Trotz Verzögerung bei Impfungen
Öffnung im Mai für Kanzler Kurz realistisch

Die Situation in Ostösterreich sei sehr angespannt, rechtfertigte Bundeskanzler Sebastian Kurz die österlichen Maßnahmen in Ostösterreich. Konkret sagte der Kanzler: "Viele von uns können das Wort Corona schon nicht mehr hören. Aber denken wir daran: Es wird vorbei gehen! Für Ostern bitte ich dich - auch wenn die Versuchung groß ist - triff so wenige Menschen, wie möglich!" | Foto: BKA
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  • Die Situation in Ostösterreich sei sehr angespannt, rechtfertigte Bundeskanzler Sebastian Kurz die österlichen Maßnahmen in Ostösterreich. Konkret sagte der Kanzler: "Viele von uns können das Wort Corona schon nicht mehr hören. Aber denken wir daran: Es wird vorbei gehen! Für Ostern bitte ich dich - auch wenn die Versuchung groß ist - triff so wenige Menschen, wie möglich!"
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Von Freitag auf Samstag verzeichnete das Gesundheitsministerium wieder 3.283 Neuinfektionen österreichweit. In einem Facebook-Video machte Bundeskanzler Sebastian Kurz am Karsamstag den Österreichern trotzdem Hoffnung, dass Österreich im Mai aufsperren werde und appellierte an die Bevölkerung, die Osterruhe einzuhalten. Die Opposition will den Worten keinen Glauben schenken. Bei der Verimpfung wird über die Feiertage pausiert, auch, weil der Impfstoff knapp geworden ist.

ÖSTERREICH. Während der Osterfeiertage macht Österreich eine Impfpause, zu wenig Impfstoff sei derzeit vorhanden, hieß es etwa von Salzburgs Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckel. Indes stellt Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) in einer österlichen Videobotschaft am Freitag Öffnungsschritte für Sport, Kultur, Gastronomie und Tourismus im Mai in Aussicht. 

Kanzler Kurz mit Osterbotschaft: Mai als nächstes Ziel

In dem Video, bleibt Kurz, was die Impfungen betrifft, trotz der verzögerten Lieferungen beim bekannten Plan – und versichert, dass „in den nächsten 100 Tagen jedem, der sich impfen lassen möchte, zumindest die erste Impfung“ angeboten werde, so der Kanzler, nicht ohne einen Seitenhieb auf die EU. Mit dem Impfstoff Sputnik könne man das sogar noch überbieten.

Von den fünf Millionen Menschen, die sich impfen lassen wollen, habe knapp ein Viertel die Impfung erhalten, man sei derzeit unter den top zehn Ländern in Europa, sagte der Kanzler weiter. Die Situation in Ostösterreich sei sehr angespannt, daher die derzeitigen Maßnahmen. Kurz rechnet damit, dass man im Mai zu einem Wendepunkt komme. Bis dahin müsse man Geduld haben, auch wenn viele Österreicher das Wort "Corona" nicht mehr hören können, appellierte er an die Bevölkerung, sich an die Maßnahmen zu halten und erinnerte an das gratis Test-Angebot. 

Erneut über 3.000 Neuninfektionen

3.283 Neuinfektionen innerhalb der letzten 24 Stunden, allein in Wien waren es 1.114 neue Fälle. Mit heutigem Stand (3. April 2021, 9:30 Uhr) gab es in Österreich bisher 556.012 positive Testergebnisse.  9.434 Personen sind an den Folgen des Corona-Virus verstorben und 509.550 wieder genesen. Derzeit befinden sich 2.197 Personen aufgrund des Corona-Virus in krankenhäuslicher Behandlung. Davon werden 531 auf Intensivstationen betreut.

Neuinfektionen in den Bundesländern seit der gestrigen Meldung:

  • Burgenland: 105
  • Kärnten: 181
  • Niederösterreich: 674
  • Oberösterreich: 381
  • Salzburg: 200
  • Steiermark: 307
  • Tirol: 225
  • Vorarlberg: 96
  • Wien: 1.114 

NEOS üben heftige Kritik an Kanzler Kurz

„Wieder einmal verunsichert der Bundeskanzler die Bevölkerung mit Ankündigungen in einem Facebook-Video und lässt weiter jegliches Leadership vermissen. Wann versteht Sebastian Kurz endlich, dass reine PR-Show-Politik in der Krise zu wenig sind. Es zählen Taten, nicht Worte“, reagiert der stellvertretende NEOS-Klubobmann und Gesundheitssprecher Gerald Locaker verärgert auf das heute veröffentlichte Facebook-Video des Kanzlers. Die Regierung habe „mit nicht-nachvollziehbaren Maßnahmen und einem kommunikativen Schlingerkurs die Bevölkerung verloren“, so Loacker. Das liege insbesondere an Sebastian Kurz. „Erst im März hat Sebastian Kurz versprochen, dass alle über 75 bis April geimpft sein werden. Heute – am 3. April – stehen wir bei knapp 20 Prozent. Was soll man diesem Bundeskanzler noch glauben? Wie soll man dieser Regierung noch vertrauen?" Anstatt Videos zu drehen und Österreich in Europa zur Lachnummer zu machen, solle sich der Kanzler um die schnelle Verimpfung kümmern, so der NEOS-Gesundheitssprecher. "Dass Österreich von 2,03 Millionen gelieferten Impfdosen erst 1,65 Millionen tatsächlich verimpft hat, ist skandalös und zeigt, wie unprofessionell die Bundesregierung handelt.“ 

"Faule Eier ins Nest"

SPÖ-Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch kritisiert die von Kanzler Kurz in einem Facebook-Video getätigten Aussagen als „faule Eier“, die den ÖsterreicherInnen „ins Nest gelegt“ werden. „Kurz setzt mit seinen heutigen Aussagen seine Politik der falschen Hoffnungen und leeren Versprechen unbeirrt fort. Die Intensivstationen sind voll und der Kanzler ist abgetaucht und war zu feige, Gegenmaßnahmen zu setzen. Jetzt taucht er mit einem Video wieder auf, um Öffnungen anzukündigen. Das ist das Gegenteil von Führung in einer Krise“, stellt Deutsch fest. Tatsache sei, dass Österreich beim Durchimpfen der Bevölkerung weit zurückfällt. „Kurz konnte keine Impfdose zusätzlich nach Österreich holen. Stattdessen hat er mit seinem diplomatischen Totalversagen in der EU Porzellan zerschlagen und Österreich ins Abseits manövriert“, sagt Deutsch.
 

FPÖ: "Man glaubt Ihnen nicht mehr, Herr Bundeskanzler"

„Einmal mehr gibt Kurz Versprechen ab, die er nicht wird halten können. Niemand glaubt daran, dass das schwarz-grüne Impfchaos jetzt beendet wird und sich tatsächlich in absehbarer Zeit jeder impfen lassen kann, der das will. Ebenso wenig gibt es Anlass zu glauben, dass die Impfung das Virus besiegen wird, mehren sich doch Nachrichten, wonach auch geimpfte Personen andere anstecken“, so FPÖ-Klubobmann Herbert Kickl in einer Aussendung am Samstag.  Kurz habe aus seinem "vollmundig angekündigten Bauchfleck bei der Impfstoff-Verteilung in Brüssel" offenbar nichts gelernt und versuche dieselbe gescheiterte Taktik nun auch zum wiederholten Male gegenüber den Österreichern. „Man glaubt Ihnen nicht mehr, Herr Bundeskanzler. Sie haben den Bürgern schon vor dem letzten Osterfest Versprechungen gemacht, die Sie nicht einmal ansatzweise gehalten haben“, rief Kickl die Ankündigung des Kanzlers einer „Auferstehung“ nach dem Osterfest 2020 in Erinnerung.

Ausbreitung von CoV entlang von Pendlerstrecken

Zahlen aus der Statistik des Landes Salzburg zeigen, dass sich das Virus vor allem entlang jener Routen ausbreitet, auf denen zahlreiche Berufspendler unterwegs sind. Die Erkenntnisse der Mathematiker belegen, dass sich hohe Infektionszahlen entlang der Pendlerrouten gewissermaßen fortpflanzen, sagt der Leiter der Landesstatistik Gernot Filipp: „ Die Ausbreitung dieser Art ist zeitversetzt immer gut zu sehen, etwa entlang der Autobahn oder der Pinzgauer Bundesstraße. Dort steigen die Inzidenzen von Gemeinde zu Gemeinde an und erst später in den Tälern.“

Wirbel um neue Impfstraßen in Niederösterreich

Die Ärztekammer übte am Freitag Kritik Plan zur Errichtung von 20 Impfzentren in Niederösterreich. Aufgrund  fehlender Impfstoffe. Die Ärztekammer Niederösterreich rechtfertigte sich und unterstrich, dass die Organisation aus den Impfordinationen und Impfstraßen "bestens" funktioniere.

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