Karenz und Pflege
Das sind die Pläne der Parteien zum Weltfrauentag

Die Themen Kinder, Karenz, Pensionen und Pflege stehen anlässlich des Frauentages im Fokus der Parteien. | Foto: Pixabay
3Bilder
  • Die Themen Kinder, Karenz, Pensionen und Pflege stehen anlässlich des Frauentages im Fokus der Parteien.
  • Foto: Pixabay
  • hochgeladen von Adrian Langer

Vor dem Internationalen Frauentag am Dienstag haben die Parlamentsparteien unterschiedliche Ansätze beim Thema Frauenförderung. Die SPÖ stellte ein Fünf-Punkte-Forderungspaket vor und plädierte u.a. für Lohntransparenz. Die Grünen schlagen eine Arbeitszeitverkürzung vor, für die FPÖ sind neben der Pflege auch die "Armutsfallen" Inflation und Energiekosten ein wichtiges Thema. Die NEOS drängen indes auf Reformen bei Karenz und Kinderbetreuung. 

ÖSTERREICH. Bereits am Freitag hat Frauenministerin Susanne Raab (ÖVP) gemeinsam mit Ehrenpräsidentin und Ex-Bundeskanzlerin Brigitte Bierlein das Projekt LEA ("Let's Empower Austria") gestartet. Es soll Frauen nicht nur "empowern", sondern sie auch für MINT-Berufe begeistern und Wissen vermitteln. Ungefähr 800.000 Euro gibt es für den Fonds im ersten Jahr aus dem Frauenministerium, sagte Raab.

Für SPÖ-Frauenvorsitzende Eva-Maria Holzleitner geht das Projekt hingegen "völlig an den Lebensrealitäten der Frauen vorbei", wie sie in einer Aussendung betonte. Der Fonds sei reine "Showpolitik" und völlig intransparent und entziehe sich der parlamentarischen Kontrolle. "Für ökonomische Unabhängigkeit braucht es den Ausbau von Kinderbildungseinrichtungen sowie einen Rechtsanspruch ab dem 1. Lebensjahr.

Die heimischen Parteien legten ihre Pläne angesichts des internationalen Frauentags vor | Foto: Parlamentsdirektion
  • Die heimischen Parteien legten ihre Pläne angesichts des internationalen Frauentags vor
  • Foto: Parlamentsdirektion
  • hochgeladen von Adrian Langer

Im Rahmen der Kampagne „Wir sind Zukunft“ fordert die SPÖ etwa volle Transparenz bei Löhnen und Vermögen, ein Schwerpunkt auf Gesundheitsvorsorge und Gendermedizin, ein Arbeitsmarktpaket, eine verpflichtende Väterkarenz sowie die Einführung einer Unterhaltsgarantie.

ÖVP setzen auf Pflege

Bei der ÖVP wolle man sich auf den Bereich Pflege konzentrieren und verweist darauf,, dass zwei Drittel der 950.000 pflegenden Angehörigen weiblich sind. „Der Fokus auf die Ausbildung von Pflegekräften und die Unterstützung für pflegende Angehörige sind wichtige Schwerpunkte“, sagte etwa ÖVP-Frauenchefin Juliane Bogner-Strauß. ÖVP-Senioren-Präsidentin Ingrid Korosec forderte "eine Personaloffensive inklusive Pflegelehre, einen breiten Ausbau mobiler und teilstationärer Pflegedienste und eine stärkere Förderung für leistbare professionelle Pflege. 

FPÖ: Vollzeitbeschäftigung und Gewalt

FPÖ-Frauensprecherin Rosa Ecker forderte in einer Pressekonferenz von Frauenministerin Raab u.a. mehr Bemühungen um gleichen Lohn für gleiche Arbeit - typische Frauenberufe müssten aufgewertet werden. Durch die Corona-Krise seien auch weniger Frauen vollzeitbeschäftigt, dies wirke sich auch auf die Pensionen aus. Ebenso müsse die Pflegereform endlich umgesetzt werden: Der Pflegebereich sei "vorwiegend weiblich", die beruflichen Rahmenbedingungen müssten besser gestaltet werden, betonte sie. Auch verwiesen die FPÖ-Frauen auf das Thema Gewalt an Frauen. Es brauche hier verstärkt Maßnahmen, so die Forderung. Bei einem „nicht unwesentlichen Anteil“ der Fälle handle es sich um „importierte Gewalt“, sagte Ecker.

Noch gibt es viel zu tun, um Gleichstellung zwischen Frauen und Männern zu erreichen - darauf machen die Parteien vor dem internationalen Frauentag aufmerksam. | Foto: Becca Tapert/unsplash
  • Noch gibt es viel zu tun, um Gleichstellung zwischen Frauen und Männern zu erreichen - darauf machen die Parteien vor dem internationalen Frauentag aufmerksam.
  • Foto: Becca Tapert/unsplash
  • hochgeladen von David Hofer

Grüne für Arbeitszeitverkürzung

Für die grüne Frauensprecherin Meri Disoski sei es längst überfällig, systemrelevante Berufe aufzuwerten, den Rechtsanspruch auf flächendeckende, hochwertige Kinderbetreuung in ganz Österreich und eine allgemeine Arbeitszeitreduktion zu etablieren. „Eine Arbeitszeitverkürzung auf 35 Stunden würde Frauen direkt entlasten, weil sie die Vereinbarkeit von Lohn- und Sorgearbeit erhöht und eine fairere Arbeitsverteilung zwischen Frauen und Männern ermöglicht," schlägt sie zudem vor. 

Die NEOS drängen weiter zum Frauentag auf Reformen bei der Karenz und Kinderbetreuung, so NEOS-Frauensprecherin Henrike Brandstötter. Mehr Flexibilität, die Möglichkeit, Karenzzeiten gleichzeitig zu nutzen, sowie ein Anspruch auf sechs bis zwölf Monate individuelles, einkommensabhängiges Kindergeldkonto pro Elternteil lauten, lauten die Wünsche der NEOS. 

Wie wichtig findest du den Internationalen Frauentag?

Aktuell 200 Bürgermeisterinnen in Österreich

Vonseiten des Gemeindebunds heißt es in einer Aussendung, die Anzahl der Ortschefinnen ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Während der Frauenanteil unter den Bürgermeistern vor zehn Jahren mit 119 bei nur 5 Prozent lag (von damals 2.357 Gemeinden), standen vor fünf Jahren 146 Bürgermeisterinnen den österreichischen Gemeinden vor – ein Anteil von 7 Prozent (bei 2.100 Gemeinden). Im Herbst 2021 erreichte die Anzahl der Bürgermeisterinnen in Österreich erstmals die 200er-Marke. Die kleinste Gemeinde und zweitgrößte Stadt Österreichs werden von Frauen regiert.

Mehr zum Thema Frauentag findest du hier

Weniger als ein Drittel der Führungspositionen in weiblicher Hand

"Wollen nicht nur Blumen"
Frauen-Power für die Männerdomäne "Whisky"

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Österreich auf MeinBezirk.at

Neuigkeiten aus deinem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

MeinBezirk auf Facebook: MeinBezirk.at/Österrreichweite Nachrichten

MeinBezirk auf Instagram: @meinbezirk.at


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.