Schneechaos in Österreich

Stromausfälle, Straßensperren, Schulen zu

Höchste Wetter-Warnstufe in Teilen Österreichs. In Osttirol und Oberkärnten fiel über Nacht weitere 70 cm Neuschnee, auch am Vormittag hielt der Schneefall an. Die enormen Schneemassen sorgen im Südwesten Österreichs bereits für Chaos. Zahlreiche Haushalte sind unerreichbar und weiterhin ohne Strom, Schulen bleiben auch heute Mittwoch geschlossen, zahlreiche Straßen sind gesperrt, die Lawinengefahr liegt bei 4.

ÖSTERREICH. In Osttirol und Oberkärnten ist gebietsweise schon mehr Schnee gefallen als durchschnittlich im gesamten Winter. Bis Mittwochnachmittag kommen im südlichen Osttirol und in Oberkärnten verbreitet 40 bis 60, im Lesachtal auch 70 cm Neuschnee dazu. 4.000 Haushalte waren Mittwochfrüh ohne Strom, am Vormittag dann 8.000. Laut KELAG-Sprecher Josef Stocker werden Störungen in den Bezirken Villach-Land, Feldkirchen, St. Veit an der Glan und Klagenfurt-Land sowie noch einige in Oberkärnten verzeichnet.

In Großkirchheim sind acht Ortschaften seit drei Tagen nicht erreichbar, jeden Tag gelingt es nur eine Straße zu räumen. Die Wege werden mit einer Spezialfräse aus Salzburg geräumt, ein normaler Schneepflug kommt gar nicht durch diese Schneemassen.

Villach teilweise gesperrt

In der Stadt Villach sorgten die heftigen Schneefälle in den Nachtstunden für gefährliche Situationen auf Straßen und in Parkanlagen. Der nasse, schwere Schnee hat Bäume beschädigt und Äste drohen abzubrechen. Daher sind heute Mittwoch alle Parkanlagen (Stadtpark, Schillerpark oder Mitterlingpark) sowie die Friedhofsanlagen gesperrt. Ebenso gesperrt bleibt die Dobratschstraße.  Die Bevölkerung ist aufgerufen, nicht unbedingt nötige Wege, sowohl zu Fuß als auch mit dem Auto, zu meiden.

Mittwochnachmittag Schnee am Semmering

Am Mittwoch ist in Osttirol weiterhin große Lawinengefahr der Stufe vier auf der fünfstufigen Gefahrenskala gegeben. Die Lawinengefahr nimmt aber allmählich ab. Im Laufe des Nachmittags soll laut Wetterexperten der Schneefall nachlassen. Denn ab Mittwochnachmittag bzw. -abend verschiebt sich der Niederschlagsschwerpunkt laut UWZ (Unwetterzentrale) vom Süden allmählich in den Nordosten Österreichs, die Schneefallgrenze sinkt dabei auf 500 bis 300 Meter ab. Mit Schneefall ist am Abend und in der Nacht  besonders in der östlichen Obersteiermark, am Alpenostrand bzw. im Semmering-Wechsel-Gebiet, zeitweise kräftig, zu rechnen. Über etwa 600 Metern sind 15 bis 20 cm Neuschnee erwartet. Ab Donnerstag stellt sich dann eine nachhaltige Wetterberuhigung ein.

Mehr Schnee als in Winter zuvor

In Osttirol und Oberkärnten sind innerhalb von etwa einer Woche bereits mehr Regen bzw. Schnee gefallen als normalerweise im gesamten Winter. So gab es in Döllach mehr als dreimal so viel Niederschlag wie im langjährigen Mittel von Dezember bis einschließlich Februar, und fast 1,5 Meter Neuschnee, im Schnitt fallen hier im Dezember, Jänner und Februar 91 cm. In Lienz gab es 88 cm Neuschnee, im Mittel sind es 71 cm. In Dellach maß man 80 cm Neuschnee, im Mittel sind es 78 cm.