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Ärztestatistik bestätigt Ärztemangel

Vorarlberg, Oberösterreich und Burgenland weisen die niedrigste Dichte an Ärzten auf. | Foto: Österreichische Ärztekammer
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Die aktuellen Zahlen der Ärztestatistik 2018 untermauern den sich abzeichnenden Trend des Ärztemangels. Ärztekammer-Präsident Thomas Szekeres sieht sich in sinen Forderungen an die Bundesregierung nach mehr Geld bestätigt. 

ÖSTERREICH. Während nur 19 Prozent der Ärzte unter 35 Jahre sind, stieg die Zahl der über 55-Jährigen auf 30 Prozent.  „Wir haben ein eklatantes Nachwuchsproblem“, sagt Szekeres mit Blick auf die älteren Ärzten, die in den nächsten zehn Jahren in Pension gehen werden. Allein um den Status quo aufrechtzuerhalten, bräuchte man 1.458 pro Jahr. 

Ländlichen Raum stärken

Vor allem Vorarlberg, Oberösterreich und Burgenland weisen eine niedrige Ärztedichte mit einem Wert von unter 4,5 Ärzten/1.000 Einwohner. Daher fordert die Ärztekammer eine Aufwertung von Kassastellen vor allem im ländlichen Raum, um betroffene Bundesländer zu unterstützen, eine bessere Bezahlung, und Bürokratieabbau. Denn die Wartezeiten werden bei Kassaärzten immer länger. Während die Zahl der Kassaärzte 8.188 betrug, verdoppelte sich die Zahl der Wahlärzte auf 10.099.

Flucht der Turnusärzte

Der Anteil der inländischen Absolventen am Zustrom der Turnusärzte beträgt 2018 nur noch 69 Prozent (2008: 93 Prozent). Lediglich sechs von zehn Turnusärzten würden auch im Land bleiben. Den jungen ausgebildeten Ärzten sind besonders die Vereinbarkeit von Job und Familie wichtig, weshalb sie häufig in die skandinavischen Länder ziehen oder aufgrund der geringen Spachbarriere in Deutschland arbeiten. Bevor man die Anzahl der Ausbildungsstätten erhöht, sollte man alle Maßnahmen treffen, um die Turnusärzte in Österreich zu halten, so die Ärztekammer. 

Krankenkassafusion kostet zunächst mehr Geld 

Von der Regierung erwartet sich Szekeres die versprochene Patienten-Milliarde sofort und aus dem Budget finanziert. Seinen Befürchtungen zufolge, werde die versprochenen Einsparungen der Reduzierung der Krankenkassen am Anfang sogar mehr kosten. 


OECD-Statistik wenig aussagekräftig


Die gute Positionierung Österreichs in der OECD-Statistik, bei der Österreich die zweithöchste Ärztedichte Europas hat, lässt er nicht gelten, da diese Berechnung nicht den überdurchschnittlich hohen Anteil der Teilzeitangestellten nicht ausklammert. Wenn man auf Vollzeitäquivalente 
berechnet, liegen wir im Mittelfeld in Europa“, so Szekeres.

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Vorarlberg, Oberösterreich und Burgenland weisen die niedrigste Dichte an Ärzten auf. | Foto: Österreichische Ärztekammer
ÖÄK-Präsident Szekeres fordert zusätzlich 1.300 Kassenstellen österreichweit, um den Wahlarzt-Boom auszugleichen. | Foto: ÖÄK/Bernhard Noll

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