Terror in Wien
Ermittlungen gegen 21 mögliche Mittäter

Der slowakische Geheimdienst hatte das BVT schon vor dem Terroranschlag in Wien darüber informiert, dass sich der Täter Munition besorgen wollte. "In der weiteren Kommunikation ist hier etwas schief gegangen", gab Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) zu. Was schief lief, dass soll nun eine Untersuchungskommission klären.  | Foto: Markus Spitzauer
  • Der slowakische Geheimdienst hatte das BVT schon vor dem Terroranschlag in Wien darüber informiert, dass sich der Täter Munition besorgen wollte. "In der weiteren Kommunikation ist hier etwas schief gegangen", gab Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) zu. Was schief lief, dass soll nun eine Untersuchungskommission klären.
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  • hochgeladen von Julia Schmidbaur

Die Landespolizeidirektion Wien und die Staatsanwaltschaft Wien gaben am Freitagvormittag bekannt, dass es nach dem Terroranschlag in der Wiener Innenstadt Ermittlungen gegen 21 mögliche Mittäter gibt. Die Tat selbst sei definitiv von einem Täter begangen worden.

ÖSTERREICH. Eine eigene Wiener Ermittlungsgruppe „2. November“ wurde mit den Erhebungen zum Anschlag eingerichtet, um die Hintergründe, den genauen Tatablauf und mögliche Komplizen des Attentäters in Erfahrung zu bringen. Die Polizei geht weiter davon aus, dass der Attentäter „keinen unmittelbaren Mittäter“ hatte, erklärte Michael Lohnegger, Leiter der Ermittlungsgruppe in einer Pressekonferenz am Freitag. Die Evaluierung der Vorgänge vor dem Anschlag werde– wie von der Bundesregierung angekündigt – von einer unabhängigen Untersuchungskommission vorgenommen.

Zehn Personen in Untersuchungshaft

Laut Landespolizeidirektion Wien wird, den Täter mit eingeschlossen gegen 21 namentlich bekannte Beschuldigte ermittelt, von denen sich insgesamt zehn aufgrund der vorliegenden rechtlichen Gründe in Untersuchungshaft befinden. Die übrigen elf befinden sich auf freiem Fuß, weil es keine hinreichenden Haftgründe gibt, erläuterte Nina Bussek, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wien, bei der Pressekonferenz. Die meisten von ihnen sind österreichische Staatsbürger. Andere Beschuldigte kommen aus dem Kosovo oder auch Bangladesch. 

Über 300 Hinweise aus der Bevölkerung

Bislang wurde über 60 Zeugeneinvernahmen und mehr als 20 Hausdurchsuchungen im Zusammenhang mit der Tat durchgeführt. Über 300 Hinweise aus der Bevölkerung konnten überprüft und abgearbeitet werden. Die Tatortarbeit sei "extrem umfassend" und sei in mehrere Sektoren unterteilt worden. In die Tatortarbeit fließt die Überprüfung verschiedener Spuren (DNA, Projektile usw.) ein. Derzeit sind auch chemische Untersuchungen diverser Gegenstände in Arbeit, deren Auswertung aus chemisch-technischen Gründen mehrere Wochen in Anspruch nimmt.

Bei den sichergestellten Schusswaffen des Attentäters handle es sich um ein Sturmgewehr AK47 sowie eine halbautomatische Pistole des Typs Tokarev. Zumindest Teile der Munition der Langwaffe stammen aus China. Die Pistolen-Munition wurde in Serbien hergestellt.

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