Autofahrerclub schlägt Alarm
Spritpreise wieder weiter gestiegen

Zahlte man für eine 50-Liter-Tankfüllung Super im Juli durchschnittlich noch 79 Euro, waren es im Folgemonat bereits 83 Euro.  | Foto: freepik.com
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Eine aktuelle Spritpreis-Analyse des Mobilitätsclubs ÖAMTC zeigte im August einen deutlichen Anstieg an den Zapfsäulen. Die Preisanstiege seien zwar kein rein österreichisches Phänomen, jedoch fallen sie hierzulande laut dem Club deutlich höher aus als in anderen EU-Ländern.

ÖSTERREICH. Zahlte man für eine 50-Liter-Tankfüllung Super im Juli noch durchschnittlich 79 Euro, waren es im Folgemonat bereits 83 Euro. Beim Diesel fiel der Sprung sogar noch höher aus: von 78 Euro im Juli auf 84 Euro im August – ein Plus von sechs Euro. Generell bietet sich an den österreichischen Zapfsäulen ein nach wie vor eher ungewohntes Bild: Diesel kostet bereits seit Anfang August mehr als Super.

Mobilitätsclub fordert Erklärung von Mineralöl-Industrie

Die Preisanstiege an den Zapfsäulen sind kein rein österreichisches Phänomen, jedoch fallen sie hierzulande deutlich höher aus als anderswo in der EU: Laut offiziellen Zahlen der Europäischen Kommission sind die Netto-Preise (also exkl. CO2-Bepreisung, Steuern und Abgaben) in Österreich für Diesel seit Anfang Juli 2023 um 20 Prozent, jene für Super um 14 Prozent gestiegen – und damit um vier bzw. fünf Prozentpunkte mehr als im EU-Durchschnitt. Aus Sicht des ÖAMTC muss die Mineralöl-Industrie nun erklären, warum die Preise in Österreich stärker als der Ölpreis stiegen – und warum der Anstieg bis Ende August deutlich über dem EU-Schnitt lag.

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Klimabonus soll finanzielle Hilfe schaffen

Mit der Einführung des "Klimabonus" in der Höhe von 110 bis 220 Euro für Erwachsene und 55 bis 110 Euro für Kinder, je nach Wohnort - die Auszahlung startete am 5. September, antragslos und automatisch – will die Regierung die Menschen dazu bewegen, im Verkehr CO2 einzusparen. Dabei wird den Gemeindebürgern umso mehr ausbezahlt, wenn sie in weniger dichten Vekehrsnetzen zu Hause und daher auf ihr Auto angewiesen sind. In Gemeinden bzw. Bezirken mit einer sehr guten Öffi-Ausstattung erhalten die Menschen lediglich den Sockelbetrag in der Höhe von 110 Euro.

Trotzdem üben die Autofahrerclubs am Nationale Energie- und Klimaplan (NEKP), mit dem Österreich, so wie alle EU-Staaten, bis Juni 2024 ihren Weg zum Erreichen ihrer EU-Energie- und Klimaziele, die CO2-Emissionen gegenüber 2005 um 48 Prozent zu reduzieren, nachweisen müssen. Aus Sicht des ÖAMTC beinhaltet der Plan die falschen Schwerpunkte, um die ambitionierten Klimaziele zu erreichen, und befürchtet, dass die Regierung im Verkehrsbereich vor allem auf massive Preiserhöhungen für Konsumentinnen und Konsumenten setzt. "Viele Menschen nutzen den Pkw, weil sie keine Alternative haben. Wenn man nur an der Kostenschraube dreht, verliert man diese Menschen für den Klimaschutz", stellt Bernhard Wiesinger, Leiter der ÖAMTC-Interessenvertretung, klar.

Mitfahr-Offensive

Der Mobilitätsclub fordert stattdessen eine massive Erhöhung der Beimengung alternativer Kraftstoffe, nach schwedischem Vorbild, wo damit der CO2-Ausstoß im Verkehrssektor um 13 Prozent reduziert werden konnte. Der Autofahrerclub schlägt auch konkrete Maßnahmen zu einer Mitfahr-Offensive und den flächendeckenden Ausbau von Gemeindebussen oder Sammel-Taxis vor allem für den ländlichen Raum vor.

Zum Thema:

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