Brexit
Mahrer über Brexit: "Schaden für Österreich beherrschbar"

Keine Panik: Laut WKO-Chef Mahrer bleiben die Brexit-Auswirkungen für Österreich beherrschbar. | Foto: BMDW/Marek Knopp
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Europaminister Gernot Blümel präsentierte gemeinsam mit Wirtschaftskammerchef Harald Mahrer Österreichs Vorbereitungen für den Brexit.

ÖSTERREICH. Ob hart oder weich, am 29. März 2019 tritt das Vereinigte Königreich aus der Europäischen Union aus. Die Regierung in Österreich hat Vorbereitungen für den schlimmsten Fall, also einen ungeregelten Brexit, getroffen. "Im Bundeskanzleramt haben wir eine Lenkungsgruppe auf Beamtenebene eingerichtet und eine Hotline für Bürger kann jederzeit auf Knopfdruck aktiviert werden", sagt Blümel am Donnerstag vor Journalisten.

Autozulieferer indirekt betroffen

Für Österreich ist Großbritannien der neuntwichtigste Handelspartner: Waren im Wert von 3,9 Milliarden Euro wurden 2017 auf die britische Insel exportiert. "Der Schaden für Österreich ist beherrschbar. Die Auswirkungen werden sich laut Berechnungen nur auf 0,1 bis 0,2 Prozent des BIP belaufen", sagt Mahrer. Vor allem Unternehmen, die direkt nach Großbritannien verkaufen sind betroffen sowie indirekt die Autozuliefererindustrie.

Millionenkosten bei No-Deal

Wird Großbritannien zum Drittstaat ohne Übergangszeit, dann drohen der EU-Wirtschaft Kosten von etwa 250 Millionen Euro pro Tag, verursacht durch Staus und nicht fristgerechte Lieferungen. "Am Nadelöhr Calais-Dover werden derzeit täglich 500 Lkw aus Drittstaaten abgefertigt. Bei einem No-Deal-Szenario würde diese Zahl mit einem Mal auf 10.000 Lkw am Tag ansteigen," sagt Mahrer.

Großbritannien leidet stärker

Ungleich größer ist der wirtschaftliche Schaden jedenfalls für die Briten: 47 Prozent ihrer Exporte gehen in die EU, während aus der EU die Exportquote in Richtung Großbritannien nicht einmal sieben Prozent beträgt. Allerdings leben auf der Insel etwa 25.000 Österreicher, deren Aufenthaltsstatus bei einem harten Brexit unsicher ist. In Österreich sind etwa 11.000 Menschen bei britischen Unternehmen beschäftigt. Wie sicher diese Jobs nach einem ungeregeltem Brexit sind, darauf konnten Blümel und Mahrer keine Antwort geben.

Musterbeispiel Easyjet

Doch der Brexit berge auch Chancen. Als Beispiel führt Blümel etwa das Flugunternehmen Easyjet an, das einen Teil seiner Flotte nach Wien verlegt hat. "Das ist ein Musterbeispiel dafür, was Behörden und die Regierung tun können, um die Situation in eine Chance umzuwandeln", so der Europaminister.

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