend.

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