1 Jahr Grundwehrdienst für Frauen
Fünf Prozent Soldatinnen beim Heer
Der Soldatinnenanteil ist in einem Jahr von 4,3 Prozent auf fünf Prozent gestiegen. 257 Frauen meldeten sich für den freiwilligen Grundwehrdienst, so die Bilanz ein Jahr nach der Einführung. Von den 257 wurden 143 Frauen einberufen und 137 sind auch schon eingerückt, wie das Bundesheer informierte.
ÖSTERREICH. Bisher war es Frauen nur erlaubt zum Heer zu gehen, wenn sie eine Eignungsprüfung absolviert hatten. Dann stand ihnen der Weg für eine Kaderlaufbahn zum Offizier oder Unteroffizier offen. Bei dem Grundwehrdienst-Modell für Frauen, der inhaltlich dem der Männer gleicht, können sie nun ohne weitere Verpflichtung ein halbes Jahr den Soldatinnenberuf erleben.
Seit 1. April gibt es für Frauen auch eine sechsmonatige Basisausbildung im freiwilligen Grundwehrdienst, um anschließend eine Laufbahn bei der Miliz einzuschlagen. 100 der bereits eingerückten Grundwehrdienerinnen sind aktuell aktiv. 755 Soldatinnen befinden sich im Präsenzstand. Vor einem Jahr waren es noch weniger mit 645.
Mehr Frauen im Verteidigungsministerium
Für ÖVP-Verteidigungsministerin Klaudia Tanner ist klar: Sie will den Frauenanteil weiter erhöhen und den Job durch ein Mentoringprogramm attraktiver machen. Auch im Verteidigungsministerium soll es künftig mehr Frauen geben. Rechnet man Soldatinnen und Zivilbedienstete dazu, machen Frauen gerade einmal 14 Prozent der Mitarbeitenden aus.
Ziel sei Vielfalt und Gleichberechtigung und man wolle eine Arbeitsumgebung ohne Diskriminierung oder Belästigung schaffen, wie das Bundesheer betonte. Bei der Offenlegung der Beschwerden des letzten Jahres wurde vor kurzem bekannt, dass eine Soldatin bei einer Weihnachtsfeier von einem Major begrapscht worden war. Um Vorfälle dieser Art zu verhindern, setze das Bundesheer auf Gleichstellungs- und Frauenbeauftragte in den verschiedenen Dienststellen. Auch Schulungen und Sensibilisierungsmaßnahmen für alle Bundesheer-Angehörigen sollen folgen.
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