300 Verletzungen im Jahr vermeidbar
Helmpflicht für E-Bikes gefordert

- Das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) fordert eine allgemeine Helmpflicht für Erwachsene, die E-Bike fahren. (Symbolfoto)
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Eine allgemeine Helmpflicht auch bei E-Bikes könnte jährlich rund 300 Schädel-/Hirnverletzungen verhindern, rechnet das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) vor. Eine Helmpflicht würden E-Bike-Fahrende auch durchaus begrüßen, dennoch stoße die Maßnahme auf Widerstand.
ÖSTERREICH. Österreich war mit der Einführung des Handy-Verbots am Steuer eines der ersten Länder. Mit der Einführung einer Helmpflicht bei E-Bikes zur Verbesserung der Verkehrssicherheit könnte man erneut ein Vorbild sein, so das KFV. "Bevor die Radhelmpflicht für Kinder und Jugendliche bis 12 Jahren im Juni 2011 beschlossen wurde, gab es jede Menge Vorbehalte. Heute ist die Sinnhaftigkeit dieser Maßnahme längst Konsens im Land", so Klaus Robatsch, Leiter des Bereichs Verkehrssicherheit im KFV. Die Zahl der Kopfverletzungen durch Fahrradunfälle bei Kindern sind durch die Helmpflicht in zehn Jahren um 57 Prozent gesunken.
55-Jährige mit den meisten Unfällen
Bei Erwachsenen besonders beliebt, sind die Pedelecs, das sind Fahrräder mit elektronischer Tretunterstützung. Dadurch wird schneller beschleunigt und die Geschwindigkeit höher. Das steigert nicht nur den Komfort, sondern auch die Unfallgefahr. Mit dem E-Bike verunfallte Personen sind in Österreich laut Fünf-Jahresschnitt 55 Jahre alt. Das liege unter anderem daran, dass viele mit herkömmlichen Rädern das Fahren gelernt haben und E-Bikes schwerer zu manövrieren seien. "Wie KFV-Umfragen zeigen, sind die häufigsten Probleme beim Umstieg vom Fahrrad auf das E-Bike das höhere Gewicht, gefolgt vom anderen Bremsverhalten, dem höheren Tempo und generell die Bedienung", so Robatsch.
In Österreich tragen 62 Prozent der E-Bike-Fahrenden einen Helm, bei herkömmlichen Rädern sind es 40 Prozent. Viele Menschen seien sich der Gefahr bewusst, die mit mehr Geschwindigkeit und schnellerer Beschleunigung einhergeht. Bei Unfällen mit tödlichem Ausgang zeigt sich: Nur knapp mehr als ein Drittel trug zum Unfallzeitpunkt einen Helm.
Für Erwachsene brauche es den Helm nicht nur als Schutz, sondern auch, um ihrer Vorbildfunktion anderen gegenüber gerecht zu werden, so KFV. Nicht nur Eltern, auch Kinder würden sich um die Sicherheit ihrer Eltern sorgen. Zusätzlich könnten LEDs oder Reflektoren am Helm die Sichtbarkeit erhöhen und Unfälle verhindern.

- Eine Helmpflicht für E-Bikes könnte rund 300 Kopfverletzungen jährlich verhindern.
- Foto: unsplash/Himiway Bikes
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Helmpflicht könnte 300 Verletzungen jährlich verhindern
11.100 Personen mussten im Vorjahr wegen ihrer Verletzungen beim Fahren mit einem E-Bike im Spital behandelt werden. 19 Menschen verstarben wegen eines E-Bike-Unfalls im Straßenverkehr. Elf Prozent der Verletzten in den letzten sieben Jahren wurden am Kopf verletzt, sieben Prozent erlitten Schädel-/Hirnverletzungen, zeigen Befragungen in Spitalsambulanzen und Hochrechnungen des KFV.
Untersuchungen hätten zudem gezeigt, dass Risiko einer Schädel-/Hirnverletzung ohne Helm siebenmal höher ist. So hätte man in den letzten sieben Jahren mit einer Helmpflicht für Erwachsene mehr als 2.200 solcher Verletzungen verhindern können, rechnet Robatsch vor und spricht sich für eine Einführung einer allgemeinen Helmpflicht bei E-Bikes aus. Diese solle auch für E-Scooter gelten, aber nicht für Personen über zwölf Jahren, die mit einem herkömmlichen Rad unterwegs sind. Um mehr Sicherheit im Verkehr für Fahrräder zu ermöglichen, müsse die Radinfrastruktur "massiv ausgebaut" werden, ist sich der Leiter für Verkehrssicherheit beim KFV sicher.
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