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Freizeitpädagoginnen streiken am "Aktionstag Bildung"

Freizeitpädagoginnen demonstrieren am Donnerstag für bessere Lern- und Arbeitsbedingungen sowie eine inklusive Bildung. | Foto:  Anastasia Shuraeva/Pexels
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Freizeitpädagoginnen und -pädagogen demonstrieren und streiken am Donnerstag in ganz Österreich für bessere Lern- und Arbeitsbedingungen sowie inklusive Bildung. Teil des "Aktionstag Bildung" sind zahlreiche Lehrergewerkschaften, Elternvertreter und Behindertenverbände sowie die ÖH und Kindergartenplattform "Educare".

ÖSTERREICH. Ein wesentlicher Grund für den Unmut in der Freizeitpädagogik ist die geplante Reform, wonach ihr Beruf als "Assistenz- und Freizeitpädagog/-in" neu kategorisiert werden soll. Sie befürchten einen Qualitätsverlust, da auch die Ausbildung von zwei auf ein Semester verkürzt werden soll, obwohl sie künftig auch Lern- und digitale Unterstützung übernehmen sollen. Ebenfalls müssen Freizeitpädagoginnen und -pädagogen nach der Reformierung Matura haben. Für bestehendes Personal gelte das zwar nicht, sie befürchten aber Gehaltseinbußen.

"Die Beschäftigten werden den Verschlechterungen ihrer Ausbildung und ihrer Arbeitsbedingungen nicht tatenlos zusehen", lässt GPA-Vorsitzende Barbara Teiber in einer Aussendung wissen. "Dieser unausgereifte Husch-Pfusch-Entwurf gehört in die Tonne, die Verhandlungen zurück an den Start." SPÖ-Bildungssprecherin Petra Tanzler unterstützt die Streikmaßnahmen.

Ruf nach mehr Personal

Mit zahlreichen Aktionen wie den üblichen Demos beispielsweise in Wien, Innsburck oder Salzburg, aber auch Bildungspicknicks wolle man auf die Missstände aufmerksam machen. In allen Bildungsbereichen gebe es Verschlechterungen bei den Lern- und Arbeitsbedingungen. Verschiedene Gruppen würden exkludiert, der Zugang zu guter Bildung sei ungerecht und im Personalbereich würde man bereits jetzt das Missmanagement erkennen können. Am Donnerstag wolle man "gemeinsam für ein gerechteres, inklusives Bildungssystem mit besseren Arbeitsbedingungen kämpfen".

"Parteipolitische Scharmützel schaden einer langfristig orientierten Bildungspolitik und sind folglich konsequent rauszuhalten", betonten die über 50 Organisationen und zivilgesellschaftlichen Initiativen im Vorfeld des Aktionstages.

Zu den Forderungen zählt die Attraktivierung des Lehrberufs, mehr Unterstützungspersonal an Schulen, ein ab 14 Jahren geltendes Demonstrationsrecht, mehr Sonderpädagoginnen sowie ein Rechtsanspruch auf den Besuch eines elften und zwölften Schuljahres für Kinder mit Behinderung, Verbesserungen beim Lehramtsstudium und eine Strategie zur Bekämpfung des Kindergarten-Personalmangels.

Ursprünglich gegen Personalmangel geschaffen

Der Beruf der Freizeitpädagoginnen und -pädagogen wurde vor rund zehn Jahren geschaffen, um ausreichend Personal für den Ausbau der schulischen Tagesbetreuung zur Verfügung zu haben. Damals hatte man schon mit einem Lehrermangel zu kämpfen. Ihre Kompetenzen sind aber deutlich reduzierter, denn sie sind ausschließlich für die Freizeitgestaltung zuständig. Während der individuellen Lernzeit darf nur Lehrpersonal oder Erzieherinnen und Erzieher den Schülerinnen und Schülern fachliche Hilfe bei den Hausaufgaben anbieten.

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