Nach Kritik und Spott
Bundeskanzler Nehammer verteidigt Quarantäne-Aus

Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) verteidigte den Entschluss der Bundesregierung und verwies auf andere Länder, die ähnlich vorgegangen sind. | Foto: Dragan Tatic/BKA
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Die Abschaffung der Quarantäneregelung hat zu heftigen Reaktionen geführt. Für viele ist die Entscheidung nicht nachvollziehbar, zudem sorgten einige Regeln für Verwunderung. Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) verteidigte nun den Entschluss der Regierung. Die SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner erklärte diese unterdessen für "rücktrittsreif". 

ÖSTERREICH. Ab 1. August dürfen mit dem Corona-Virus infizierte Personen wieder weitestgehend am Alltag teilnehmen. Dann ersetzen Verkehrsbeschränkungen die Quarantänepflicht. Sogar Lokal- und Schwimmbadbesuche wären dann mit FFP2-Maske möglich – ob viele Infizierte diese Möglichkeit auch tatsächlich in Anspruch nehmen werden, wird sich weisen.

Während die neuen Regelungen bereits breiten Unmut und Kritik hervorgerufen haben, verteidigte Bundeskanzler Karl Nehammer nun das Aus der Corona-Quarantäne und verwies auf andere Länder, die ähnlich vorgegangen sind: "Wir sind hier nicht alleine mit diesem Weg", so Nehammer nach dem Sommerministerrat am Mittwoch.

Mit Symptomen zu Hause bleiben

Die kritische Infrastruktur sei derzeit nicht gefährdet, argumentierte der Kanzler. Außerdem betonte Nehammer, wie auch schon Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne): "Wenn man Symptome hat, bleibt man zu Hause" – wer sich nicht wohlfühle, solle nicht zur Arbeit gehen, appellierte der Kanzler weiter. Die neuen Regeln würden dazu beitragen, "dass die Menschen ein Stück weit befreiter sind", so Nehammer.

Infizierte dürfen mit FFP-Maske künftig weitestgehend am gesellschaftlichen Leben teilnehmen – sogar Lokal- und Schwimmbadbesuche sind möglich. | Foto: Symbolbild: Unsplash
  • Infizierte dürfen mit FFP-Maske künftig weitestgehend am gesellschaftlichen Leben teilnehmen – sogar Lokal- und Schwimmbadbesuche sind möglich.
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Rendi-Wagner strikt gegen Quarantäne-Aus

Die SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner verkündete bereits in der Früh ihren Unmut. Die Regierung habe hier eine "rein politische Entscheidung, ohne Fakten und Evidenz" getroffen. Das sei ein "verantwortungsloses Vorgehen", befand die SPÖ-Klubobfrau im Vorfeld des Sommerministerrates.

"Mit dem Quarantäne-Aus wurden praktisch alle Schutzmaßnahmen aufgehoben und damit die Pandemie für beendet erklärt", kritisierte Rendi-Wagner den Kurswechsel der Regierung im Pandemie-Management. Die Grünen hätten auf ganzer Linie enttäuscht und der ÖVP wieder einmal nachgegeben. Dementsprechend sei "die gesamte Regierung rücktrittsreif", so Rendi-Wagner. 

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