Seitenlange Richtlinien
Universitäten bereiten sich auf KI-Einsatz vor

Künstliche Intelligenz gehört zum Uni-Alttag dazu. Deshalb haben zwei österreichische Unis jetzt Richtlinien für den Umgang ausgearbeitet. | Foto: John Schnobrich / Unsplash
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  • Künstliche Intelligenz gehört zum Uni-Alttag dazu. Deshalb haben zwei österreichische Unis jetzt Richtlinien für den Umgang ausgearbeitet.
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Künstliche Intelligenz (KI), vor allem ChatGPT, spielen eine immer größere Rolle. Auch im Universitätsleben bei Prüfungen, Arbeiten und Hausaufgaben. Jetzt rüstet sich etwa die Uni Wien mit seitenlangen Richtlinien, wie mit der KI umzugehen sei und die Uni Innsbruck plant ähnliches vor Semesterstart.

ÖSTERREICH. Eine eigene Arbeitsgruppe habe auf 70 Seiten ermittelt, wie Lehrende mit KI umgehen soll. Einer der 12 Mitarbeitenden ist Robert Steinacher, Leiter des Studienservice- und Lehrwesen an der Uni Wien, zu Gast im Ö1-Morgenjournal: "Wir sind jetzt schon davon überzeugt, dass KI im beruflichen Alltag unserer Absolventen eine Rolle spielt. Daher müssen wir gerade an der Universität den Umgang ausprobieren, experimentieren." Er spricht sich klar gegen ein generelles KI-Verbot aus.

Mündlich und schriftliche Prüfungen kombinieren

Neben Risiken berge die KI auch Verbesserungspotenzial in der Lehre. Man müsse aber klar ausweisen, wo der Einsatz bei Prüfungen und schriftlichen Arbeiten erlaubt sei und wo eigenständig gearbeitet werden solle. "Die Empfehlung unserer Guidelines lautet es Prüfungen facettenreicher zu gestalten. Insbesondere schriftliche und mündliche Leistungen so zu kombinieren, dass man dem Verdacht nachgeht, wenn einem etwas auffällt", so Steinacher. Dann könne man gezielt Fragen über die Quelle oder deren Umfeld stellen, um abzuklären, ob das Wissen selbst erarbeitet wurde. 

anders als Masterarbeiten gebe es derzeit keine mündliche Prüfung, die Defensio, bei Bachelorarbeiten. Das könnte in Zeiten der KI aber notwendig werden, wenn davon auszugehen sei, dass die KI maßgeblich an der Verfassung der Arbeit mitgewirkt habe. 

Grundsätzlich begrüßen Uni Wien und Innsbruck den Einsatz von KI, etwa zu Recherchezwecken oder Ideenfindung. | Foto: pixabay
  • Grundsätzlich begrüßen Uni Wien und Innsbruck den Einsatz von KI, etwa zu Recherchezwecken oder Ideenfindung.
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Öffentliche Veranstaltungsreihe geplant

Auf der Fakultät für Betriebswirtschaft an der Uni Innsbruck hat man bereits ähnliche Überlegungen. Für die Ideensuche, Datenauswertung oder Recherche begrüße man die KI sehr, solange transparent dargestellt wird, wo und wie sie zum Einsatz kam. Das sei vor allem wichtig, um Plagiate zu vermeiden und wissenschaftliche Daten reproduzieren zu können. Wesentliche Prüfungsleistungen müsse man dann aber ohne die Hilfe künstlicher Intelligenz schaffen.

Darauf aufbauend, will man bis zum Semesterstart im Oktober einen Leitfaden für die gesamte Universität erarbeiten. Auch hier soll das eine Arbeitsgruppe machen. Bernhard Fügenschuh, Vize-Direktor der Uni Innsbruck, sieht Potenzial in der KI-Nutzung und sagt im Ö1-Morgenjournal: "Es soll nicht verboten werden, sondern tatsächlich aktiv mitgenommen und verstanden werden, um eigentlich das bestmögliche wieder zu nützen." Im Herbst soll es dann auch eine Veranstaltungsreihe geben rund um das Thema KI, die auch für Außenstehende zugänglich sein soll. Gerade wenn neuaurtige, so präsente Mittel eine immer größere Rolle spielen, müssten Universitäten nach außen wirken, so Fügenschuh.

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