Wahlverhalten
Parteien verlieren ihre Stammwähler
Den Parteien kommen zunehmend die Stammwähler abhanden. Immer weniger Stimmberechtigte machen ihr Kreuz bei derselben Partei.
ÖSTERREICH. Seit 50 Jahren geht der Anteil Stammwähler stetig zurück. Damals wählten noch gut 80 bis 90 Prozent dieselbe Partei. Christoph Hofinger, Leiter des Forschungsinstituts SORA stellt im Ö1–Morgenjournal fest , "dass das Wechselwählen keine Ausnahme mehr ist. Heutzutage ist das Wechsel von Parteipräferenzen etwas ganz normales und in allen Altersschichten und Segmenten der Gesellschaft angekommen ist."
Anhand der Nationalratswahl 2017 konnte gut beobachtet werden, dass viele ÖVP-Wähler von der FPÖ oder vom Team Stronach kamen. Die Grünen wiederum verloren damals einige Stimmen an die SPÖ und Liste Pilz.
Kärntner sind Wechselwähler
Die Wechselwähler sind aber nicht gleich verteilt. Im Bundesländervergleich liegt in Kärnten der Anteil der Wechselwähler an gültigen Stimmen bei 40 Prozent am höchsten, gefolgt von der Steiermark mit 37,5 Prozent. Am treuesten sind die Burgenländer mit lediglich 25 Prozent Wechselwähleranteil.
Während früher die westlichen Bundesländer eine hohe Dynamik bei den Wechselströmen aufwiesen, beträgt der Anteil der Wechselwähler in Kärnten und Steiermark bis zu 40 Prozent.
Die Bereitschaft die Partei zu wechseln, sinkt auch mit zunehmendem Alter. Laut Hofinger ist der Stammwähler in der Regel 70 Jahre. In Hinblick auf das Geschlecht fühlen sich Frauen weniger fix an einer Partei gebunden als Männer.
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