Nach Impfstopp in Amerika
Johnson & Johnson verschiebt Lieferung in die EU
Der US-Pharmakonzern Johnson & Johnson stoppt vorerst seine Impfstoff-Lieferung nach Europa. Grund sei der angekündigte Impfstopp der US-Arzneimittelbehörde FDA in den Vereinigten Staaten.
ÖSTERREICH. Amerikas Gesundheitsbehörden hatten am Dienstag zuvor empfohlen, nach mehreren Fällen von Blutgerinnseln den Impfstoff vorerst nicht mehr zu verabreichen. Die US-Arzneimittelbehörde FDA und das Seuchenzentrum CDC gaben eine gemeinsamen Erklärung ab und begründeten ihre Entscheidung mit dem Auftreten einer „seltenen und schweren Art von Blutgerinnseln“. Wie zuvor bei AstraZeneca handelt es sich erneut um Sinusvenenthrombosen.
Today FDA and @CDCgov issued a statement regarding the Johnson & Johnson #COVID19 vaccine. We are recommending a pause in the use of this vaccine out of an abundance of caution.
— U.S. FDA (@US_FDA) April 13, 2021
J&J: "verzögern Auslieferung nach Europa"
Johnson & Johnson erklärte in einer ersten Stellungnahme, dass die Fälle bekannt seien. Ein klarer kausaler Zusammenhang sei bisher aber nicht nachgewiesen worden. "Wir haben uns dazu entschieden, proaktiv die Auslieferung unserer Impfdosen nach Europa zu verzögern", erklärte der Konzern am Dienstag. Die FDA und die CDC würden Daten, darunter sechs berichtete Fälle von Blutgerinnseln in den USA, überprüfen, von mehr als 6,8 Millionen verabreichten Impfdosen.
In Österreich sind zeitgleich die ersten Impfstoffe von Johnson & Johnson eingetroffen. Insgesamt wurden am Dienstag 16.800 Dosen geliefert, teilte das Gesundheitsministerium mit. "So lange bis Klarheit über allfällige Nebenwirkungen herrscht, werden diese Dosen nicht an die Impfstellen ausgeliefert und auch nicht verimpft", hieß es seitens des Ministeriums. Bestellt wurden insgesamt 2,5 Millionen Dosen.
EMA prüft Vorfälle
Auch die europäische Arzneimittelagentur EMA hatte vorige Woche mitgeteilt, dass sie Fälle von Thrombosen nach einer Corona-Impfung mit dem Vakzin von Johnson & Johnson prüfe. Vier ernsthafte Fälle von Blutgerinnseln seien nach einer Impfung aufgetreten, eine Person sei gestorben. Die Behörde betonte aber, ein Zusammenhang mit dem Impfstoff des US-Herstellers sei noch nicht festgestellt worden.
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