Erste Länder in Europa
Zusatzgebühr für Teilen des Netflix-Kontos fällig
Der Streamingdienst Netflix weitet die Aktivitäten gegen Konten-Sharing aus. In einigen europäischen Ländern verlangt man nun eine Zusatzgebühr für das Teilen des Kontos mit anderen Personen außerhalb des eigenen Haushalts. Auf Österreich wird das bis Ende März zutreffen.
ÖSTERREICH. Bereits im Jänner hat Netflix bekannt gegeben, künftig verhindern zu wollen, dass Abonnenten ihre Zugangspasswörter mit Personen außerhalb ihres Haushalts teilen- mit einer Zusatzgebühr für Subkonten. Eigentlich ist in allen Ländern das Teilen eines Streamingabos Personen aus anderen Haushalten untersagt. Das gilt nicht nur für Netflix, sondern für alle Anbieter von Streamingabos. Bisher ist Netflix der einzige Anbieter, der dagegen vorgeht.
Mit der Einführung einer Zusatzgebühr für Konten-Sharing macht Netflix es nun offiziell möglich, dass mehrere Haushalte auf ein einziges Netflix-Konto zugreifen können. Diese Möglichkeit besteht allerdings nur, wenn mindestens ein Standard-Abo gebucht wurde. In den günstigeren Abomodellen ist es ohnehin nicht erlaubt, parallel zu streamen. Wer die Zusatzgebühr bucht, erhält ein Unterkonto, das dem jeweiligen Haushalt zwei parallele Streams ermöglicht.
Portugal und Spanien sind die ersten Länder in Europa, in denen Netflix eine Zusatzgebühr von Kunden verlangt, die ihren Account mit Personen außerhalb ihres Haushalts teilen möchten. In Portugal werden dafür 3,99 Euro fällig, in Spanien sind es 5,99 Euro. Es gibt keine Übergangsfrist, die Regelung gilt ab sofort. Wenn Netflix diese Gebühr auch in Österreich einführt, wird sie voraussichtlich ebenfalls ähnlich hoch sein.
Analyse von Nutzerdaten für Hauptstandort
Wie Netflix in Erfahrung bringt, wer von welchem Hauptstandort streamt? Künftig wird jeder Netflix-Account einen "Hauptstandort" haben, der in der Regel das eigene Zuhause des Nutzers darstellt. Dieser Hauptstandort wird durch das WLAN-Netzwerk bestimmt, über das die Geräte verbunden sind. Über diesen Zugang können unbegrenzt viele Geräte und Nutzer Filme und Serien ansehen (innerhalb des jeweiligen Tarifs). Netflix wird über die Analyse von Nutzerdaten wie IP-Adresse, WLAN-Informationen, Geräte-IDs und Kontoaktivitäten feststellen, welche Geräte zum Hauptstandort gehören und welche nicht.
Mit dieser Änderung will Netflix mehr Einnahmen generieren, als es bisher der Fall war. Das Unternehmen geht weltweit von mehr als 100 Millionen geteilten Netflix-Abos aus und hofft, dass alle Nutzer bereitwillig die Zusatzgebühr zahlen werden.
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