Versammlung aufgelöst
Polizei musste bei Corona-Demo Pfefferspray einsetzen
Eine Demonstration von laut Polizeiangaben rund 1.000 Personen gegen die Coronavirus-Maßnahmen der Bundesregierung ist am Samstag am Wiener Hauptbahnhof von der Polizei aufgelöst worden. Es hagelte Festnahmen und Anzeigen, auch Pfefferspray kam zum Einsatz.
ÖSTERREICH. Zuvor hatte die Polizei gewarnt: "Bleiben Sie daheim". Trotzdem: Wieder gingen Menschen auf die Straße, um gegen die Corona-Regeln zu protestieren. In Wien versammelten sich am Samstagnachmittag rund 1.000 Personen. Auch in der Innenstadt wurden kleinere Gruppen gesichtet, die anscheinend den Anschluss zur Hauptdemo verpasst hatten.
Die Organisatoren riefen auf Social Media Plattformen den Hauptbahnhof in Wien als Haupttreffpunkt für die Demonstration aus. Von dort aus wollte man gemeinsam in Richtung Innere Stadt marschieren. Um den Hauptbahnhof fanden sich rund 1.000 Demoteilnehmer ein, die dem Aufruf gefolgt waren. Die meisten von ihnen trugen keine Masken, wie auf Bildern und Videos auf Social Media-Plattformen zu sehen waren. Auch wurde der von der Regierung ausgegebene Sicherheitsabstand von mindestens zwei Metern nicht eingehalten. Demonstranten versuchten mit Mensch-zu-Mensch-Ketten die Polizei-Sperren zu durchbrechen.
Durchbruchsversuch. Gescheitert an Pfeffer und WEGA-Präsrnz. #w2003pic.twitter.com/slag59NGV3
— Prinzessin Gnadenlos (@_schwarzeKatze) March 20, 2021
Auch der Rechtsextreme Gottfried Küssel wurde unter den Demoteilnehmern gesichtet, umgeben von einschlägig bekannten rechten Hooligans.
Offenbar völliges Chaos bei den Corona-LeugnerInnen in Wien. In der Innenstadt und auch beim Hauptbahnhof überall kleine Gruppen, darunter einschlägig bekannte extreme Rechte. Viele ziehen zum Karlsplatz, wo eine antirassistische Demo beginnt. Das kann gefährlich werden. #w2003pic.twitter.com/aIz3Cci7OQ
— Michael Bonvalot (@MichaelBonvalot) March 20, 2021
Kritik von den Grünen
„Die freie Meinungsäußerung, die Versammlungsfreiheit und das Äußern des Unmuts über politische Entscheidungen gehören zu den höchsten und grundlegendsten Gütern der Demokratie und sind eines der wichtigsten Mittel der Zivilgesellschaft, um ihre Meinung und auch ihren Unwillen außerhalb von Wahlen zu äußern“, erklären die beiden Rechtsextremismussprecherinnen der Grünen, Olga Voglauer und Eva Blimlinger am Samstag in einer Aussendung. „Wir wissen aber, dass rechtsextremistische Demonstrationen und Veranstaltungen häufig als Kundgebungen von besorgten Bürgerbewegungen getarnt und auch als diese angemeldet werden. Dabei sind diese für viele Bürger eines der wenigen offensichtlichen Ventile, um ihren Unmut aber auch ihre Zukunftsängste zu äußern. Aus einer Anfragebeantwortung des Innenministers geht hervor, dass am Samstag den 16. Jänner 2021 insgesamt 17 solcher Kundgebungen, aus dem mutmaßlich rechten Spektrum, angemeldet wurden,“ ergänzt Blimlinger.
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