3.239 Neuinfektionen
Virologe zu AstraZeneca: "Zweite Dosis aufschieben"

Der in New York tätige österreichische Virologe Krammer erklärte in der ZIB2, es sei möglich, „weiter zu impfen, gleichzeitig vorsichtig zu sein und zu untersuchen“. „Der österreichische Weg ist da ganz gut“, so der Virologe. | Foto: ORF
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Der Streit um den Impfstoff von AstraZeneca bleibt aufrecht: Während viele Länder das Impfen abgebrochen haben, wird der Impfstoff in Österreicher weiterhin verimpft. Für den Virologe Florian Krammer ein "guter Weg", der deutsche Kollege Christian Drosten meint, es könne für alle Ungeimpften "brenzlig“ werden. Österreich meldet einen neuen Höchstwert bei den Neuinfektionen: Von Dienstag auf Mittwoch wurden 3.239 neue Corona-Infektionen gemeldet. Zuletzt gab es Anfang Dezember einen so hohen Wert.

ÖSTERREICH. Grund für den Impfstopp mit AstraZeneca sind sehr selten auftretende Hirnvenenthrombosen in zeitlicher Nähe zu einer Impfung: Deutschland, Frankreich und Italien haben die Impfung mit AstraZeneca daher gestoppt. Am Dienstag folgten Zypern, Luxemburg, Schweden, Litauen und Lettland. Doch der Impfstopp sei eine „vorübergehende Vorsichtsmaßnahme“, wie die Staaten wissen lassen, man sei bereit die Impfkampagnen mit dem AstraZeneca-Impfstoff sehr schnell wieder aufzunehmen, falls die zusätzliche Überprüfung durch die EMA positiv ausfalle.

"Für Ungeimpfte wird's brenzlig"

Zum Impfstopp in Deutschland sagt der deutsche Virologe Christian Drosten im Podcast "Coronavirus-Update" bei NDR Info: „Wir brauchen diese Impfung“. Denn laut Droste werde sich die Lage wegen der Mutationen noch „drastisch erschweren". Besonders „brenzlig“ werde es für die weitestgehend noch ungeimpfte Jahrgänge ab 50 Jahren. 

Situation nach Ostern „wie um Weihnachten“


Drosten, der das Aussetzen des Impfens mit AstraZeneca in Deutschland bedauert, warnt hinsichtlich der steigenden Zahl an Neuinfektionen: „Wir werden kurz nach Ostern eine Situation haben wie um Weihnachten herum.“ Und: Eine dritte Welle sei ohne Impfung nicht beherrschbar. Laut letzten Meldungen liegt die aktuelle Zahl der Neuinfektionen am Mittwoch wieder über 3.000. Aktuell zählt man 3.239 Neuinfektionen in Österreich.

Höchste Zahl an Corona-Neuinfektionen in diesem Jahr

Von Dienstag auf Mittwoch wurden 3.239 neue Corona-Infektionen in Österreich gemeldet. Die Zahl der Neuinfektionen im Vergleich zum Vortag ist damit massiv gestiegen. Zuletzt gab es eine ähnlich hohe Zahl am 5. Dezember mit 3.444 Neuinfektionen. Damit steigt auch die 7-Tages-Inzidenz in Österreich weiter an. Weiters sind 30 neue Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Infektion zu beklagen. In den österreichischen Spitälern gibt es  17 neue Fälle auf Intensivstationen.

"Österreich auf gutem Weg"

Der in New York tätige österreichische Virologe Krammer erklärte in der ZIB2, es sei möglich, „weiter zu impfen, gleichzeitig vorsichtig zu sein und zu untersuchen“. „Der österreichische Weg ist da ganz gut“, so der Virologe. Seiner Meinung nach berge ein Impfstopp ebenfalls ein gewisses Risiko,  und zwar für die Leute, „die nicht geimpft werden“. Momentan gebe es laut dem Virologen auch keine Daten für einen Zusammenhang zwischen dem Impfstoff und den Blutgerinnseln. Ein möglicher Zusammenhang müsse aber zwischen dem Impfstoff und dem Auftreten der Hirnvenenthrombosen untersucht und transparent gemacht werden.

Zusammenhang mit Verhütungsmittel?

Laut dem Paul-Ehrlich-Institut Bei handelt es sich bei sechs der in Deutschland beobachteten Blutgerinnsel im Gehirn um Sinusvenenthrombose, eine seltene Form der Hirnvenenthrombose. Laut Krammer komme diese bei Frauen grundsätzlich häufiger vor als bei Männern. Seiner Meinung nach könne dies mit hormonellen Verhütungsmitteln zusammenhängen.

Zweite Dosis aufschieben

Wer bereits eine Dosis des AstraZeneca-Impfstoffes erhalten habe, könne die zweite Dosis aufschieben. Das sei grundsätzlich „kein Problem“, er sehe aber keinen Grund dafür. Denn: Der Impfstoff sei „sehr gut dafür geeignet, vor schwerer Erkrankung zu schützen“, sagte der Virologe mit Verweis auf eine aktuelle große Studie aus Schottland in der ZIB2.

EMA-Entscheidung am Donnerstag

Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hat bisher keine Hinweise darauf, dass der CoV-Impfstoff von AstraZeneca Blutgerinnsel verursacht. Die Zahl der aufgetretenen Fälle sei nicht höher als in der Gesamtbevölkerung. Man sei vom Nutzen des Vakzins nach wie vor „zutiefst überzeugt“, sagte EMA-Chefin Emer Cooke am Dienstag. Eine Entscheidung über das weitere Vorgehen wird für Donnerstagnachmittag erwartet.

Würdest du dich mit dem Impfstoff von AstraZeneca impfen lassen?

Impf-Stopp nicht vor Donnerstag
Vorerst keine Impfungen mit AstraZeneca im Burgenland

Quelle: ORF ZIB2

Der in New York tätige österreichische Virologe Krammer erklärte in der ZIB2, es sei möglich, „weiter zu impfen, gleichzeitig vorsichtig zu sein und zu untersuchen“. „Der österreichische Weg ist da ganz gut“, so der Virologe. | Foto: ORF
Zum Impfstopp in Deutschland sagt der deutsche Virologe Christian Drosten: „Wir brauchen diese Impfung“. Denn laut Droste werde sich die Lage wegen der Mutationen noch „drastisch erschweren“, erwartet er. Besonders „brenzlig“ werde es für die weitestgehend noch ungeimpften Jahrgänge ab 50 Jahren. | Foto: NDR

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