Energiewende
Bundesländer bei Umstieg auf Erneuerbare gefordert

Die Energiebranche stützt sich auf das Erneuerbare-Energie-Gesetz für die Errichtung von Ökostrom-Kraftwerken.  | Foto: pixabay
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Explodierende Strompreise, Klimaziele, der Krieg in der Ukraine: Bei der Energiewende ist keine Zeit zu verlieren. Können die Bundesländer bei dieser rasanten Entwicklung Schritt halten?

ÖSTERREICH. Die Energieversorgungssicherheit in Österreich muss garantiert sein, Standorte müssen attraktiv gehalten und der Klimakrise entgegengewirkt werden. Die Bundesländer stehen in der Energiewende vor großen Herausforderungen.

Lange Wartezeiten für PV-Anlagen

Auf den Flächen der Gärtnerei am Wiener Zentralfriedhof ging vor kurzem ein Bürgersolarkraftwerk in Betrieb. Privathaushalte in Wien, die auf eine Photovoltaikanlage umsteigen möchten, müssen derzeit jedoch aufgrund von Materialengpässen, Wartezeiten von bis zu einem Jahr in Kauf nehmen. Ähnlich gestaltet sich die Situation auch in anderen Bundesländern.


Landeshauptleute gefordert

Lediglich das Burgenland hat die Erreichung der Klimaneutralität bis 2030 festgeschrieben und ein Beschleunigungspaket für den Ausbau und die Ausweisung der erforderlichen Flächen vorgelegt. Jetzt müssen auch Bundesländer wie Vorarlberg, Tirol, Kärnten und Salzburg erkennen, dass sie neben ihrem Wasserkraftpotential noch über nennenswerte weitere Energiepotentiale verfügen, welche rasch mobilisiert werden müssen. Die Landeshauptleute müssen sich festlegen, wo die erforderliche grüne Energie gewonnen werden soll und rasch die nötigen Rahmenbedingungen schaffen , die einen reibungslosen Umstieg auf Erneuerbare garantieren.


Steiermark setzt auf Förderungen

Ab Herbst soll die größte Photovoltaikanlage Österreichs, die gerade in der Weststeiermark entsteht, mehr als 18 Millionen Kilowattstunden grünen Strom im Jahr liefern. Trotz des Großprojektes hat die Steiermark bei der Erzeugung von erneuerbarer Energie weiterhin Aufholbedarf. Neben der Förderung „Sauber Heizen für Alle“ für Private und der Förderung zum Ausbau der steirischen Fernwärmenetze gibt es daher ab Juni einen Förderaufruf von einer Million Euro, gab Umweltlandesrätin Ursula Lackner (SPÖ) in einer Aussendung bekannt.


Verzögerungen in Vorarlberg und Niederösterreich

Auch in Vorarlberg wurden die Förderungen erhöht. Doch die Branche ist überfordert - viele Aufträge können aufgrund der starken Nachfrage gar nicht mehr angenommen werden.
Und auch Niederösterreich verzeichnet weiterhin große Zuwächse bei Photovoltaikanlagen. Diese hohe Nachfrage nach Netzzugängen führt aber zu Problemen in der Stromnetzinfrastruktur. Interessenten müssen mitunter Jahre auf einen Netzzugang warten. Der Landtag hat jetzt eine Gesetzesnovelle beschlossen, die es deutlich einfacher machen soll, Sonnenstrom zu produzieren.


Eingriffe in die Landschaft

Die Umweltanwaltschaft in Salzburg und Tirol meldet Bedenken bei schnelleren Genehmigungsverfahren von großflächigen PV-Anlagen und warnt vor Flächenverschwendung und Bodenversiegelung. Gefordert wird, dass Anlagen verstärkt auf Dächern und bereits versiegelten Flächen angelegt werden. In Stans (Bezirk Schwaz in Tirlol) soll bald der größte Solarpark Westösterreichs auf einer bisher landwirtschaftlich genutzten Freilandfläche von rund 13 Hektar entstehen. Ob es zu einer Genehmigung des Landes kommt ist noch unklar.

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