Große Öffnung ab 1. Juli
Ab 10. Juni Sperrstunde um Mitternacht, weitere Lockerungen
Die Regierung hat am Freitagvormittag gemeinsam mit den Landeshauptleuten, dem Gemeindebund und Expertinnen und Experten über die weiteren Öffnungsschritte beraten. Fix ist: Die Sperrstunde wird in der Gastronomie mit 10. Juni auf Mitternacht ausgeweitet und die 20-Quadratmeterregel fällt. Für Veranstaltungen wird eine Auslastung von 75 Prozent möglich. Ab 1. Juli fallen alle Beschränkungen, außer die 3-G Regel.
ÖSTERREICH. Alle neun Landeshauptleute waren anlässlich der Öffnungsverkündung am Freitag nach Wien gekommen. "Die Situation ist gut“, verkündete Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) bei der Pressekonferenz im Anschluss an die Beratungen. Es gebe eine ständige Entspannung in den Spitälern, nur noch 175 Personen liegen aktuell auf der Intensivstation.
Öffnungen in 3-Wochen-Schritten
Es gebe 3,5 Mio. Erstgeimpfte in Österreich, fast die Hälfte der impfbaren Bevölkerung. "Wir blicken mit einer positiven Perspektive auf die nächsten Monate", so Kurz. Der nächste Öffnungsschritt ist für den 10. Juni geplant, am 1. Juli sollen die nächsten Lockerungen folgen. Ab ersten Juli könne wieder geheiratet werden, Geburtstag gefeiert werden, "und auch Großveranstaltungen können wieder statt finden", so Kurz.
Sperrstunde um Mitternacht
Ab dem 10. Juni dürfen sich in der Gastronomie acht Erwachsene indoor (zuvor waren 4 Personen erlaubt) und 16 Erwachsene outdoor treffen. Die Sperrstunde wird von 22 auf 24 Uhr ausgeweitet. Die Abstandsregeln werden zudem auf einem Meter reduziert. Die 3G-Regel bleibe aufrecht, so Kurz.
Für Kultur und Veranstaltungen wird auf 75 Prozent Auslastung erhöht (bisher waren es 50 Prozent). Für den Freizeit- und -, Sportbereich gilt nun die zehn-Quadratmeter-Regel pro Person. Auch Busreisen werden wieder vollständig möglich sein, sagt der Kanzler. Eine Rückkehr zur Normalität werde bis zum Sommer möglich sein, versicherte Kurz.
Ab 10. Juni keine Outdoor-Masken-Pflicht
Ab 10. Juni fällt zudem die Maskenpflicht outdoor für alle, so Kanzler Kurz. Ab 1. Juli gebe es in diesem Bereich weitere Lockerungen, etwa für Mitarbeiter in der Gastronomie.
Kogler: Outdoor-Public-Viewing ist möglich
75 Prozent Auslastung sei nun möglich, betonte Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) anschließend. Die Fussball-EM könne beim Wirt verfolgt werden. Ab 1. Juli werde es keine Beschränkungen mehr geben, außer die 3G-Regeln. Kogler appellierte außerdem, sich impfen zu lassen.
Mückstein: "Wir können uns das jetzt leisten"
Die Lockerungen habe sich die Bevölkerung gemeinsam erarbeitet, erklärte Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) im Anschluss. Das man nun schneller lockern könne, sei ein gemeinsamer Erfolg. "Wir können uns das jetzt leisten." Die drei G's seien die Eintrittskarte, erklärte Mückstein. Er bedankte sich bei der Bevölkerung, die zahlreich zu den Impfungen gegangen sei. "Ab dem ersten Juli werden wir unser normales Leben wieder zurückbekommen", sagte Mückstein. "Sie sehen mich heute als glücklichen Gesundheitsminister", aber: "Corona ist noch nicht vorbei". Wenn es notwendig ist, werde auch wieder verschärft, so Mückstein.
Köstinger: Hochzeiten ab 1. Juli wieder möglich
Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) erklärte, die Öffnungen am 10. Juni seien "historisch" für den Tourismus und die Gastronomie. Sie sei erfreut über eine Auslastung von 70 Prozent im Tourismus, die Lage in den Städten sei etwas schlechter sei. Erfreut zeigte sich die Ministerin auch darüber, dass Hochzeiten ab 1. Juli wieder möglich sein werden, sie habe tausende Zuschriften von Paaren erhalten.
Erleichterungen bei der Reisefreiheit
Der Grüne Pass werde weiter in Umsetzung gebracht. Mit Mitte Juni wird es Reiseerleichterungen geben. Diese werden an die Richtlinien des Robert Koch Instituts angepasst, so Köstinger. Ein großer und schneller Forstschritt zeichne sich ab. Die „RKI-Liste“ enthält 110 Staaten, die von geimpften, genesenen oder getestete Personen bereist werden dürfen, ohne dass sie nach Heimreise in Quarantäne müssen.
Landeshauptleute für Öffnungskurs, aber auch Vorsicht
Im Vorfeld erklärte Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP), man habe die Öffnungen bereits mit Kanzler Kurz und Gesundheitsminister Mückstein intensiv beraten. In Vorarlberg, wo die Gastronomie und Kultur seit Wochen offen sind, habe sich gezeigt, dass breite Öffnungen mit Begleitmaßnahmen möglich seien. "Es braucht Vernunft und Mut. Beides ist notwendig", sagte Wallner. Besonders wichtig sei das Öffnen des Vereinswesens und die 20-Quadratmeter-Regelung müsse weg, so Wallner.
Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) begrüßt die durchgesickerten Pläne, aber die Öffnungen sollten "vernünftig und überlegt" erfolgen. Das Motto solle lauten: "Jeder Öffnung wohnt die Vorsicht inne."
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