Anzüge und Luxusautos
Causa Schmid – nun Ermittlungen gegen Investor Pecik

Ermittlungen gegen Investor Ronny Pecik in der Causa Schmid. | Foto: APA Picturedesk
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Nachdem Ex-ÖBAG-Chef und Generalsekretär im Finanzministerium, Thomas Schmid, gegen Ronny Pecik ausgesagt hatte, ermittelt jetzt die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) gegen den Investor. 

ÖSTERREICH. Die Causa rund um Schmidt zieht weitere Kreise. Nun ermittelt die WKStA auch gegen Pecik, der als Beschuldigter geführt wird. Ihm wird Anfütterung beziehungsweise Vorteilszuwendung vorgeworfen, wie Ö1 am Donnerstag berichtet hat. Es gilt die Unschuldsvermutung. 

Anzüge und Luxusautos

Ausgangspunkt für die Ermittlungen sind die sichergestellten Chats von Schmid. Pecik soll dem damaligen Generalsekretär im Finanzministerium Anzüge bezahlt und 25 Mal einen Porsche Panamera geborgt haben. Konkret soll Pecik ihm Ende 2015 zehn Anzüge um jeweils 350 Euro bezahlt haben, wie Schmid gegenüber der WKStA behauptete. Peciks Anwalt Norbert Wess weist die Vorwürfe gegenüber Ö1 zurück. 

Pecik, der seinen 20-prozentigen Anteil an der Telekom Austria nach Mexiko verkauft hatte, wollte laut Schmids Aussagen bei der Einvernahme Chef der privatisierten Telekom Austria werden. Das Vorschlagsrecht dafür lag bei der Republik. Pecik könnte sich diesen Posten mit dem Verleihen von Luxusautos und den maßgefertigten Anzügen "erkauft" haben, was als mögliche Vorteilszuwendung mit einer Strafandrohung von bis zu drei Jahren Haft gewertet werden könnte.

In den Chats schrieb Pecik, der als Miteigentümer von 14 Firmen genannt wird, Ende 2015 an Schmid:

"Hallo, Thomas, am Mittwoch ist mein Schneider da! Willst ihn bei mir treffen?"

Schmid:

"Das wäre cool!"

Pecik:

"Auto steht dir immer zur Verfügung. Ich organisiere Schneider."

Schmid:

„Du bist ein Engel!"

Schicke, maßgeschneiderte Anzüge: Ex-Öbag-Chef Thomas Schmid  | Foto: ÖBAG

Peciks Anwalt dementiert

„Faktum ist, dass die Rechnungen natürlich an den Herrn Schmid ausgestellt worden sind. Und der Herr Schmid wird zu gegebener Zeit erklären müssen, warum er dann einfach nicht bereit war, das zu bezahlen“, sagte Peciks Anwalt Wess zu den Vorwürfen. Pecik sei zudem ja – nominiert vom mexikanischen TA-Merheitseigentümer America Movil – bereits stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender gewesen. Das Finanzministerium und Schmid hätten in Sachen TA weit mehr von Pecik gebraucht als umgekehrt.

„Aus Sicht des Herrn Pecik ist die Darstellung verkürzt, verzerrt und zum Teil auch nachweislich falsch“, so Wess. Und weiter:

"Einen Kronzeugenstatus versuchen zu bekommen, indem man die privaten Hilfestellungen skandalisiert, die Pecik gewährt hat, weil der Her Schmid ihn immer wieder angebettelt hat, dass er ihm ein Fahrzeug für private Anlässe zur Verfügung stellt, und der Herr Pecik so nett ist, und ihm das auch noch gewährt, darüber muss sich jeder selbst ein Bild machen."

Ob es zu einer Anklage von Pecik kommt, ist offen.

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