Nach Risikogruppen
Szekeres für schnelle Impfung von Spitzenpolitikern

- Ärztekammer-Präsident Thomas Szekeres hat sich für eine rasche Impfung von Spitzenpolitikern ausgesprochen.
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Politiker sollen sich wegen der Vorbildwirkung rasch impfen lassen, sagte Ärztekammer-Präsident Thomas Szerkeres in der ORF-Pressestunde am Sonntag. Außerdem fordert er, dass alle willigen Ärzte zur rascheren Verbreitung eine Corona-Impfung verabreichen dürfen.
ÖSTERREICH. "Die EU hätte viel früher mehr Impfstoffe bestellen können", kritisierte Szekeres den Einkaufsprozess der EU. Als Rückschlag bezeichnete er die Meldung, dass AstraZeneca weniger liefern kann. Falls der Impfstoff laut der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) nicht für Ältere zugelassen wird, müsse man die Strategie ändern und diesen den Jüngeren verabreichen. Offensichtlich seien zu wenig alte Menschen in Studien eingebunden worden. Der Impfstoff war als für den niedergelassenen Bereich besonders geeignet gesehen worden, weil er sich einfacher handhaben lässt als der Impfstoff von Biontech und Pfizer. Dieser braucht eine spezielle Kühlung und ist beim Transport sensibler.
Möglichst viele Ärzte sollen impfen
Nach Rücksprache mit dem Pfizer-Chef hofft der Mediziner nun auf eine Steigerung der Produktionskapazitäten des Pfizer/Biontech Impfstoffs, um Ausfälle zu kompensieren. Hier kämen die Ärzte ins Spiel. So sollen nach seinem Vorschlag alle niedergelassene Ärztinnen und Ärzte – unabhängig von Fach und Krankenkasse – gegen das Coronavirus impfen. „So viel wie möglich, so schnell wie möglich“ lautet Szekeres Devise. Derzeit impfen Hausärzte noch nicht, weil es keinen geeigneten Impfstoff gibt und die Rahmenbedingungen erst nächste Woche finalisiert werden.

- In der kommenden Woche werden die Rahmenbedingungen für die Impfung bei den niedergelassenen Ärzten geschaffen, sagte Szekeres. Künftig sollen seiner Ansicht nach alle Ärzte impfen dürfen.
- Foto: HANS PUNZ/ APA
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Er betonte, dass der Impfstoff „sehr gut verträglich“ sei. Wichtig sei es jedenfalls, dass zwei Dosen im Abstand von etwa drei Wochen verimpft würden. Daher sei es sinnvoll, dass bei jeder Impfung die zweite Dosis zurückgehalten werde, wie es derzeit etwa in Wien geschieht.
Szekeres für rasche Impfung von Spitzenpolitikern
Generell appellierte Szekeres an die Vorbildwirkung der Politiker. "Ich halte es für sinnvoll, dass sich Bundes- und Landespolitiker geschlossen impfen, wenn die Risikigruppen über 80 versorgt werden". Zur Debatte über die frühzeitigen Impfungen von Bürgermeistern sagte der Ärztekammer-Päsident, diese seien dann gerechtfertigt, wenn sie regelmäßig in Heimen oder mit Risikogruppen zu tun hätten. Sollten sie die Impfung aber als Privileg empfangen, wäre das zu verurteilen. Er habe bereits aufgrund seiner hauptberuflichen Tätigkeit im AKH den ersten Stich bekommen und zeigt sich optimistisch, dass die 2. Teilimpfung angesichts der Lieferverzögerungen innerhalb der empfohlenen drei Wochen durchgeführt werden könne.
Auch Skigebiete schließen
Weil die Zahlen nicht stark gesunken sind wie erhofft, brauche es die verschärften Maßnahmen ab Montag. Auch Skigebiete müssten seiner Ansicht nach schließen. Die aufgetauchten Mutationen seien "besorgniserregend" im Hinblick auf die durch die Impfung potenziell größer werdende Leichtsinnigkeit. Dabei dürfe man nicht die Herausforderungen in Familien mit Distance-Learning unterschätzen. Regelmäßige flächendeckende Tests seien hier ein guter Weg: „Je mehr wir testen, desto mehr erkennen wir Ansteckungen“. Für Szekeres sei die Impfung und neue Medikamente gegen schwere Verläufe, unter anderem das vom österreichischen Wissenschaftler Josef Penninger, der Weg aus der Pandemie.



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