"Taskforce Pflege"
Anschober will Gespräche zur Pflege-Reform aufnehmen

Noch in diesem Jahr soll die sogenannte "Zielsteuerungskommission" gestartet werden, verkündete Gesundheitsminister Rudi Anschober (Grüne).  | Foto: Andy Wenzel/bka
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Nach der Vorlage des Berichtes der "Taskforce Pflege" am Sonntag will Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) nun rasch Gespräche mit allen Stakeholdern über die geplante Pflege-Reform aufnehmen.

ÖSTERREICH. "Wir sind gerade am Starten von Gesprächen mit den betroffenen Bundesländern, auch auf parteipolitischer Ebene, u.a. in der Koalition", sagte Anschober bei einer Pressekonferenz am Donnerstagvormittag. Auch die Träger sollen eingebunden werden. Geplant sei keine Totalreform, aber eine Weiterentwicklung des Pflegesystems, in dem vieles auch gut laufe, so Anschober. Ziel sei eine Stärkung der Pflegekräfte und die Entlastung der Angehörigen. 

Man wolle auch "Vielfalt" sicherstellen, um den Menschen unterschiedliche Formen von Pflege und Betreuung zu ermöglichen. Als Beispiel nannte Anschober generationenübergreifende Wohnprojekte. Eine Entlastung soll es auch für pflegende Angehörige geben. „Uns geht es darum, dass wir niemanden allein lassen", so Anschober und eine Sicherung der Qualität in der Pflege.

Finanzielle Stärkung

Noch in diesem Jahr soll die sogenannte "Zielsteuerungskommission" gestartet werden. Bund, Länder, Städte und Gemeinden sollen so die Entwicklung der strukturellen Reformen gemeinsam umsetzen. Auch die Trägerorganisationen sollen eingebunden werden: "Es wird keine Umsetzung am Schreibtisch sein, sondern eine, die mit den Betroffenen akkordiert ist", betonte Anschober.

Als weitere Ziele nannte Anschober die Minderung der Einsamkeit und eine stärkere Wertschätzung der Betreuungs- und Pflegekräfte, dabei gehe es auch um finanzielle Stärkung. Hier gebe es in manchen Bereichen Reformbedarf. Man sei hier mit Personalvertretungen und den Gewerkschaften im Gespräch.

Einer Studie der Gesundheit Österreich GmbH zufolge, bedarf es bis zum Jahr 2030 rund 100.000 PflegemitarbeiterInnen, um den bevorstehenden Pflegebedarf decken zu können.  | Foto: Foto: Landesklinikum Baden-Mödling
  • Einer Studie der Gesundheit Österreich GmbH zufolge, bedarf es bis zum Jahr 2030 rund 100.000 PflegemitarbeiterInnen, um den bevorstehenden Pflegebedarf decken zu können.
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Bereits in Umsetzung sei etwa eine Stärkung der sogenannten "Angehörigengespräche". "Wir wollen sicherstellen, dass es hier Entlastungsmöglichkeiten gibt, u.a. auf Gesprächs- und Beratungsebene", so Anschober. Wichtig sie aber auch die Stärkung von Kräften in der 24-Stunden-Betreuung.  Als Beispiel brachte Anschober das Pilotprojekt CuraFAIR der Volkshilfe Oberösterreich, eine Anlaufstelle für 24-Stunden-Betreuerinnen in mehreren Sprachen.

"Lebenswelt Heim": Personal muss Priorität bei Pflegereform haben

Der "Lebenswelt Heim" Bundesverband forderte am Donnerstag in einer Pressekonferenz eine rasche Umsetzung der Reform. Die in dem Bericht der Taskforce beschriebenen Ziele und Maßnahmen müssten „ehebaldigst“ unter Einbeziehung von Pflegeorgansationen, Experten und Expertinnen sowie Interessenvertretungen umgesetzt werden, forderte der Präsident des Bundesverbandes, Markus Mattersberger.  Oberste Priorität bei der Reform müsse das Personal haben. „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren und sind in dieser Pandemie nicht nur physisch, sondern auch psychisch aufs Äußerste gefordert", betonte Mattersberger.

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