Minister schweigt
Maturanten streiken wütend gegen Polascheks Politik
Die Petition zur Anpassung der Matura 2022 erreicht mittlerweile über 12.500 Unterschriften. Bei der Pressekonferenz vor dem Bildungsministerium streikten über 100 Schüler spontan. Hintergrund: Laut Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) werde es heuer wieder eine ganz normale Matura geben, ebenso die mündliche. "Normal" dürfe die Matura laut Maturanten nur dann sein, wenn auch das Schuljahr ein "normales" war. Und das war es mit Sicherheit nicht.
ÖSTERREICH. "Wir Schülerinnen und Schüler sind wütend. Wütend, dass einmal mehr über uns hinweg entschieden wird. Wütend, dass unsere Hilfeschreie ignoriert werden. Wir sind bereit, für eine gerechte Matura zu streiken!", so Maria Marichici, AHS-LandesschulsprecherinWien:
"Dass sich bereits am Tag der Pressekonferenz über hundert Schülerinnen und Schüler hier spontan versammeln, stimmt mich zuversichtlich für die nächsten Tage, Wochen und Monate."
Mündliche Matura verpflichtend
Martin Polaschek im Report:
"Es wird zwar Erleichterungen geben, aber es wird wieder eine verpflichtende, mündliche Matura durchgeführt. Abschlussprüfungen werden verpflichtend, ich glaube, das ist auch gut so.“
Fordern angepasste Matura
Die Maturanten fordern eine angepasste Matura mit freiwilliger Vorwissenschaftlicher Arbeit und Diplomarbeitspräsentation sowie die Wahl zwischen mündlicher Prüfung oder einer Durchschnittsmatura, die sich aus den Noten der letzten zwei Schuljahre zusammensetzt. Zusätzlich legt die AKS Forderungen vor, die Maßnahmen zur Verminderung des Leistungsdrucks und Verbesserung der psychischen Gesundheit beinhalten. Diese Forderungen finden breite Zustimmung: Mittlerweile haben über 12.500 Schüler_innen die Petition der AKS unterschrieben.
Streiks an Schulen
Da sich das Bildungsministerium gegen weitere Anpassungen der Matura 2022 ausspricht, werden alle Schulen diesen Dienstag an Schulen in ganz Österreich Warnstreiks abhalten. Durch das große Interesse von Schülerinnen und Schülern finden zusätzlich zu den angekündigten Streiks dutzende lokale Aktionen sowie Online-Aktivismus statt.
"Unser Maturastreik wird also wohl wesentlich größer und breiter als erwartet. Es wird an vielen Schulen Streiks und Versammlungen während der Unterrichtszeit, aber auch Aktionen auf Social Media geben - und beteiligen können sich alle, denen eine faire Matura ein Anliegen ist",
so Flora Prantl, Bundesvorsitzende der Aktion kritischer Schülerinnen. Marichici:
"Es geht um unsere Zukunft. Das ist ein verzweifelter Weckruf an die Bundesregierung, endlich im Sinne von uns Jugendlichen Taten zu setzen. Härtere Gangart der Politik heißt für uns auch härter werden: Maturastreik jetzt!”
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Quellen: Maturastreik
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