Executive Report liegt vor
GECKO uneins bei verkürzter Quarantäne
Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) hat eine Lockerung der Quarantänevorschriften für Personal in Spitälern und Pflegehäusern angekündigt. Von der GECKO-Kommission gibt es diesbezüglich keine einheitliche Empfehlung, wie aus dem am Samstag veröffentlichten Executive Report hervorgeht. Einigkeit gab es hingegen bei der Wiedereinführung der Maskenpflicht.
ÖSTERREICH. Nachdem Gesundheitsminister Rauch gestern die Rückkehr der FFP2-Maskenpflicht in Innenräumen verkündete, wurde Samstagmittag der neueste Bericht des GECKO-Gremiums vorgelegt. Medienberichten zufolge gehen die Meinungen der Expertinnen und Experten zum Teil auseinander, etwa in derVerkürzung der Absonderungsdauer.
Einigkeit bei Maskenpflicht
Einig ist man sich in der gesamtstaatliche Krisenkoordination was die von Rauch angekündigte bundesweite Rückkehr zur FFP2-Maskenpflicht in Innenräumen betrifft. Eine solche könne die Infektionszahlen "deutlich senken", hielten die Expertinnen und Experten fest. "Der Nutzen von Masken in Innenräumen ist durch Evidenz sehr gut belegt. Solide wissenschaftliche Studien zeigen eine deutliche Reduktion der Infektionswahrscheinlichkeit und der effektiven Reproduktionszahl durch das Tragen von Masken", unterstrich GECKO-Vorsitzende Katharina Reich.
Bei verkürzten Quarantäne gehen Meinungen auseinander
Was die Frage nach den Absonderungsbestimmungen betrifft, gehen die Meinungen in der Arbeitsgruppe allerdings auseinander. Ab kommender Woche sollen ungeschützte Kontaktpersonen arbeiten gehen dürfen, außerdem sollen die Quarantäneregeln für infiziertes Gesundheitspersonal geändert werden. Das könnte nach Ansicht einiger Mitglieder der Kommission aber kontraproduktiv sein.
Einzelne Mitglieder der Kommission seien der Meinung, "dass das Infektionsgeschehen durch pauschale Verkürzungen weiter befeuert werden könnte". Zwar hätte man dann auf der einen Seite mehr Gesundheitspersonal, auf der anderen Seite aber auch mehr Infizierte und damit mehr Patientinnen und Patienten in den Spitälern.
Lage in den Spitälern "sehr angespannt"
Zur Lage in den Spitälern heißt es in dem Bericht: "Zwar liegen derzeit keine gravierenden Probleme in versorgungskritischen Bereichen vor. Allerdings wird die Lage in den Krankenhäusern als mittlerweile sehr angespannt beschrieben". Von einem "dringenden Handlungsbedarf" aufgrund der Situation in den Krankenhäusern und Pflegeheimen hatte auch schon der Gesundheitsminister in seiner Pressekonferenz am Freitagabend gesprochen. Laut Kommission gebe es derzeit zehn Prozent an Personalausfällen. "Dazu herrscht beim Personal mitunter große Müdigkeit und Erschöpfung", heißt es außerdem.
Foitik nach Gecko-Rücktritt: "Das kann so nicht weitergehen"
Medienberichten zufolge überlegten zuletzt mehrere GECKO-Mitglieder, ihre Funktion niederzulegen, weil sie nicht als Feigenblatt dienen wollten. Der Bundesrettungskommandant des Roten Kreuz, Gerry Foitik, trat am Freitag dann tatsächlich zurück. In der ZiB2 erklärte Foitik am Freitag: "Als Vertreter des Roten Kreuzes vertrete ich eine Pandemiepolitik, die sich an der Empathie mit den Schwächsten der Gesellschaft orientiert". 200 Omikron-Tote pro Woche würden "oft nur achselzuckend und billigend zur Kenntnis genommen, das kann so nicht weitergehen", so Foitik.
"Wir sind es auch gewohnt als Expertinnen, dass wir Vorschläge machen und Konzepte erarbeiten, die im politischen Kurs nicht eins zu eins umgesetzt haben", sagte Foitik. Einige Politiker hätten GECKO jedoch benutzt, um eigene Fehler zu überdecken. An der einen oder anderen Stelle habe man "schon den Eindruck gehabt", dass Gecko von der Politik instrumentalisiert worden sei, so der Bundesrettungskommandant.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.