Der kürzeste Tag
Was die Wintersonnenwende mit Weihnachten zu tun hat

Die Sonne kommt zurück. Ab 21. Dezember werden die Tage wieder länger.
6Bilder
  • Die Sonne kommt zurück. Ab 21. Dezember werden die Tage wieder länger.
  • hochgeladen von ilse sandmair

Die Wintersonnenwende ist der astronomische Winterbeginn und der kürzeste Tag im Jahr. Sie wird schon seit tausenden Jahren als Rückkehr der Sonne gefeiert. Viele Brauchtümer und Mythen ranken sich um das Fest. 

ÖSTERREICH. Am Mittwoch, den 21. Dezember ist der kürzeste Tag im Jahr. Die Sonne grüßt in Österreich um 07:43 und verabschiedet sich schon wieder um 16:03. Danach werden die Tage wieder länder- langsam aber doch. Die Wintersonnenwende ist nicht nur astronomisch relevant. Sie markiert auch den Beginn der Rauhnächte und war der Ursprung des heutigen Weihnachtsfests.

Vermeintlich kürzester Tag im Jahr

Obwohl der 21. Dezember weitgehend als kürzester Tag des Jahres gilt, ist das nur die halbe Wahrheit. Tatsächlich sind der 20.-24. Dezember genauso lang. Ab dem 25.12. werden die Tage Minute für Minute länger. Am Tag der Wintersonnenwende erreicht die Sonne aber auch ihre geringste Mittagshöhe, kommt also im ganzen Jahr an diesem Tag nur am kürzesten zum Vorschein.

Schon in der Steinzeit feierte man zur Wintersonnenwende die Rückkehr des Sonnenlichts.
  • Schon in der Steinzeit feierte man zur Wintersonnenwende die Rückkehr des Sonnenlichts.
  • hochgeladen von Erhard Wiesenhofer

Astronomischer Winterbeginn

Die Wintersonnenwende markiert auch den astronomischen Winterbeginn. Der meteorologische Winterbeginn war bereits am 1. Dezember- auf der Nordhalbkugel versteht sich. In der Meteorologie beginnen die Jahreszeiten schon am ersten Tag des Monats, in den die jeweilige Sonnenwende oder Tagundnachtgleiche fällt. 

Rauhnächte beginnen

Bei den Rauhnächten handelt es sich um heilige Nächte um den Jahreswechsel, denen eine besondere Bedeutung zugetan wird. Diese finden zwischen Weihnachten und dem 6. Jänner statt. Es gibt viele Geschichten und Mythen, die mit diesen Nächten in Zusammenhang stehen. Ob man nun an deren Wirksamkeit glauben will, ist jedem selbst überlassen. Traditionell soll in den Rauhnächten die eigenen vier Wände ausgeräuchert werden, etwa mit Weihrauch oder getrockneten Kräutern. Geister sind in dunklen Rauhnächten, also in den Nächten auf den 21.12., den 25.12., den 1.1., sowie den 6.1. besonders viel unterwegs.

Die bösen Geister in den Rauhnächten kommen manchmal wirklich: In Form von Perchten.
  • Die bösen Geister in den Rauhnächten kommen manchmal wirklich: In Form von Perchten.
  • hochgeladen von Vanessa Pichler

Die vier wichtigen Raunächte galten mancherorts als derart gefährlich, dass sie mit Fasten und Gebet begangen wurden. Im Haus durfte keine Unordnung herrschen, keine weiße Wäsche auf der Leine hängen (welche die Reiter stehlen würden, um sie dann im Laufe des Jahres als Leichentuch für den Besitzer zu benutzen). Frauen und Kinder dürfen nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr das Haus verlassen. 

Das Haus mit Weihrauch auszuräuchern ist ein Brauchtum vor Rauhnächten.  | Foto: CC0 / Pixabay
  • Das Haus mit Weihrauch auszuräuchern ist ein Brauchtum vor Rauhnächten.
  • Foto: CC0 / Pixabay
  • hochgeladen von Ing. Josef Glaser

21. Dezember ist Thomastag

Am 21. Dezember spricht man auch von dem Gedenktag des „ungläubigen Thomas“, da dieser zunächst nicht an die Auferstehung Jesu glaubte, sondern erst, als Jesu im noch einmal erschien und er seine Finger in die Wunden legen konnte. Weil er am längsten von den Zweifeln geplagt war, wurde ihm die längste Nacht des Jahres, die vom 21. auf den 22.Dezember, zugesprochen.

Wintersonnenwende und Weihnachten

Wenn die christliche Erzählung stimmt, dann wurde Weihnachten das erste Mal vor 2022 Jahren gefeiert- zur Geburt Christi eben. Doch wegen Ungenauigkeiten im Kalender ist dem nicht so. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind sich inzwischen einig darüber, dass Jesus gelebt hat, geboren wurde er allerdings wohl nicht am 25. Dezember vor 2022 Jahren, sondern bereits zwischen sieben und vier v. Chr.

Forscher und Forscherinnen sind der Ansicht, dass Weihnachten auf des Fest der Wintersonnenwende gelegt wurde.  | Foto: ArturVerkhovetskiy/PantherMedia (Symbolfoto)
  • Forscher und Forscherinnen sind der Ansicht, dass Weihnachten auf des Fest der Wintersonnenwende gelegt wurde.
  • Foto: ArturVerkhovetskiy/PantherMedia (Symbolfoto)
  • hochgeladen von Philipp Gratzer

Was nun wiederum das Christentum anbelangt, das sich im 3. und 4. Jahrhundert auch im Römischen Reich immer weiter ausbreitete, so gehen viele Forscher davon aus, dass die Gleichsetzung der Geburt Christi mit der Geburt der "neuen" Sonne dazu diente, mehr Anhänger auch aus anderen Kulturen für die eigene christliche Religion zu gewinnen. 

Mehr zum Thema:

Hier wird der Brauch des "Rauhnachtlns" noch gelebt
Räuchern tut der Rauhnacht gut
Altes Brauchtum zwischen Weihnachten und Neujahr

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Österreich auf MeinBezirk.at

Neuigkeiten aus deinem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

MeinBezirk auf Facebook: MeinBezirk.at/Österrreichweite Nachrichten

MeinBezirk auf Instagram: @meinbezirk.at


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.