Militärische Aufrüstung
Eurofighter erhalten Nachtsicht-System bis 2027
- Österreich rüstet seine Eurofighter-Flotte mit Infrarot-Suchsystemen für Nachtflüge auf.
- Foto: ©Bundesheer, Fotograf: Markus Zinner
- hochgeladen von MeinBezirk - Lungau
Ab sofort wird Österreichs Eurofighter-Flotte mit Infrarot-Suchsystemen und elektronischem Selbstschutz nachgerüstet, um auch nachts oder bei Schlechtwetter einsatzfähig zu bleiben. Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) bestätigte in einer parlamentarischen Antwort an die Grünen, dass die 15 Kampfjets bis 2027 „vollumfänglich einsatztauglich“ gemacht werden sollen. Die Kosten von 1,6 Mrd. Euro inkludieren auch neue Trainingsjets als Ersatz für die Saab-Flotte.
ÖSTERREICH. Das Paket revidiert Entscheidungen von 2007: Damals hatte Ex-Minister Norbert Darabos (SPÖ) die Nachtsichtfähigkeit aus Kostengründen gestrichen – eine Einsparung von 250 Mio. Euro, berichtet die APA. „Jetzt holen wir verpasste Modernisierungen nach, um die Luftraumüberwachung langfristig sicherzustellen“, erklärt Tanner. Doch die Grünen kritisieren die Investition scharf: „Warum pumpen wir Milliarden in ein System, das im nächsten Jahrzehnt ausgemustert wird?“, fragt Wehrsprecher David Stögmüller. Dass der Ersatz bald ansteht, bestätigte Tanner in der Anfragebeantwortung einmal mehr.
- Die Grünen kritisieren die teure Eurofighter-Modernisierung, da die Flugzeuge in wenigen Jahren ohnehin ersetzt werden müssen.
- Foto: ROBERT JAEGER / APA / picturedesk.com
- hochgeladen von Barbara Schuster
Operative Lücken und Geheimhaltung
Aus den Unterlagen geht hervor, dass 2024 die Eurofighter 15 Mal wegen Alarmstarts in die Luft gehen mussten, im Jahr davor 23 Mal. An wie vielen Tagen eine aktive Luftraumüberwachung nicht sichergestellt war, beantwortete Tanner aus Gründen der militärischen Geheimhaltung hingegen nicht. Ähnlich schweigsam hatte sie sich bereits im Monat zuvor gezeigt, als die NEOS wissen wollten, wie oft die Eurofighter aufgrund des Fluglotsenmangels beim Heer im vergangenen Jahr nicht aufsteigen konnten.
- Das Bundesheer plant bereits die Anschaffung von 36 neuen Kampfjets, um eine lückenlose Luftraumüberwachung sicherzustellen.
- Foto: MeinBezirk/Hofmüller
- hochgeladen von Josef Hofmüller
36 neue Jets geplant
Das Bundesheer plant bereits die Nachfolgegeneration: Eine interne Analyse fordert einem Bericht der "Presse" am Mittwoch zufolge 36 überschallfähige Kampfjets für lückenlose Luftraumkontrolle. Generalleutnant Hofbauer verweist auf die Schweiz, die 2022 F-35A-Jets für 6,8 Mrd. Euro orderte. Tanner betont: „Die Entscheidung über die Nachbeschaffung muss in der nächsten Legislaturperiode fallen.“
Das könnte dich auch interessieren:
Aktuelle Nachrichten aus Österreich auf
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.