Lehrermangel
"Mehr Quer- und Wiedereinsteiger in den Schulen"

- Bildungsminister Christoph Wiederkehr (NEOS).
- Foto: Martin Baumgartner
- hochgeladen von Mag. Maria Jelenko-Benedikt
Die Bundesregierung kündigte am Mittwoch, 4. Juni, eine "Ausbildungsoffensive" in Sachen Elementarpädagogik an. Rund 20.000 Stellen sind im Regierungsprogramm vorgesehen, die Umsetzung dürfte allerdings ein Kraftakt werden.
ÖSTERREICH. Eine "große Ausbildungsoffensive in der Elementarpädagogik" kündigte Bildungsminister Christoph Wiederkehr am Mittwoch, 4. Juni, an. Die im Regierungsprogramm vorgesehenen 20.000 zusätzlichen Stellen seien ein ideales und qualitativ hohes Ziel, so Wiederkehr. "Die Personalsituation wird die nächsten Jahre angespannt bleiben", räumte der Bildungsminister ein. Vorgesehen sind mehrere Offensiven: Die BAfEP-Kollegs sollen ausgebaut werden, die fünfjährige Ausbildung mit Matura soll mehr Personal in den Beruf bringen. Das Ziel sei laut Wiederkehr eine möglichst wohnortnahe Ausbildung. Dazu gehöre auch Distanz-Learning abseits der Bildungsstandorte, das sei vor allem für die ländlichen Regionen essenziell.
In den letzten zehn Jahren hätten Einrichtungen aller Hochschultypen damit begonnen, Aus- und Weiterbildungsangebote für die Elementarpädagogik aufzubauen. Dazu zählen u.a. die Universität Graz, die FH Campus Wien und die Mehrzahl der Pädagogischen Hochschulen. Was den Ausbau der Ausbildung betrifft, verwies Wiederkehr auf diese Pilotprojekte, die es nun auszubauen gelte.
Insgesamt sollen so in den kommenden vier Jahren über 4.000 neue Plätze in den unterschiedlichen Ausbildungsformaten geschaffen werden. Für die Maßnahmen sind in den kommenden vier Jahren insgesamt 32 Millionen Euro vorgesehen.
"Aufqualifizierungen für Assistentinnen"
Arbeitsministerin Corinna Schumann (SPÖ) hob den hohen Anteil an Teilzeitarbeitenden unter Frauen hervor, aktuell 40,3 Prozent. Viele Frauen hätten keinen Platz für die Kinder bekommen, durch mehr Plätze würde die Gleichstellung vorangetrieben. Viele Gemeinden kritisierten die Akademisierung der Betreuungsberufe. Schumann betonte, dass es für Assistentinnen eine Chance für Abqualifizierungen darstelle. Familienministerin Claudia Plakolm verkündete, den Schwerpunkt auf Quereinsteiger und auch auf Wiedereinsteiger zu setzen. Davon brauche es mehr als bisher. Plakolm hob auch die Möglichkeit für Zivildienende hervor, ihren Dienst in der Kinderbetreuung zu absolvieren. Knapp 300 Burschen würden das aktuell machen.
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