Bis zum 30. Lebensjahr
Kostenlose HPV-Impfung wird ausgeweitet

Vor der Universität Wien verkündete Bundesminister Johannes Rauch (Mitte), dass sich Bund, Länder und Sozialversicherung auf eine Ausweitung der Altersgrenze für die HPV-Impfung geeinigt haben. | Foto: Barbara Schuster/RMW
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  • Vor der Universität Wien verkündete Bundesminister Johannes Rauch (Mitte), dass sich Bund, Länder und Sozialversicherung auf eine Ausweitung der Altersgrenze für die HPV-Impfung geeinigt haben.
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Anlässlich des heutigen Internationalen HPV-Tages gibt es gute Nachrichten für alle Frauen und Männer über 21 Jahre: Das Alter für die kostenlose HPV-Impfung wird bundesweit angehoben.

ÖSTERREICH. In Österreich erkranken jährlich etwa 400 bis 500 Frauen an Gebärmutterhalskrebs. In rund 90 Prozent der Fälle sind dafür Humane Papillomaviren (HPV) verantwortlich. HP-Viren können auch andere Krebserkrankungen, etwa im Rachenraum oder an den Geschlechtsorganen, auslösen. Mindestens 80 Prozent aller Frauen und Männer infizieren sich im Laufe ihres Lebens mit HPV. Meist bleibt die Infektion unbemerkt, bis sie Jahre später zu einer Erkrankung führt.

Mit der HPV-Impfung lassen sich bis zu 180 Todesfälle pro Jahr in Österreich verhindern. Empfohlen wird die Impfung für Mädchen und Buben ab dem vollenden 9. Lebensjahr bis für Frauen und Männer bis zum 30. Lebensjahr. Kostenlos war die Impfung bislang aber nur für 9- bis 21-Jährige.

Genau das ist derzeit ein Problem: denn wer älter als 21 Jahre ist und sich impfen lassen möchte, muss selbst für die Kosten aufkommen. Und die haben es in sich. Ab dem vollendeten 21. Lebensjahr erfolgt die HPV-Impfung nach dem 3-Dosen-Schema. Eine Impfdosis kommt dabei auf 215,50 Euro, die Gesamtkosten für drei Impfungen betragen demnach 646,50 Euro (Stand 16.1.2023). Hinzu kommt noch das jeweilige Impfhonorar des Arztes bzw. der Ärztin.

Gratis-HPV-Impfung bis 30 Jahre

Die Österreichische Hochschüler_innenschaft, der Verein "HPV-Impfung jetzt" und die Bundesjugendvertretung kritisierten die hohen Kosten schon lange. Gerade für junge Menschen seien rund 650 Euro nicht leistbar. Gesundheit dürfe jedoch keine Frage des Einkommens sein, so die Organisationen. Der Protest zeigt nun Wirkung. Wie Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) am Montag bekannt gab, konnten Bund, Länder und Sozialversicherung zu einer Übereinkunft kommen.

Die kostenlose HPV-Impfung wird ausgeweitet. Bis Ende 2025 sollen auch junge Erwachsene bis zum 30. Geburtstag die Impfung gratis erhalten.  | Foto: Barbara Schuster/RMW
  • Die kostenlose HPV-Impfung wird ausgeweitet. Bis Ende 2025 sollen auch junge Erwachsene bis zum 30. Geburtstag die Impfung gratis erhalten.
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Demnach wird die kostenlose HPV-Impfung ausgeweitet. Bis Ende 2025 sollen auch junge Erwachsene bis zum 30. Geburtstag die Impfung gratis erhalten. Der entsprechende Beschluss zur Erweiterung soll im April fallen. Im Zuge der Gesundheitsreform stehen jährlich 90 Millionen Euro zusätzlich für das öffentliche Impfprogramm zur Verfügung.

Vorsorge das A und O

Seit die kostenlose Impfung vergangenes Jahr bis zum 21. Lebensjahr ausgeweitet wurde, sei die Nachfrage massiv gestiegen, resümierte Gesundheitsminister Rauch. Genauer gesagt habe sich die Zahl der Impfungen verdoppelt. "Eine Erfolgsstory", so Rauch. "Prophylaxe und Vorsorge sind immer besser als heilen", unterstrich er.

"Eine Million junge Menschen waren bisher trotz Impfempfehlung von der gratis HPV-Impfung ausgeschlossen. Es ist erfreulich, dass es nun zumindest eine zeitlich begrenzte Möglichkeit der gratis HPV-Impfung von 21 bis 30 Jahre geben wird“, betonte BJV-Vorsitzende Rihab Toumi. "Gerade auch für viele Studierende hängt dann der Zugang zur Impfung nicht mehr von der eigenen Geldbörse ab”, freuten sich Nina Mathies, Sarah Rossmann und Simon Neuhold als Vorsitzteam der Österreichischen Hochschüler_innenschaft.

Auch Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) zeigte sich als Vertreter der Länder positiv: "Das sind tolle Neuigkeiten und ich bin sehr zuversichtlich, dass wir hier rasch in die Umsetzung kommen können".

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