Wie "Lippizaner und Mozartkugeln"
Mikrochip-Industrie wird ausgebaut

Ob in Smartphones, Computern, Autos oder Solarzellen, Halbleiter sind mittlerweile unverzichtbar geworden und spielen in fast jedem Anwendungsfeld des täglichen Lebens eine wichtige Rolle. | Foto: AT&S
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Ob in Smartphones, Computern, Autos oder Solarzellen, Halbleiter sind mittlerweile unverzichtbar geworden und spielen in fast jedem Anwendungsfeld des täglichen Lebens eine wichtige Rolle. Mit der zunehmenden Digitalisierung wird sich der Bedarf an Chips in den kommenden Jahren verdoppeln, weshalb die Bundesregierung Forschung, Entwicklung und Herstellung der Halbleiter künftig stärker fördern möchte, wie am Donnerstag nach einem eigens einberufenen Chips-Gipfel bekannt gegeben wurde. Mikrochips "Made in Austria" sollen laut Bundeshanzler Karl Nehammer (ÖVP) künftig so bekannt wie Lippizaner und Mozartkugeln werden.

ÖSTERREICH. Der Gesamtanteil Europas am globalen Markt für Halbleiter beträgt aktuell rund 10 Prozent. Um in Zeiten erhöhter globaler Unsicherheiten nicht von der Konkurrenz abhängig zu werden, beschloss die Union die Forschung und Entwicklung dieser strategisch wichtigen Güter weiter auszubauen. So soll im Rahmen des European Chips Acts der Anteil Europas am Gesamtmarkt für hochmoderne und nachhaltige Halbleiter bis 2030 verdoppelt werden. Hier soll auch Österreich eine wichtige Rolle spielen.

Mit der zunehmenden Digitalisierung wird sich der Bedarf an Chips in den kommenden Jahren verdoppeln, weshalb die Bundesregierung Forschung, Entwicklung und Herstellung der Halbleiter künftig stärker fördern möchte. | Foto: AT&S
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Bereits 72.000 heimische Arbeitsplätze

Österreich hat sich bereits in den vergangenen Jahren zu einem starken Halbleiterstandort entwickelt. So liegt man hierzulande im europäischen Vergleich auf dem ersten Platz hinsichtlich des Anteils der Mikroelektronikproduktion an der Gesamtwertschöpfung, an der Gesamtbeschäftigung und der unternehmerischen Forschung & Entwicklung in der EU.

Über 280 Unternehmern sichern mehr als 72.000 heimische Arbeitsplätze. Damit liegt Österreich bei den Beschäftigten im Sektor "Elektronik-basierte Systeme" in absoluten Zahlen an vierter Stelle in Europa. Nur Deutschland, Italien und Frankreich weisen in diesem Bereich mehr Arbeitskräfte auf. Zudem betrug im vergangenen Jahr alleine der Produktionswert der österreichischen Elektro- und Elektronikindustrie rund 23 Milliarden Euro.

Diese Entwicklung bereitet besonders ein Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP) Freude:

"Österreich ist im Bereich der Mikrochips einer der führenden Standorte in Europa, dadurch werden langfristig Arbeitsplätze gesichert und Wohlstand generiert. Die Halbleiterbranche ist ein wichtiger Motor unserer Wirtschaft und schafft hochqualifizierte Beschäftigungsmöglichkeiten. Durch ihre technologische Expertise und Innovationskraft stärkt die österreichische Halbleiterindustrie unsere Wettbewerbsfähigkeit im globalen Wettbewerb."

Der Mikrochip-Gipfel im Bundeskanzleramt | Foto: BKA / Florian Schrötter
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Halbleiter als Schwerpunkt im nächsten Budget

Im Rahmen des Chip-Gipfels tauschte sich die Bundesregierung gemeinsam mit Branchenvertreterinnen und Branchenvertretern bezüglich der heimischen Potenziale im European Chip Act aus. Geht es nach Nehammer, soll Österreich künftig "nicht nur für Lippizaner, Mozartkugeln und sauberen Strom bekannt sein, sondern auch für Mikrochips 'Made in Austria'. Wir wollen Österreichs Rolle als einer der führenden europäischen Player nicht nur erhalten, sondern ausbauen. Das ist eine gewaltige Aufgabe".

So geht die Halbleiterindustrie unter den richtigen Rahmenbedingungen von einem Potenzial für Investitionen bis 2030 in Höhe von 6,75 Milliarden Euro am Standort Österreich aus. Aus diesem Grund plant die Bundesregierung, der Halbleiter-Branche einen eigenen Schwerpunkt im nächsten Budget einzuräumen. So sind gezielte Forschungs- und Wirtschaftsförderungen vorgesehen, wobei die genaue Summe im Rahmen der nächsten Budgetgespräche festgelegt wird. 

Findest du es gut, dass die Regierung die Halbleiter-Branche fördert?

"Diese Investitionen haben langfristigen Nutzen für den Standort und sorgen letztlich dafür, dass wir einerseits mehr Wertschöpfung in Österreich schaffen und andererseits, wirtschaftlich unabhängiger von geopolitischen Konflikten werden", so Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP).

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