7 Mio. für Gewaltprävention
Budget gegen Männergewalt fast verdoppelt

Nach Ende der Aktion "16 Tage gegen Gewalt an Frauen" verkündete Sozialminister Rauch das Budget, um Männergewalt vorzubeugen, wird 2023 von vier auf sieben Millionen Euro erhöht. | Foto: Symboldbild stock.adobe/asiandelight
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  • Nach Ende der Aktion "16 Tage gegen Gewalt an Frauen" verkündete Sozialminister Rauch das Budget, um Männergewalt vorzubeugen, wird 2023 von vier auf sieben Millionen Euro erhöht.
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Für die Gewaltprävention kündigt Sozialminister Johannes Rauch (Grüne) an, im kommenden Jahr sieben Millionen Euro im Kampf gegen Männergewalt aufzuwenden. Das entspricht beinahe einer Verdoppelung des bisherigen Budgets von vier Millionen Euro. Zu oft würden Frauen Opfer von Gewalt, die von Männern ausgeübt wird.

ÖSTERREICH. Finanziert werden soll der Ausbau leicht zugänglicher Beratungsangebote und die Bewusstseinsbildung mittels Hotline und Workshops. Die Aktion "16 Tage gegen Gewalt an Frauen" endet mit einem klaren Statement von Sozialminister Rauch:

"Wir müssen Gewalt gegen Frauen in allen Bereichen unserer Gesellschaft thematisieren. Nur dann kann sich die Situation in Österreich nachhaltig verbessern. Unser Einsatz gegen Gewalt an Frauen muss 365 Tage im Jahr dauern."

5,9 Millionen Euro mehr für Frauen und Kinder

Im Budgetausschuss wurde im Oktober bereits angekündigt das Budget für Gewaltschutzmaßnahmen, Gender Budgeting und personelle Ausstattung der Gleichbehandlungsanwaltschaft auf 24,3 Millionen Euro zu erhöhen. Das entspricht einem Plus von 5,9 Millionen Euro. Von diesem Budgetplus sollen drei Millionen Euro in die Finanzierung von Start- und Übergangswohnungen für von Gewalt betroffene Frauen und Kindern und eine Million in Frauen- und Mädchenberatungsstellen fließen. Die übrigen 1,9 Millionen Euro finanzieren das von den Fallzahlen abhängige Entgelt sowie die Inflationsabgeltung für die mit den Opferschutzeinrichtungen abgeschlossenen Verträge. Ein wichtiger Teil um Gewalt an Frauen vorzubeugen, ist die Prävention.

12.000 zusätzliche Beratungsstunden

In den meisten Fällen geht die Gewalt, die Frauen erfahren von Männern aus. Daher sei es besonders wichtig dort einen Schwerpunkt zu setzen. "Aus den '16 Tagen gegen Gewalt an Frauen' müssen 365 Tage werden. Es braucht Tag für Tag unser volles Engagement gegen Männergewalt", bekräftigt Rauch.

Die drei Millionen Euro mehr an Budget ermöglichen 12.000 zusätzliche Beratungsstunden für Männer in Krisen in Österreich. Für junge Buben soll es Workshops geben, in denen Bilder von Männlichkeit thematisiert werden. In Zukunft wird das Männerinfo-Telefon auch per Chat erreichbar sein. Bisher konnten sich Männer, deren Angehörige und Freunde nur telefonisch an die Nummer 0800 400 777  wenden, um professionelle, kostenlose und vertrauliche Erstberatung und Krisenberatung zu beanspruchen. 

12.000 zusätzliche Beratungsstunden werden finanziert und das Männerinfo-Telefon um eine Chat-Funktion erweitert. | Foto: Sergey Zolkin/Unsplash
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"Stadtteile ohne Partnergewalt" wird ausgeweitet

Das Projekt "StoP" (Kurzform für "Stadtteile ohne Partnergewalt") soll ebenfalls deutlich ausgebaut werden. Die Anzahl der Standorte soll fast verdoppelt werden im Jahr 2023. Bisher wurden 23 Standorte durch das Sozialministerium österreichweit finanziert. "StoP" soll Nachbarn und Nachbarinnen ermutigen Zivilcourage zu zeigen und einzuschreiten, wenn sie häusliche Gewalt vermuten oder sogar mitbekommen. Die Kampagne "Mann sprichts an" diente ebenfalls der Sensibilisierung für das Thema Männergewalt und wird fortgesetzt.

Nicht außer Acht lassen, dürfe man, dass Gewalt oft indirekt in Zusammenhang mit ökonomischem Druck stehe, weshalb eine aktive Sozialpolitik besonders wichtig sei, so Rauch. Man müsse Menschen mit geringem einkommen finanziell absichern.

Anlaufstellen für Betroffene


Website des Netzwerks österreichischer Frauen- und Mädchenberatungsstellen

Homepage des Frauenministeriums zur Kontaktaufnahme von Beratungstellen


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